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Klinik für
Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde

Cochlea-Implantate

Cochlea Implantat versorgende Einrichtung Münsterland (CIVE Münsterland)

Das Cochlea Implantat (CI) stellt eine implantierbare Hörprothese dar, mit der taube Menschen wieder hören können. Gehörlos geborene oder nach der Erlernung der Sprache ertaubte Kinder und Erwachsene bekommen mit dieser Innenohrprothese die Möglichkeit, Geräusche und Sprache wahrzunehmen und zu verstehen.

Unsere Expert*innen der HNO-Klinik sind für den Einsatz von Cochlea-Implantaten bei Erwachsenen zuständig. Alle Informationen zur Versorgung von Kindern finden Sie bei der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie.

Cochlea-Implantat-Sprechstunde

Mi: 8.00-16.00 Uhr
Ansprechpartnerin: Dr. med. Bianca Schorn


+49 251 83-56811
+49 251 83-56812
hno-ambulanz@ukmuenster.de


Zur Terminvereinbarung benötigen wir folgende Angaben: 

  • Name und Geburtsdatum der Patient*innen
  • Telefonnummer (falls Terminänderung nötig)
  • Vorstellungsgrund
  • Angaben über die früheren Aufenthalte/Vorstellungen in unserer Klinik
UKM HNO | Bianca Schorn

Dr. med. Bianca Kraemer

Oberärztin

Audiologische Diagnostik

Bevor unser HNO-Team entscheiden kann, ob der Einsatz eines Cochlea-Implantats für die Betroffenen sinnvoll ist, müssen wir zunächst einige Tests und Untersuchungen durchführen. In der Regel führen wir die audiologische Diagnostik ambulant durch. Dabei prüfen unsere Spezialist*innen ob die Voraussetzungen für ein Cochlea-Implantat gegeben sind. Zur Diagnose gehören folgende Untersuchungen:

  • spezielle Hör- und Sprachtests (Ton- und Sprachaudiometrie) zur Ermittlung der Hörschwelle
  • Überprüfung vorhandener Hörgeräte
  • Bestimmung von Ohrgeräuschen/Tinnitus
  • Gleichgewichtsdiagnostik: Wasserspülung oder Kopfimpulstest, Lagerungsprüfung/Standsicherheitsprüfung

Cochlea-Implantat-Beratung

Stellen wir bei der audiologischen Diagnostik fest, das ein Cochlea-Implantat (CI) für Sie in Frage kommt, fürhren unsere Expert*unnen weitere Aufklärungsgespräche zu verschiedenen Fragestellungen mit Ihnen. In einem ausführlichen Gespräch werden Sie über den Ablauf der CI- Versorgung sowie über die verschiedenen CI-Hersteller und ihre aktuellen Produkte informiert. Gemeinsam mit Ihnen und - falls gewünscht - mit Ihren Angehörigen wird dann das in Bezug auf Bedienung, Tragekomfort, Energieversorgung usw. am besten geeignete Gerät ausgewählt. Wir bieten Ihnen eine vielfältige Auswahl an den aktuellsten Cochlea Implantat Systemen aller Hersteller, die sich auf dem Markt befinden.

Welches Cochlea-Implantat ist das Richtige?

Derzeit bieten vier Hersteller Cochlea Implantat Systeme an, die wir allesamt im Portfolio führen. In unserer Sprechstunde können Sie sich einen ausführlichen Überblick über die Systeme verschaffen. Denn Qualitätskriterien wie Tragekomfort, die Auswahl an Zubehör und Möglichkeiten zur Anbindung an weitere Geräte lassen sich am besten testen, wenn Sie die Systeme in die Hand in die Hand nehmen. 

Cochlea-Implantat bei Resthörigkeit

In jüngster Zeit etabliert sich die Cochlea-Implant-Versorgung zur Hörrehabilitation auch bei einseitig ertaubten Patient*innen mit normalen Gehör der Gegenseite. Die jüngsten Entwicklungen der Cochlea-Implantationsforschung stellen eine Kombination aus einem Cochlea-Implantat einerseits und einem Hörgerät andererseits dar. Diese Hybridsysteme werden von unterschiedlichen Herstellern angeboten, zu denen wir Sie ausführlich beraten können. Ziel dieser Entwicklung war es, Patient*innen mit einer Resthörigkeit im Tieftonbereich bei ansonsten hochgradiger Schwerhörigkeit unter Erhalt dieser Resthörigkeit mit einem Cochlea-Implantat zu versorgen.

Die Cochlea-Implantat-Operation

Die Cochlea-Implantat-Operation ist für Patient*innen und spätere CI-Träger*innen und deren Angehörige das zentrale Ereignis im gesamten Verlauf der Versorgung.


Welche Untersuchungen sind vor der Operation notwendig?

Der Einsatz des Cochlea-Impantats wird stationär und in Vollnarkose durchgeführt. Daher muss zuvor die Narkosefähigkeit geprüft werden. Hierfür sind einige Standarduntersuchungen (Herzfunktion, Blutwerte etc.) erforderlich, die zum Teil beim Hausarzt und zum Teil in unserer Klinik durchgeführt werden. Wenn die Untersuchungsergebnisse grünes Licht geben, nehmen wir Sie am Tag der Operation stationär in die Klinik auf. Dem Umfang und Risiko nach ist das Einsetzen eines Cochlea-Implantats kein besonders großer Eingriff. Er nimmt ca. zwei Stunden in Anspruch und stellt für die Patient*innen keine größere Belastung dar als viele andere Ohroperationen.


Wie läuft die Operation ab?

