Das Rhabdomyosarkom, ein bösartiger Tumor, der vom Muskelgewebe ausgeht, ist der häufigste Weichteiltumor im Kindesalter. Das Rhabdomyosarkom wird in zwei Zellgruppen eingeteilt: Das embryonale und das alveoläre Rhabdomyosarkom. Grundsätzlich können Rhabdomyosarkome überall dort vorkommen, wo Muskulatur ist. Gehäuft finden sie sich aber im Becken, wo sie meist von Prostata oder Blase ausgehen, oder im Kopf/Halsbereich. Dementsprechend sind die klinischen Symptome, mit denen ein Rhabdomyosarkom auffällig wird, sehr variabel. Im Kopf/Halsbereich zeigt sich evtl. nur eine zunehmende Schwellung, bei Befall von Blase oder Prostata sind blutiger Urin, Harnverhalt und Schmerzen beim Wasserlassen möglich.
Die Diagnostik umfasst die Bildgebung (Ultraschall, CT, MRT) sowie insbes. die Biopsie, um den Zelltyp und somit Behandlung und Prognose festlegen bzw. abschätzen zu können. Meist folgen eine Kombination aus Chemotherapie und Bestrahlung sowie eine dann abschließende Resektion der Tumorreste. Im Gegensatz zum Neuroblastom bringt eine Massenverringerung des Tumors keinen Therapievorteil, so dass eine Totalresektion anzustreben ist. Je nach Tumorlokalisation kann die vollständige Resektabilität aber schwierig bis unmöglich sein, so dass hier dann zunächst ein weiterer Kurs Chemotherapie, evtl. in Kombination mit Bestrahlung, erfolgt.
Abhängig von Zelltyp und vollständiger chirurgischer Entfernung beträgt die rezidivfreie 5-Jahres-Überlebensrate ca. 70%.