Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie

Parkinson-Therapie gemeinsam verbessern: Seminar für Apotheker erfolgreich

PD Dr. Tobias Warnecke (DPG), Magdalene Kaminski (Vorsitzende der DPV), und Apotheker Olaf Rose, PharmD. (AKWL).
AKWL
Die Liste der Parkinsonmedikamente ist lang: Dopamin-Agonisten, MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer – um nur einige zu nennen -  stehen je nach Patient gleichzeitig oder nacheinander auf dem Rezept. Wie alle Mittel haben sie Neben- und Wechselwirkungen oder können Unverträglichkeiten mit sich bringen. Mit diesen sollten sich nicht nur die behandelnden Ärzte, sondern auch Apotheker auskennen. Mediziner und Pharmazeuten müssen Hand in Hand arbeiten, um Parkinsonpatienten optimal zu betreuen. Deshalb organisierten die medizinischen Fachgesellschaft Deutsche Parkinson Gesellschaft (DPG), der Selbsthilfeorganisation Deutschen Parkinson Vereinigung (DPV) und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) im November erstmals eine Intensivfortbildung für Pharmazeuten im Bereich Parkinson. Insgesamt 23 hochmotivierte Apothekerinnen und Apotheker beteiligten sich an den 16-stündigen Seminaren und Workshops. Begleitet wurde die Veranstaltung vom Neurologen PD Dr. Tobias Warnecke (DPG), Magdalene Kaminski (Vorsitzende der DPV), von Apothekerin Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der AKWL) und Apotheker Olaf Rose, PharmD. (AKWL). Vermittelt wurde zunächst ein Grundverständnis für die Bedürfnisse der Betroffenen und für das therapeutische Vorgehen. Anhand zahlreicher Patientenfälle und -videos wurde die Pharmakologie, Pharmakotherapie und die besondere Empfänglichkeit der Patienten für pharmazeutische Betreuung praxisnah und eindrucksvoll vermittelt. Die Teilnehmer führten zahlreiche Medikationsanalysen durch und wurden im Erkennen arzneimittelbezogener Ereignisse geschult. Nach dieser theoretischen Schulung begleiten sie jeweils einen Parkinsonpatienten über drei bis sechs Monate pharmazeutisch und erlangen dann das gemeinsame Zertifikat der drei Gesellschaften. Apotheker Olaf Rose – er hatte das Projekt ins Leben gerufen – zeigte sich beeindruckt von den Teilnehmern: „Hoch motiviert, gut vorbereitet und voller Tatendrang – so sind wir dem Ziel der Veranstaltung, nämlich der Errichtung niederschwelliger Anlaufzentren für Parkinson-Patienten, der Verbesserung der Therapiequalität und der Verminderung von Arzneimittelrisiken, einen großen Schritt näher gekommen. Zudem bringen wir die Apotheken vor Ort mit dieser Fortbildung noch näher an die professionelle Versorgung von Parkinson-Patienten.“ Besonders gut angekommen ist auch der interprofessionelle Ansatz, der Neurologen und Pharmazeuten zum Patientenwohl zusammenrücken lässt. Die Ergebnisse der nun erfolgenden Medikationsanalysen werden wissenschaftlich begleitet. Am 20. und 21. April 2016 beginnt schon der nächste Kurs. Anmeldungen sind schon jetzt im Veranstaltungskalender der Apothekerkammer Westfalen-Lippe unter www.akwl.de möglich.
 
 
 
 

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