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Münster/München - Wenn ältere Menschen vergesslich werden, häufig Gegenstände verlieren und sich nur schwer orientieren können, dann ist auf den ersten Blick ganz klar: Sie leiden unter einer Demenz. Diese Diagnose ist richtig und falsch zugleich. Denn eine Demenz – die gibt es nicht.
Hinter dem Begriff Demenz können verschiedene Gehirnerkrankungen stecken. Der Morbus Alzheimer ist die bekannteste, aber längst nicht die einzige von ihnen. Die unterschiedlichen Krankheiten voneinander zu unterscheiden, ist auch für Fachärzte oft eine Herausforderung. „Demenzerkrankungen werden auch heute noch zu spät diagnostiziert“, so Priv.-Doz. Dr. Thomas Duning, Leiter der Gedächtnisambulanz und der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe „Kognitive Neurologie und Neurodegeneration“ an der Klinik für Allgemeine Neurologie des Universitätsklinikums Münster . Denn: Wenn die Veränderungen früh genug erkannt werden, lassen sich viele Formen der Demenz gut behandeln.
Um das zu erreichen, müssen die Ärzte ihren „klinischen Bick“ für typische Symptomkomplexe schulen. Und da das am besten am praktischen Beispiel geht, haben Assistenzärztin Dr. Konstanze Philipp und Priv.-Doz. Dr. Thomas Duning eine Videopräsentation angefertigt, in der sie Patienten mit typischen Anzeichen dieser Krankheit zeigen, wie z.B. Störungen der Bewegungskoordination, der räumlichen Orientierung oder Sprachstörungen. Für die eindrückliche und praxisnahe Präsentation des Videos erhielten sie auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) den Preis für den besten Vortrag. „Die Demenz ist eine häufige, oft unterdiagnostizierte und schlecht verstandene Erkrankung“, sagte Dr. Konstanze Philipp. „Wir hoffen, mit unserer Präsentation den klinisch tätigen Kollegen die Krankheit näher zu bringen und freuen uns sehr über die Auszeichnung.“
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