Dies sind angeborene Fehlbildungen, die durch eine Kurzschlussverbindung zwischen arteriellem und venösem Gefäßsystem zustande kommen. Ein Geflecht von kleinen venösen Gefäßen wird sehr kräftig arteriell durchblutet, was dazu führt, dass die Venen größer werden und ausleiern, was zu einer sichtbaren Schwellung und Verfärbung des Gewebes führt. Zum Teil fehlt das über die Fisteln abgeleitete Blut an anderer Stelle, was zu Durchblutungsstörungen und Schmerzen, aber auch Herzproblemen führen kann. Auch arterio-venöse Malformationen können überall im Körper vorkommen und gehören zu den am schwersten behandelbaren Gefäßfehlbildungen. Gelingt es die größeren arteriellen Zuflüsse zu verschließen (operativ, gefäß-interventionell), öffnen sich prompt Kollateralgefäße, die bislang kaum durchblutet waren, wodurch neue Umgehungskreisläufe gebildet werden.
Kombinationstherapie
Meist kann hier nur eine Kombinationstherapie Abhilfe schaffen: die größeren zuführenden Gefäße werden durch einen Interventionellen Radiologen verschlossen (Embolisation), anschließend ist die Malformationen bis zur Ausbildung von Kollateralen für kurze Zeit weniger stark durchblutet und kann operativ entfernt werden. Dies ist jedoch nur dann erfolgversprechend, wenn die ganze Malformation entfernt wird. Stehen gebliebene Reste werden regelmäßig wieder größer werden und die gleichen Probleme verursachen wie zuvor. Ein weiteres Problem tritt auf, wenn die Malformation an einer Stelle lokalisiert ist, an der wichtige Strukturen (z.B. Nerven, Drüsen etc.) angrenzen. Hier besteht bei dem Versuch einer vollständigen Entfernung immer das Risiko nicht unerheblicher Kollateralschäden. Schaden und Nutzen des Eingriffs müssen in solchen Fällen stets vorsichtig gegeneinander abgewogen werden.Zurück zu Gefäßfehlbildungen und Blutschwämmchen