Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie

Schmerztherapie

Am Universitätsklinikum Münster haben die Diagnose und die Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen einen ausgesprochen hohen Stellenwert. Durch fachübergreifendes, speziell ausgebildetes Personal sowie Schwerpunktambulanzen und Kliniken, die sich speziell mit der Diagnose und Behandlung der verschiedensten Formen von Schmerzerkrankungen und mit Schmerzen assoziierten Erkrankungen widmen, stellen wir eine optimale Versorgung für Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen sicher.

Entsprechend eines ganzheitlichen Krankheitsverständnisses arbeiten dabei Ärzte und Therapeuten verschiedener Fachdisziplinen wie der Anästhesie, Neurologie, Orthopädie sowie Psychotherapeuten, Physiotherapeuten und Pflegetherapeuten eng zusammen.

Technisch stehen uns neueste Verfahren wie z. B. speziell entwickelte Schmerzpumpen und ultraschallgesteuert Regionalanästhesieverfahren zur Verfügung. Ziel ist eine Schmerzreduktion bis hin zur Schmerzfreiheit. Die Therapieziele werden dabei mit dem Patienten realistisch erarbeitet.

2006 wurde unsere Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie als eine der ersten Kliniken Deutschlands für seine gute Schmerztherapie mit dem Zertifikat "Qualifizierte Schmerztherapie" ausgezeichnet.

Juni 2022: UKM-OnlineTalk | Ausgabe 8 

Schmerzen verstehen und wirksam behandeln

mit Prof. Dr. Daniel Pöpping (Leiter der Schmerzambulanz am UKM) und Ruth Boche (Pflegespezialistin für Schmerzmanagement)

Akute Schmerztherapie

Dank unseres Schmerzdienstes muss heute kein Patient mehr Sorge tragen, mit stärksten Schmerzen konfrontiert zu werden. Der Akut-Schmerzdienst betreut speziell Patienten nach größeren oder einschneidenden Operationen und unterstützt zudem konsiliarisch die chirurgischen Fachdisziplinen bei komplexen schmerztherapeutischen Situationen und Entscheidungen. Nach umfangreichen Operationen werden die Patienten fortlaufend und rund-um-die Uhr von unserem Akut-Schmerzdienst betreut, um so eine optimale Schmerztherapie durchführen zu können. Dabei kommen sowohl kontinuierliche regionalanästhesiologische Verfahren (wie Peridural- oder Plexusblockaden), als auch intravenöse Therapieverfahren zum Einsatz. Insbesondere die von uns angewandten regionalen Anästhesieformen ermöglichen eine lokale Schmerzfreiheit bei minimalster medikamentöser Nebenwirkung auf den übrigen Körper – und sind so effektiv und schonend zugleich.Schmerzen werden von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen und so ist auch das Konzept unserer Schmerzmedizin individuell und multimodal. Aus diesem Grund legen wir bei unserer Schmerztherapie großen Wert auf die Wahrnehmung und Einschätzung des Patienten selbst. Mit sog. "patientenkontrollierten Verfahren" geben wir unseren Patienten die Möglichkeit mitzuwirken und sich selbst bedarfsadaptiert eine zusätzliche Dosis ihres Schmerzmittels, zusätzlich zur fortlaufenden Medikation, zu verabreichen. Durch den Einsatz moderner Pumpensysteme ist dabei eine versehentliche Überdosierung durch den Patienten  ausgeschlossen.  Und sollte es der Patient wünschen, steht weiterhin jederzeit ein Arzt oder eine Ärztin zur Seite.

Das Ziel ist nicht nur die Schmerzfreiheit nach einem medizinischen Eingriff. Erreicht werden soll eine Optimierung der Befindlichkeit des Patienten in der postoperativen Phase. Hierdurch wird die Beschleunigung des Heilungsprozesses, eine frühzeitige Mobilisation und eine Vermeidung kardiopulmonaler Komplikationen erreicht.

Die Informationen auf dieser Seite können Sie hier auch bequem in einer Broschüre nachlesen.

Für Fragen zum Akutschmerzdienst steht Ihnen unsere Oberärztin Frau Univ.-Prof. Dr. med. E. Pogatzki-Zahn gerne zur Verfügung.

Wir am UKM verfolgen Projekte, die zu einer Optimierung der Schmerztherapie auch in der Zukunft beitragen sollen. Neben stetiger Forschung gehören hierzu beispielsweise die Erlangung des Siegels "Schmerzfreies Krankenhaus" oder das weltweit einzigartige Aktionsbündnis "Schmerzfreie Stadt Münster".

Chronische Schmerztherapie

Die erste Äther-Narkose im Jahre 1846, die ausschließlich der Ausschaltung akuter Schmerzen im Rahmen einer Operation diente, wird vielfach als Geburtsstunde des Fachgebietes Anästhesiologie bezeichnet. Über die klinische Anästhesie hinaus, gehört heute auch die Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzzustände zum Portfolio unseres Fachgebietes.

Chronische Schmerzen werden im Universitätsklinikum Münster in der Schmerzambulanz und der Schmerztagesklinik der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie behandelt. Die hiesige Schmerzambulanz wurde bereits im Jahr 1978 gegründet. 1992 richteten wir zusätzlich die Schmerztagesklinik ein. Sie sollte die erste ihrer Art in Deutschland sein. Hier werden Patienten in einem standardisierten, vierwöchigen Programm multimodal behandelt. Körper, Geist und Seele stehen gemeinsam im Fokus, was wir als "biopsychosoziales Modell chronischer Schmerzen" beschreiben. Die Behandlung von chronischen Schmerzen ist komplex, anspruchsvoll und erfordert ein interdisziplinäres Team. In unserer Schmerzambulanz und -tagesklinik arbeiten daher Ärzte/-innen und Psycholo­gen/-innen, Physio- und Kunsttherapeutinnen sowie Pflegerinnen eng zusammen. Dazu verfügt die Tagesklinik über acht spezielle Therapieplätze.Das Behandlungsspektrum umfasst alle Arten von chronischen Schmerzen wie:

  • Rückenschmerz
  • Schulter- und Nackenschmerz
  • Neuropathischer (Nerven-) Schmerz
  • Kopf- und Gesichtsschmerz
  • Gelenk- und Rheumaschmerz
  • Tumorschmerz

Die Tagesklinik bietet den großen Vorteil, das hier Erlernte unmittelbar und immer wieder zu Hause im Alltag anzuwenden und ermöglicht eine stetige Rückkoppelung.

Die Informationen auf dieser Seite können Sie zudem auch hier bequem in einer Broschüre nachlesen.

In einer interdisziplinären Schmerzkonferenz werden einmal monatlich Fallbesprechungen durchgeführt. Diese finden jeweils am ersten Dienstag im Monat um 18:00 Uhr statt und stehen externen Ärzten und Therapeuten zum Erfahrungsaustausch offen.

Der Leiter der chronischen Schmerztherapie, Herr Prof. Dr. med. Daniel Pöpping besitzt zudem die volle Weiterbildungsbefugnis für die Zusatzweiterbildung "Spezielle Schmerztherapie", so dass Ärzte/-innen unserer Klinik über die Möglichkeit verfügen, auch selbst diese Zusatzweiterbildung zu erwerben.

 
 
 
 

Bereichsleitung Akute Schmerztherapie

Univ.-Prof. Dr. med.
Esther Pogatzki-Zahn

Oberärztin

pogatze(at)­ukmuenster(dot)­de

Bereichsleitung Chronische Schmerztherapie

Prof. Dr. med.
Daniel Pöpping
Oberarzt

poppind(at)­uni-muenster(dot)­de