Der Sonderforschungsbereich 128 „Multiple Sklerose“ geht in die dritte Runde. Wie die Deutsche Forschungsgesellschaft bekanntgab, wird das Großprojekt mit Standorten in Münster, Mainz und München für weitere vier Jahre (bis Mitte 2024) unterstützt. Sprecher Prof. Dr. Heinz Wiendl (Direktor der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie), Co-Sprecherin Prof. Dr. med. Frauke Zipp (Mainz) und weitere Wissenschaftler erforschen die Multiple Sklerose – eine chronisch-entzündliche und neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems. Dabei geht es vor allem um das Zusammenspiel zwischen dem Immun- und Nervensystem auf molekularer, zellulärer und systembiologischer Ebene. Die 35 WissenschaftlerInnen und ihre Teams analysieren, welche Veränderungen des Immunsystems der Erkrankung zugrunde liegen, welche Auswirkungen der Angriff des Immunsystems auf das zentrale Nervensystem hat und wie sich diese Folgen mit neuesten Therapien beeinflussen lassen. Dabei widmen sie sich in 22 Einzelprojekten breit gefächerte Themen, darunter der Rolle des Darmmikrobioms für die Entzündung und Nervenzerstörung bei der MS, den Mustern von Nervenschädigungen, die MS-Patienten z.B. in MRT-Bildern zeigen, und der Auswirkung verschiedener MS-Medikamente auf das Immunsystem. In den kommenden vier Jahren liegt der Schwerpunkt der ihrer Arbeit auf der konkreten Krankheitsbewältigung. Das meint sowohl die bessere Kontrolle und Überwachung der inzwischen weitverbreiteten Medikamente zur Therapie der MS als auch die Translation – also die Übertragung von Forschungsergebnissen in die Patientenversorgung und – anders herum - das Nutzen von Wissen aus der klinischen Praxis für die Arbeit im Labor.