Sollten die Untersuchungen eine Bösartigkeit nicht ausschließen können (z. B. BI-RADS 4 oder 5), sollte der Befund mittels Stanzbiopsie abgeklärt werden. Dabei wird nach örtlicher Betäubung unter Tast-, Ultraschall oder Röntgenkontrolle eine Nadel in den Befund eingeführt, welche die Entnahme mehrerer Gewebezylinders erlaubt. Sollte der auffällige Befund durch die Stanzbiopsie nur unzureichend abgeklärt worden sein, wird die offene Biopsie in Vollnarkose durchgeführt (operative Probeentnahme aus der Brust).
Ihr Frauenarzt hat im Ultraschall bzw. in der Mammographie einen auffälligen Herd in Ihrer Brust diagnostiziert?
Fischer-TischBrust-Vakuumsaugbiopsiegerät.jpgBei ausschließlich sono- oder mammographisch auffälligen, nicht-tastbaren Brustveränderungen kann die feingewebliche Diagnose ebenfalls mittels Stanzbiopsie unter sonographischer oder radiologischer Sicht gesichert werden. In den letzten Jahren werden zunehmend Verfahren eingesetzt, die die Entfernung einer größeren Gewebemenge oder gar die komplette Entfernung des gesamten Herdes anstreben. Hierzu wird die dreidimensionale Position des Herdes in der Brust mammographisch ermittelt, computerunterstützt exakt berechnet und dann z. B. mittels Vakuumsaugbiopsie (Mammotom) entnommen. Nicht tastbare, abklärungsbedürftige Brustveränderungen können ebenso mittels offener Biopsie entfernt werden. Da nicht tastbar, müssen diese jedoch vorher sono- oder mammographisch mit einem dünnen Draht oder Farbstoff markiert werden. Die Abklärung mittels Stanzbiopsie/Vakuumbiopsie wird in unserer Klinik ambulant durchgeführt. Ergibt die feingewebliche Untersuchung einen Befund, der komplett entfernt werden muss (z. B. Brustkrebs), dann muß eine weiterführende Operation folgen. Jeder abzuklärende Befund wir vor und nach Durchführung der Stanzbiopsie bzw. der Vakuumsaugbiopsie interdisziplinär gemeinsam durch Gynäkologen, Radiologen und Pathologen besprochen. Aus der gemeinsamen Konferenz kann sich manchmal ergeben, dass eine weiterführende bildgebende Diagnostik empfohlen wird, oder aber eine Biopsie zu empfehlen ist. Nach erfolgter Biopsie wird der feingewebliche Untersuchungsbefund mit der Bildgebung (Ultraschall, Mammographie, Kernspintomographie) verglichen, d.h. es wird immer eine Aussage darüber gemacht, ob der erhobene feingewebliche Befund eine sichere Diagnose ist oder aber der Befund bei der Abklärung z. B. nicht richtig getroffen wurde, d. h. eine erneute Biopsie bzw. operative Probeentnahme notwendig ist. Patient*innen und niedergelassene Ärzte können an dieser Besprechung gerne teilnehmen.
Brustkonferenzen (MDT = multidisziplinäre Konferenz)
• Montags ab 8.15 Uhr
• Mittwochs ab 8.15 Uhr zurück