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Anja Wengenroth
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Familie im Rücken, nicht im Nacken

So wird die neue Kita am UKM aussehen.
UKM ist als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert // Neubaupläne der Kita für 150 Kinder sind abgeschlossen
ukm/sh
Die Spatzen pfeifen es längst von den Dächern: Deutschen Krankenhäusern droht der Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken und vorzubeugen gerät ein Aspekt für Krankenhausmanager immer mehr in den Vordergrund: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Die jetzt und demnächst in medizinische Berufe strebende Generation hat ein anderes Verständnis von der Balance zwischen Arbeit und Freizeit“, betont Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender an der Uniklinik Münster (UKM). „60-Stunden-Wochen und dafür die Familie nur in homöopathischen Dosen zu sehen: Das ist für heutige Generationen nicht mehr erstrebenswert. Und darauf reagieren wir, denn auf gut ausgebildete Fachkräfte kann heute kein Krankenhaus mehr verzichten“, sagt Roeder. „Der Anteil der Teilzeitarbeitsplätze muss deutlich zunehmen, wenn qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen und gehalten werden sollen. Dabei spielt gerade die Unterstützung des Arbeitgebers bei der Betreuung von Kindern aber auch für pflegebedürftige Angehörige eine große Rolle.“ Er engagierte die „berufundfamilie“ gGmbH, die Unternehmen dabei unterstützt, maßgeschneiderte Lösungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im eigenen Unternehmen zu entwickeln. Nach mehreren Workshops, die von UKM-Beschäftigten aus unterschiedlichsten Berufsgruppen zusammengesetzt waren, wurde ein Maßnahmenkatalog zwischen Vorstand und der „berufundfamilie“ gGmbH vereinbart. Mittlerweile ist die Uniklinik Münster von der „berufundfamilie“ gGmbH als familienfreundliches Unternehmen zertifiziert und hat begonnen die entwickelten Maßnahmen umzusetzen. Leichte und schnelle Rückkehr nach der Kleinkindphase „Uns war zum Beispiel wichtig, Beschäftigten nach der Kleinkindphase eine leichte und schnelle Rückkehr zu ermöglichen – wenn möglich auch in Teilzeitmodellen“, erläutert Dr. Beátrice Mohar, Projektverantwortliche an der Uniklinik für das Audit „berufundfamile“, einen Schwerpunkt des Projektes. Hierzu richtet die Uniklinik Anfang des Jahres 2011 ein „Servicebüro Beruf und Familie“ mit einer extra dafür eingestellten Fachkraft ein. An dieses Büro können sich Beschäftigte wenden, wenn Sie Kitaplätze suchen, Fragen rund um die Elternzeit haben oder wenn sie Beratung brauchen, etwa wie die Frage, ab wann eine Schwangerschaft offiziell dem Vorgesetzten mitgeteilt werden muss. Ein weiterer wichtiger Baustein, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, ist eine qualifizierte Kinderbetreuung mit Öffnungszeiten, die sich nach den Arbeitszeiten der Eltern richten. Bislang gibt es 43 Kitaplätze, die die Beschäftigten der Uniklinik in Anspruch nehmen können. Eine Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigte jedoch: Viel zu wenig. Deshalb werden im kommenden Februar die Bauarbeiten für die neue Kita beginnen, deren Plätze werden sich dann mehr als verdreifacht haben. Der zweigeschossige Neubau zwischen Schmeddingstraße und dem Wohnheim auf dem UKM-Gelände wird Platz für bis zu 150 Kinder haben. Vergangene Woche wurden die unmittelbaren Anwohner der Schmeddingstraße über das Bauprojekt informiert. Für die Baumaßnahme stehen 4,87 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung, die Nutzfläche beträgt über 1.800 Quadratmeter. „Das Erdgeschoss bietet Raum für 5 Gruppen von jeweils zehn Kindern unter drei Jahren. Für die Kinder zwischen zwei und sechs Jahren stehen fünf weitere Gruppenräume mit Platz für jeweils 20 Kinder im Obergeschoss zur Verfügung“, erklärt Dr. Christoph Hoppenheit, kaufmännischer Direktor und verantwortlich für alle Bauprojekte am UKM. Zusätzlich gibt es zwei große Mehrzweckräume. „Wir haben darauf geachtet, dass die Gruppen möglichst klein und räumlich so aufgeteilt sind, dass die Kinder sich wohl fühlen.“ Zwei Rutschen von der ersten Etage in den Garten Neben den Gruppenräumen wird es Werkstätten und Ateliers für die Kids geben: „Wir orientieren uns an der Reggio-Pädagogik, die kein Modell, keine Methode, sondern eine Philosophie ist. Wir gehen von einem starken und kompetenten Kind aus, das mit allen Anlagen ausgerüstet ist, um sich die Welt mit allen Sinnen zu erklären. Das Kind will selbst erforschen, entdecken und seine Erfahrungen sowie die Erweiterung seiner Kenntnisse und Fähigkeiten eigenständig organisieren. Mit dem Neubau haben wir hierfür exzellente Räumlichkeiten“, betont Astrid Weidebach, Leiterin der UKM-Kindertagesstätte. Zentrale Begegnungsräume werden vier große, offen gestaltete Piazzen sein. Das Dach der neuen Kita wird begrünt, von der ersten Etage aus wird es zwei Rutschen in den Garten geben. Im Oktober 2011 soll die Kita bereits fertig sein. In drei Jahren steht die Rezertifizierung für das Audit „berufundfamilie“ an, bis dahin sollen alle verabredeten Maßnahmen umgesetzt sein. Hoppenheit: „Der Neubau der Kita wird das sichtbarste Zeichen sein, damit unsere Beschäftigten, vor allem aber die Mitarbeiterinnen, die ja immer noch öfter mit der Kindererziehung betraut sind als die Väter, sicher sein können: Dem Vorstand des UKM ist es ernst damit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Die Zeiten, in denen berufstätige Frauen die Familie im Nacken, berufstätige Männer aber im Rücken haben, gehen zu Ende. Und das unterstützen wir.“
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