Unsere Operateur*innen führen zunächst hinter dem Ohr einen später kaum sichtbaren Hautschnitt aus, so dass der Schädelknochen freigelegt werden kann. In den Knochen wird dann eine Vertiefung eingearbeitet, deren Form und Größe exakt dem Implantat entspricht. Von diesem Knochenbett aus werden ein Kanal und eine Bohrung von hinten in den Mittelohrraum geführt. Auf diese Weise entsteht eine Verbindung, durch die der Elektrodenträger geführt werden kann. Um die Elektroden in die Hörschnecke (Cochlea) zu bringen, muss sie durch eine kleine Öffnung behutsam eingeschoben werden. Dies ist heute, wann immer möglich, die natürliche Öffnung des sogenannten Runden Fensters. Damit sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Das Implantat kann nun in das Knochenbett eingesetzt und befestigt und die Elektroden in die Cochlea eingeführt werden. Wegen der sehr empfindlichen Membranen des Innenohres muss hierbei sehr behutsam vorgegangen werden (soft surgery). Sobald auch nur leichter Widerstand spürbar wird, besteht die Gefahr, dass die Innenohrstrukturen weitere Schäden erleiden. In diesem Fall ist eine tiefere Einführung der Elektroden nicht möglich. Wenn diese Situation vorhersehbar ist, kann ein Implantat mit verkürzten Elektrodenabständen verwendet werden. Hierfür geben uns die vor der Operation gemachten CT- und MRT-Aufnahmen gute Hinweise. Gegenüber Operationen am Kopf haben viele Menschen ein allgemeines und unbestimmtes Unbehagen. Dies ist verständlich, aber im Falle der Implantation einer Hörprothese nicht begründet. Der Eingriff findet ohne die Notwendigkeit der Eröffnung des Gehirnraumes statt. Das Auftreten von Komplikationen kann zwar – wie bei allen Operationen – nicht völlig ausgeschlossen werden. Im Vergleich zu anderen Ohroperationen liegt aber in keiner Hinsicht ein erhöhtes Risiko vor.

Rehabilitation und Nachsorge

Nach Einsatz des Cochlea-Implantats (CI) kann das Hören für Patient*innen zunächst ungewohnt sein. Um Sie beim Prozess hin zum optimalen Hören zu unterstützen, bieten wir eine Reihe von Nachsorge-Angeboten an:

  • Ärztliche, technische  und therapeutische Nachsorge: Im Rahmen der CI-Nachsorge führen wir je nach Ohrbefund zunächst audiometrische Untersuchungen (Tonschwellenaudiometrie, Sprachaudiogramm mit und ohne Störgeräusch sowie Messungen zum räumlichen Hören) durch.
  • Technische Überprüfung des CI-Systems: Die technische Überprüfung und ggf. Einstellung der CI-Systeme ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Nachsorge. In unserer Klinik können die Sprachprozessoren aller Hersteller kontrolliert und eingestellt werden.
  • Beratung: Es erfolgt eine Beratung über neue Produkte oder Zubehör (FM-Anlage, Telefonzubehör, Funkübertragungsanlagen ect.), welche das Hören mit einem CI erleichtern können. Ebenfalls beraten wir Sie über eine mögliche Umversorgung oder Möglichkeiten der bimodalen und der bilateralen Versorgung
  • Ärztliche Verlaufskontrolle: Abschließend findet dann eine ärztliche Untersuchung und Besprechung des aktuellen Hörstatus und des weiteren Vorgehens statt.

Hör- und Sprachtherapie

Ziel einer Cochlea-Implantat-Versorgung z.B. bei spät ertaubten Erwachsenen ist ein offenes Sprachverstehen und eine Steigerung der Teilnahme am sozialen Leben und eine gesteigerte Lebensqualität. Nach der Ersteinstellung des Sprachprozessors beginnt für Patient*innen die initiale Rehaphase mit intensivem Hör- und Kommunikationstraining durch Therapeut*innen. Dies erfolgt in der Regel einmal pro Woche für jeweils einen Rehatag kombiniert mit Angehörigenberatung sowie Schulung im Umgang mit der CI-Technik und Zubehör. Die teilstationäre Betreuung ermöglicht den Patient*innen ihre berufliche und familiäre Situation gut mit ihrer Rehabilitation nach einer Cochlea-Implantat-Versorgung zu vereinbaren.

Hörtraining

Auf Grund der sehr verschiedenen Krankheitsverläufe und Hörerfahrungen vor einer Cochlea-Implantation erleben Patient*innen auch die ersten Höreindrücke nach der Ersteinstellung sehr unterschiedlich. Deswegen ist es notwendig, die Vorgehensweise und Inhalte eines Hörtrainings sehr individuell auf die Patient*innen und deren Fortschritte und Bedürfnisse abzustimmen und das Übungsmaterial an die aktuelle Stufe der Hörrehabilitation anzugleichen. Um ein Hörtraining auch im häuslichen Rahmen zu ermöglichen, erhalten die Patient*innen geeignetes Übungsmaterial durch die Therapeuten. Dazu erfolgt zusätzlich eine Beratung zu Möglichkeiten des selbständigen medienunterstützten Trainings z.B. durch Computer-Programme, Hörtraining-CDs oder besonders geeignete Hörbücher. 

Ansprechpersonen für die Cochlea-Implantat-Versorgung

UKM HNO | Bianca Schorn

Dr. med. Bianca Kraemer

Oberärztin

Ärztliche Leitung des Hörimplantat-Zentrums und der Audiologie

Zertifizierte Qualität

Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Kardinal-von-Galen-Ring 10

48149 Münster

+49 251 83-56801 

hno.org@ukmuenster.de 

Anfahrt mit Google Maps 

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