UKM Shuntzentrum

Voraussetzung und Eingriff


Welche Voraussetzungen sollten für eine Peritonealdialyse bestehen?
Die erfolgreiche Durchführung ist neben der Disziplin des Patienten auch an einige körperliche Voraussetzungen gebunden. Voroperationen oder abgelaufene Entzündungen im Bauchraum (Peritonitis) können zu Verklebungen des Bauchfells führen und damit die Effektivität der Bauchfelldialyse reduzieren. In diesen Fällen sollte eine individuelle Beratung, ggf. eine diagnostische Bauchspiegelung im Vorfeld erfolgen. Ebenso müssen Bauchwand- oder Leistenbrüche vor jeder Bauchfelldialyse verschlossen werden. Die Grundvoraussetzung stellt die Implantation eines dünnen Kunststoffkatheters in die Bauchhöhle dar, mit dem die Dialyseflüssigkeit eingebracht wird, die die Giftstoffe aufnehmen soll.

Wie erfolgt die Anlage eines Peritonealdialysekatheters?
Ein Peritonealdialyse- (oder Tenckhoff-) Katheter wird durch eine kleine Operation laparoskopisch (sog. „Schlüssellochtechnik“) eingebracht. Im Vorfeld wird die Lage der Katheteraustrittsstelle gemeinsam mit dem Patienten besprochen und markiert. Bei dem Eingriff selbst wird zunächst eine Bauchspiegelung durchgeführt, ggf. werden Verwachsungen gelöst und Bauchwandbrüche in der gleichen Sitzung verschlossen. Der Katheter wird unter Sicht schräg durch die Bauchwand eingebracht, so dass die Spitze am tiefsten Punkt im kleinen Becken liegt. Nach der Implantation empfehlen wir eine Bettruhe von 3 Tagen, nach 7 bis 10 Tagen kann dann der erste Gebrauch des Katheters stattfinden. Vor dem ersten Gebrauch bieten wir durch speziell geschultes Pflegepersonal ein „Bauchfelldialyse- Training“ an. Hierbei lernen die Patienten, den Austausch der Dialyseflüssigkeit vorzunehmen, die Anzeichen einer Bauchfellentzündung festzustellen, den Katheter zu pflegen, und ihr Körpergewicht und den Flüssigkeitshaushalt bei sich zu überprüfen.