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Neues Leopoldina-Mitglied: Prof. van Aken in Nationale Akademie der Naturforscher gewählt

Prof. Hugo van Aken (Foto: tw)
mfm/tw
„Vor eineinhalb Jahren fragte ein Kollege nach meinem beruflichen Werdegang“, erinnert sich Dr. Hugo Van Aken, Medizinprofessor der Universität Münster und seit 1995 Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums (UKM). So weit, so gewöhnlich – „Aber er machte ein Geheimnis daraus, wofür er ihn braucht, das war auffällig“. Im November erhielt der Belgier Van Aken dann einen Brief aus Halle an der Saale. Der Inhalt: die Mitteilung über seine Wahl zum Leopoldina-Mitglied.
Die „Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina“ ist die älteste ununterbrochen bestehende überregionale Gelehrtengesellschaft der Welt. 1652 in Schweinfurt gegründet, verlagerte sie ihren Sitz 1878 nach Halle an der Saale und wurde 2008 in den Rang der Nationalen Akademie der Wissenschaften erhoben. Zu Mitgliedern werden vor allem hervorragende Mediziner und Naturwissenschaftler aus aller Welt gewählt, aber auch Vertreter „aus Grenzbereichen der Kultur-, Technik-, Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften“, wie die Leopoldina betont. Nun stellt die Universität Münster ein weiteres Mitglied: Schriftlich wurde Van Aken unterrichtet – verbunden mit der Frage, ob er zur Annahme der Wahl bereit sei. „Da musste ich nicht lange überlegen“, so das Neu-Mitglied: „Natürlich habe ich mich über die Nachricht gefreut, für mich, für das Fach und für die Universität“.
Geboren wurde Van Aken 1951 im belgischen Mechelen. Er studierte an der Katholischen Universität zu Leuven Medizin, habilitierte sich 1983 nach seiner Facharztanerkennung in Münster und kehrte 1986 als Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin nach Leuven zurück. 1995 folgte er dem Ruf nach Münster. In den mehr als drei Jahrzehnten als habilitierter Mediziner hat sich Van Aken auch in der akademischen Selbstverwaltung und in außeruniversitären Organisationen engagiert. Für seine wissenschaftlichen Leistungen und seinen persönlichen Einsatz ist Van Aken vielfach ausgezeichnet worden, so ernannte ihn die Staatliche Medizinische Akademie Georgiens 2003 zum Ehrendoktor.
Für die Aufnahme in die Leopoldina kann sich ein Wissenschaftler nicht selbst bewerben. Anwärter werden von Alt-Mitgliedern vorgeschlagen – der ungenannte Professorenkollege Van Akens etwa, der sich den Lebenslauf erbat, gehört der Leopoldina an. Die Wahl erfolgt schließlich durch das Präsidium. Insgesamt umfasst die Leopoldina rund 1300 Naturwissenschaftler, von denen drei Viertel aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stammen und der Rest aus etwa 30 weiteren Ländern weltweit. Die Zahl der Mitglieder unter 75 Jahre ist auf 1000 begrenzt.
Neben van Aken lässt sich für Münster ein Dutzend weitere Forscher auf der Leopoldina-Website recherchieren, die meisten davon Mediziner. Aus diesem Fach stammen die Professoren Gerd Assmann, Bernd Brinkmann, Ekkehard Grundmann, Jürgen van de Loo, Thomas A. Luger, Hans-Christian Pape, Hans Schöler, Richard Toellner und Dietmar Vestweber. Hinzu kommen aus der Mathematik Christopher Deninger, aus der Physik Harald Fuchs und aus der Chemie Bernt Krebs. Bis auch van Aken die Ernennungsurkunde in der Hand halten wird, wird es noch einige Monate dauern: Erst Ende September findet der offizielle Festakt an der Leopoldina statt.
Akademisches Profil Prof. van Aken
Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des UKM
Leopoldina-Mitglieder aus der Medizinischen Fakultät
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