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Pflege in der Kinder-Dialyse | Marie Altrogge

"Das Hauptaugenmerk in der Kinderdialyse liegt darauf, den Kindern die Dialysezeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir wollen den kleinen Patientinnen und Patienten so helfen, es über Jahre durchzuhalten, regelmäßig  zur Dialyse zu kommen."

Warum müssen schon Kinder an die Dialyse?

Dialyse ist die Ersatztherapie für die Niere: Eine der Hauptaufgaben der Nieren ist die Reinigung des Bluts. Die Nieren filtern das Blut und sorgen so dafür, dass über den Urin Gift- und Abfallstoffe ausgeschieden werden. Damit regulieren sie den Wasser- und Elektrolyte-Haushalt. Wenn die Nieren ihre Ausscheidungs- und Entgiftungsfunktion nicht mehr erfüllen können, muss die Dialyse diese für den Körper lebenswichtige Funktion übernehmen. Auch bei Kindern kann eine Dialysebehandlung daher schon notwendig sein.

Dialyse-Arten: Wie wird das Blut in der Kinderdialyse gereinigt?

In der Kinder-Dialyse am UKM führen wir zwei verschiedene Verfahren durch: die Hämodialyse und die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse). 

  • Bauchfelldialyse: Bis zu einem Alter von ca. 5 Jahren behandeln wir Kinder primär mit einer Bauchfelldialyse. Bei diesem Verfahren wird eine spezielle Dialyseflüssigkeit über einen Kathether in die Bauchhöhle eingeleitet. Der Katheter wird zuvor über eine kleine Operation in den Bauch eingeführt. In der Regel führen Patienten die Bauchfelldialyse zu Hause durch. Daher gehört es zu den Aufgaben der Pflege, Eltern und  Angehörige für den sicheren Umgang mit der Bauchfelldialyse zu trainieren.
  • Hämodialyse: Das Blut wird außerhalb des Körpers in einem speziellen Dialysegerät von Abfallprodukten und überschüssigem Wasser befreit und fließt anschließend in gereinigter Form wieder in den Kreislauf zurück. Die Dialysebehandlungen finden in der Regel 3 x pro Woche statt und dauern jeweils etwa 4 Stunden. Für die Behandlung benötigen Patienten einen großlumigen Gefäßzugang in Form eines Shunts oder Dialysekatheters, um ein möglichst großes Blutvolumen während der Behandlungszeit zu reinigen.  

Pflege in der Kinderdialyse: Was ist das Besondere daran?

Die Pflege in der Kinderdialyse ist sehr vielfältig. Das Besondere ist, dass wir in der Dialyse sehr eigenständig arbeiten. Wir tauschen uns in der Visite mit den Kindernephrologen und Intensivmedizinern aus, in der Dialysebehandlung selber betreuen wir Patientinnen und Patienten eigenverantwortlich. Als Pflegefachkraft ist in der Kinderdialyse neben der Bereitschaft selbstständig zu arbeiten auch Empathie gefragt. Die Dialyse ist ein großer Einschnitt in den Alltag der kleinen Patientinnen und Patienten und deren Eltern, sie verbringen sehr viel Zeit im Dialysezentrum und müssen trotzdem nebenbei ihren Schulalltag bewältigen. Ein engagiertes Team verschiedenster Fachrichtungen unterstützt die Familien in der schwierigen Zeit.

UKM Gesichter: Persönliche Highlights

"Ich freue mich immer wieder, jeden Tag, die Patienten zu sehen. Wie haben sie sich entwickelt? Wie geht es ihnen? Hilft die Dialyse? Vor allem bei den kleinen Patienten ist es toll, die Fortschritte zu sehen. Es ist einfach motivierend, die Freude von den Kindern zurück zu bekommen. Trotz ihrer Krankheitssituation jammern sie sehr wenig und geben mir total viel zurück. Sie freuen sich hier hin zu kommen, haben Spaß mit uns und gehen mit einem Lächeln nach Hause. Und das ist es, was mich reizt hier jeden Morgen hier ins Dialysezentrum zu kommen."

Marie Altrogge, Pflegefachkraft in der Kinderdialyse