Die Definition polyzystischer Ovarien ist nicht einheitlich. Eine am häufigsten gebrauchte Definition ist folgende: Von polyzystischen Ovarien (Eierstöcken) spricht man, wenn bei der Ultraschalluntersuchung mindestens 10 Eibläschen, meist zwischen einer Größe von 12 und 8 mm nachgewiesen werden.
Vom Syndrom polyzystischer Ovarien spricht man, wenn polyzystische Ovarien mit einer Reihe charakteristischer hormoneller und stoffwechselbezogener Veränderungen einhergeht.
Nach polyzystischen Ovarien sucht man bei allen Formen der Eierstocksfunktionsstörung, bei Vermännlichungserscheinungen (Androgenisierung) und bei übergewichtigen Frauen.
Folgende Symptome sind bei Störungen im Androgenhaushalt -aber nicht obligat- vorzufinden: Zunahme der Behaarung, Akne, Haarausfall, Übergewicht, Ausbleiben des Eisprungs, seltene oder Ausbleiben der Regelblutung, Zuckererkrankung (Diabetes mellitus Typ 2), unerfüllter Kinderwunsch u.v.m.
Es führen viele Wege zu polyzystischen Ovarien und zum polyzystischen Ovarsyndrom, wobei die eigentliche Ursache ungeklärt bleibt.
Als zentrale Faktoren bei der Entstehung polyzystischer Ovarien und bei der Entwicklung stoffwechselbezogener Folgen werden ein Zuviel an Insulin (Hormon aus der Bauchspeicheldrüse zur Regulation des Zuckerhaushaltes), ein Zuviel an männlichen Hormonen und Störungen der Ausschüttung von Hormonen im Gehirn diskutiert Da jeder der genannten Ausgangsfaktoren verschiedene Ursachen haben kann, wird verständlich, warum sich polyzystische Ovarien aus sehr unterschiedlichen Ausgangssituationen entwickeln können. Polyzystische Ovarien sind nicht nur ein Signal für das chronische Ausbleiben des Eisprungs in unterschiedlicher Ausprägung und damit auch ein Signal für Fertilitätsstörungen, sondern auch ein Signal für Stoffwechselveränderungen. Das PCO-Syndrom stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung von Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2 sowie Bluthochdruck und Arteriosklerose dar.
Das PCO-Syndrom wird häufig schon in der Pubertät oder im frühen Erwachsenenalter manifest. Besonders gefährdet sind übergewichtige Kinder und Pubertierende. Da es eine familiäre Häufung genetischer Faktoren gibt, die zu polyzystischen Ovarien prädisponieren, ist es wichtig, die Familiengeschichte miteinzubeziehen.
Die Therapie umfasst Sport, Gewichtsreduktion, Medikamente und ggf. ein operatives Vorgehen.
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