Kinder- und Neugeborenenchirurgie

Saugglocke

Einen ersten primären Therapieansatz einer Trichterbrust stellt die Saugglocke dar, die, vor allem bei Jungen und männlichen Jugendlichen, eingesetzt werden kann, um den Trichter abzuschwächen, im Idealfall sogar ganz zu beseitigen. Dabei wird eine Vakuumglocke über dem Trichterareal positioniert und über eine Handpumpe ein Unterdruck im Inneren aufgebaut. Hierdurch wird die gesamte vordere Brustwand angehoben. Da so ein ganz erheblicher Sog zunächst auf das Weichgewebe der Brustwand (Haut, Unterhautfett, Muskulatur) aufgebaut wird, beschränken wir die Anwendungszeit auf max. 90 Minuten pro Einzelsitzung und auch diese 90 Minuten werden erst nach langsamer, wochenweiser Steigerung erreicht.

Regelmäßige Kontrollen

Regelmäßige Kontrollen zeigen den Erfolg der Behandlung, der individuell sehr verschieden ist: Es gibt Formen, bei den bereits im Rahmen der ersten Demonstration abgeschätzt werden kann, dass die Saugglocke wahrscheinlich keinen Effekt haben wird, genauso, wie es Formen gibt, bei denen die Saugglocke zu einem vollständigen Verschwinden des Defektes geführt hat.

Beim Mädchen führt die Entwicklung der Brust dazu, dass die Saugglocke nicht mehr sinnvoll angewendet werden kann. Zwar gibt es spezielle Formen für Frauen, allerdings zeigt der Praxiseinsatz, dass diese deutlich weniger effektiv sind, als die Version für männliche Patienten. So beschränkt sich der Einsatz der Saugglocke beim Mädchen auf das Alter zwischen 7/8 und 11/12, wobei die Tragedauer von drei Jahren berücksichtigt werden muss.

Auch für die Kielbrust gibt es Orthesen, die mechanisch versuchen, das vorgewachsene Brustbein wieder zurückzudrücken. Auch wenn erste Ergebnisse recht viel versprechend sind, hat sich diese Form der Therapie bislang nicht durchgesetzt und wird in Deutschland lediglich vereinzelt angeboten.

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