Kinder- und Neugeborenenchirurgie

Harnleiterabgangsstenose

Bei der Harnleiterabgangsstenose handelt es sich um eine Verengung des Harnleiters direkt am Übergang des Nierenbeckens zum Harnleiter. Diese kann durch strukturelle Wandveränderungen entstehen oder durch Einengungen von außen (Entzündungen um die Niere, atypisch verlaufende Gefäße).
Bei entsprechender pränataler Vorsorge fällt bereits intrauterin eine deutliche Erweiterung des Nierenbeckens sonographisch auf, der anschließende Harnleiterverlauf ist i.d.R. unauffällig.

Nach der Geburt erfolgen sonographische Kontrollen, bei Bestätigung des Befundes erweiterte Untersuchungen zur Funktionsdiagnostik bezüglich der Nierenfunktion und der Quantifizierung des Harntransportes aus dem Nierenbecken mit und ohne Flüssigkeitsbelastung (Szintigramm der Niere). Abhängig vom Ergebnis der Untersuchung folgen weitere Kontrolle im Verlauf bzw. die operative Therapie, da ein anhaltender Rückstau zu einer Schädigung des Nierengewebes und damit der Nierenfunktion führt.

Eine Sonderform stellt die Einengung des Harnleiterabganges durch atypisch einengend verlaufende Gefäße dar. Diese Ursache wird oft im Rahmen der Routinediagnostik nicht gesehen, da eine anhaltende Einengung fehlen kann. Es kommt unter Umständen zu lageabhängigen Schmerzen nach Flüssigkeitsbelastung. Natürlich ist auch die Therapie u.U. unterschiedlich.

Therapie

Ziel der Therapie ist die Beseitigung der Ursache nach Möglichkeit vor eingetretener Schädigung der Niere. Standardtherapie ist die operative Beseitigung der Verengung durch Teilentfernung des Harnleiters nierennah mit anschließender Naht zwischen Harnleiter und Nierenbecken. Zur Schienung dieser „Anastomose“ wird ein dünner Schlauch (Double-J) zur Schienung der Strecke zwischen Nierenbecken und Blase eingebracht. Der Eingriff erfolgt i.dR. über einen Flankenschnitt auf der betroffenen Seite ohne Eröffnung des Bauchraumes. Neuerdings besteht auch die Möglichkeit den Eingriff als „Schlüssellochchirugie“ über den Bauchraum durchzuführen. Der eingelegte Katheter kann dann ca. 3 Monate später über eine Blasenspiegelung entfernt werden.

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