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Anja Wengenroth
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NRW-Gesundheitsministerin Steffens zeichnet UKM-Projekt aus

Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe verhindert Verzögerung in der Versorgung schwerhöriger Neugeborener
ukm/sh
Die Hörscreeningzentrale Westfalen-Lippe an der Klinik und Poliklinik für Phoniatrie und Pädaudiologie an der Uniklinik Münster (UKM) ist jetzt mit dem Gesundheitspreis 2010 des Landes NRW (2. Preis) ausgezeichnet worden. Klinikdirektorin Prof. Dr. Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen sowie Dipl.-Psychologe Peter Matulat (UKM-Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie) werden den mit 3.000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt „Aufbau einer Hörscreeningzentrale für Westfalen-Lippe – Beratung, Schulung und Nachverfolgung“ am 8. Dezember von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens entgegen nehmen. Seit dem 1. Januar 2009 besteht für alle neugeborenen Kinder in Deutschland ein Rechtsanspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung zur Feststellung der Hörfähigkeit innerhalb der ersten drei Lebenstage. In Deutschland kommen von 1000 Kindern zwei bis drei mit einer behandlungsbedürftigen Hörstörung zur Welt. Wird diese Behinderung zu spät erkannt, kann das zu gravierenden Einbußen der Sprachentwicklung führen: Je länger der Hörverlust unentdeckt bleibt, desto schwieriger wird es für das Kind, den Rückstand aufzuholen. Westfalen-Lippe zählt mit rund 70.000 Geburten zu den geburtenstärksten Regionen Deutschlands. Die Hörscreening-Zentrale am UKM
  • begleitet Kinder und Eltern aus Westfalen-Lippe, bis die Hörfähigkeit des Kindes abschließend geklärt ist und – wenn nötig – die Behandlung und Förderung eingesetzt haben. Dabei informiert die Zentrale bei fehlenden Kontrollen die Eltern, um den Stand der Untersuchungen zu klären
  • unterstützt Geburtskliniken beim Aufbau eines Neugeborenen-Hörscreenings und bei der Anpassung der internen Verfahrensabläufe
  • bietet den screenenden Beschäftigten in den Kliniken kontinuierlich Schulungen an
  • sorgt für die Qualitätssicherung bzgl. Hörscreening, Dokumentation und Sicherstellung zeitnaher audiologischer Nachfolgediagnostik und stellt statistische Kenngrößen zur Verfügung
Bisher Erreichtes:
  • In der Hörscreening-Zentrale des UKM laufen die Daten von 73 Geburtskliniken sowie 64 Nachsorgestellen zusammen. 61 der involvierten Kliniken konnten schon technisch an die Hörscreening-Zentrale am UKM angebunden werden.
  • Seit 2007 hat die Hörscreening-Zentrale des UKM  über 950 Hebammen und Kinderkrankenschwestern für das Screening geschult und zertifiziert. Das Baby-Hörmobil (gesponsert durch Rotary Club Münster-Rüschhaus) hat für Schulungen und technischen Support in den Geburtskliniken bisher über 40000 km in Westfalen-Lippe zurückgelegt.
  • Das Infomaterial für die Eltern und die Einverständniserklärungen zur Datenübertragung und zum Tracking sowie die Informationen bei einem kontrollbedürftigen Screeningergebnis wurden in neun Sprachen übersetzt und den Kliniken zur Verfügung gestellt.
  • Monatlich werden mit steigender Tendenz die Daten von ca. 3700 Neugeborenen durch die Hörscreening-Zentrale verarbeitet und die Kontrollbedürftigkeit nachverfolgt. Im Jahr 2008 wurden durch konsequente Nachverfolgung der kontrollbedürftigen Kinder 40 schwerhörige Säuglinge mit Hörgeräten frühversorgt, in 2009 53 Säuglinge und im laufenden Jahr bisher 49 Säuglinge.
Bild: Professor Dr.Antoinette am Zehnhoff-Dinnesen und Peter Matulat.
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