Klinik für Kinder- und Jugendmedizin - Pädiatrische Hämatologie und Onkologie

Keimzelltumoren

Keimzelltumoren sind seltene gut- oder bösartige Tumoren, die aus unreifen Keimzellen hervorgehen.

Häufigkeit

Keimzelltumoren treten im gesamten Altersspektrum vom Neugeborenen bis zum jungen Erwachsenen auf. Sie finden sich besonders häufig in Gehirn, Mittelfell des Brustraums (Mediastinum), Eierstöcken (Ovar), Hoden und Steißbein. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Keimzelltumoren, darunter Teratome, Dottersacktumoren, Choriokarzinome, embryonale Karzinome und Mischformen. Bösartige Keimzelltumoren können in Lymphknoten oder entfernte Organe wie Lunge, Leber oder Knochen streuen.

Krankheitszeichen

Die Krankheitszeichen unterscheiden sich erheblich. Bei vielen Patienten fällt der Tumor durch eine schmerzlose Schwellung des Bauchs oder Hodens oder eine sichtbare Vorwölbung am Steißbein auf. Auch ein verfrühter Pubertätsbeginn kann auf einen Keimzelltumor hinweisen. Keimzelltumoren des Gehirns können Hirndruckzeichen, wie Kopfschmerzen, Nüchternerbrechen Bewusstseinsstörungen, Sehstörungen und hormonelle Störungen verursachen (Weitere Infos hierzu finden Sie auch auf Kinderkrebsinfo.de).

Diagnose

Zur Diagnosestellung werden neben bildgebenden Untersuchungen die Tumormarker Alpha-Fetoprotein (AFP) und Beta-HCG herangezogen, die von einigen Keimzelltumoren produziert und ins Blut abgegeben werden. In der Regel ist eine feingewebliche Untersuchung erforderlich, um zwischen den verschiedenen Tumortypen zu unterscheiden. Zusätzlich ist bei Keimzelltumoren des Gehirns neben der Bildgebung von Kopf und Rückenmark auch eine Analyse des Nervenwassers (Liquorzytologie) zur Klärung der Ausbreitung notwendig.

Therapie

Die Therapie bösartiger Keimzelltumoren erfolgt im Rahmen einheitlicher Therapiestudien. Die Behandlung richtet sich nach der Art des Tumors und dem Stadium und besteht in aller Regel aus einer Operation und Kombinationschemotherapie. Auch eine Tumorbestrahlung kann erforderlich sein. Die Therapieplanung erfolgt mit den Kolleginnen und Kollegen der 

im Rahmen regelmäßiger Therapiekonferenzen. Zusätzlich erfolgt eine augenärztliche und endokrinologische Überwachung/ Behandlung.

 
 
 
 
 
 
 

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