Unter der frühen Pubertät versteht man das vorzeitige Auftreten sekundärer Geschlechtsmerkmale (Brustdrüsenwachstum, Hodenwachstum, Schamhaarwachstum) - bei Mädchen bereits im Alter von weniger als 8 Jahren und bei Knaben im Alter von weniger als 9 Jahren. Es sind heutzutage verschiedene Formen der frühen Pubertät bekannt, die wiederum unterschiedliche Ursachen haben.
Formen:
Komplette, echte Pubertas praecox durch erhöhte Gonadotropine (Hormone für die Hirnanhangsdrüse im Kopf)
- Ursachen: Hirnfehlbildungen, -tumoren, Trauma, Hirnhautentzündung, familiär genetisch bedingt, durch Hormoneinnahmen, ohne erkennbare Ursache (idiopathisch) u.a.
Pseudopubertas praecox:
- Ursachen: AGS (Adrenogenitales Syndrom), Nebennieren- oder Gonadentumoren u.a.
Symptome:
- vorzeitige Brustentwicklung
- vorzeitige Schamhaar- und Achselbehaarung
- vorzeitiges Einsetzen der Regelblutung
- vorzeitiges Penis- und Hodenwachstum
- vorzeitiger Wachstumsschub
- vorzeitige Akne
Diagnostik:
Die Diagnostik kann sehr umfassend sein und beinhaltet zum Beispiel eine genaue Erörterung der Krankengeschichte und eine körperliche Untersuchung, Hormonanalysen, Ultraschalluntersuchungen, ggf. auch Röntgenaufnahmen und Computertomographie.
Verlauf:
Ein früher Therapiebeginn ist oft wichtig! Bei kontinuierlichem Fortschreiten der Erkrankung kommt es zum Wachstumsspurt und zu einer Knochenalterbeschleunigung mit frühzeitigem Wachstumsstopp und daraus resultierendem Kleinwuchs. Aber nicht jede Pubertas praecox ist durch einen fortlaufenden (progredienten) Verlauf gekennzeichnet.
Therapie:
Die Behandlung richtet sich je nach Ursache und wird u.a. mit verschiedenen Medikamenten, hauptsächlich Hormonpräparaten durchgeführt.