Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Erkrankungen an Hals und Kehlkopf

Erkrankungen an Hals und Kehlkopf gehen meist mit Beschwerden wie Heiserkeit und Schluckstörungen einher. Ursache dieser Symptome können sowohl gutartige Erkrankungen und funktionelle Störungen des Kehlkopfes sein als auch bösartige Tumore des Kehlkopfs.

Kehlkopftumore behandeln wir innerhalb des fachübergreifenden Kopf-Hals-Tumorzentrums. Wir arbeiten bei der Behandlung dieser Patienten eng mit Fachdisziplinen wie Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Augenheilkunde, Onkologie und Strahlentherapie zusammen.

Krankheitsbilder

Polypen oder Knötchen auf den Stimmbändern sind gutartige Veränderungen der Stimmbandschleimhaut, meist hervorgerufen durch lautes Sprechen oder Singen. Diese Überbeanspruchung des Kehlkopfes führt meist zu Heiserkeit. In vielen Fällen können diese gutartigen Tumore mit Hilfe eines CO2-Lasers schonend abgetragen werden. Nach dem Eingriff sollte die Stimme 10 bis 14 Tage geschont werden.

Kehlkopfpapillome

Diese Erkrankung wird durch eine Infektion mit Papillomviren hervorgerufen. Die Folge ist eine zunehmende Eiengung der Luftwege, begleitet von Heiserkeit und z.T. Atemnot. Die Papillome entfernen wir mit einem CO2-Laser unter dem Operationsmikroskop. Um eine Virenneubildung zu unterdrücken, injizieren wir nach Entfernung der Papillome ein virenhemmendes Mittel.

Stimmbandlähmungen

Eine Stimmbandlähmung wir ursächlich ausgelöst durch eine Schädigung des Nervus recurrens, ein Nerv, der vom Hirn aus durch die Halsweichteile in den Brustkrob verläuft und von dort entlang der Luftröhre hinter der Schilddrüse zum Kehlkopf gelangt. Man unterscheidet grundsäztlich zwischen einseitiger und beidseitiger Stimmbandlähmung. Bei der einseitigen Stimmbandlähmung verbleibt während der Stimmbildung ein Spalt zwischen den Stimmlippen, durch den Luft entweicht, die Stimme klingt deshalb heiser. Ein operativer Eingriff hat deshalb das Ziel, die gelähmte Stimmlippe während der Stimmbildung wieder möglichst nah an die gesunde Stimmlippe anzunähern. Wir bieten Verfahren an, die äußerst schonend mit keiner oder minimaler Narbenbildung einhergehen:

  • Thyreoplastik
  • Injektion eiens Fillers (Stimmlippenunterfütterung)

Bei der beidseitigen Stimmbandlähmung weichen die Stimmlippen während der Atmung nicht nach außen, die Stimmritze bleibt also eng. Je nach Ausprägung stehen bei der beidseitigen Lähmung Atemprobleme im Vordergrund bis hin zu Atemnot unter Belastung. Deshalb steht bei der operativen Behandlung in diesem Fall die Wiederherstellung des freien Atmens im Vordergrund. Um die Stimmritze zu erweitern, bieten wir folgende Verfahren an:

  • Laterofixation des Stimmbands
  • Erweiterung der Stimmritze mittels Laser

Natürlich ist die Diagnose "Kehlkopfkrebs" für die Betroffenen zunächst sehr erschreckend. Viele unserer Patienten befürchten den Verlust den Kehlkopfes und damit den Verlust der Stimme. Der Einsatz moderner Operationsmikroskope erlaubt jedoch in vielen Fällen, das vom Tumor befallene Gewebe exakt zu lokalisieren. So gelingt es, den befallenen Anteil zu entfernen und gesundes Gewebe zu schonen. Oftmals können so Funktionen wie Sprechen und Schlucken erhalten werden. Bei der Behandlung von Kehlkopfkrebs arbeiten wir innerhalb des zertifizierten Kopf-Hals-Tumorzentrums der Klinik eng mit den Kollegen aus Onkologie, Strahlentherapie und Radiologie zusammen.

Bei der Leukoplakie treten weiße Flecken innerhalb der Mundhöhle auf, die sich nicht abwischen lassen. Aus dieser krankhaften Veränderung der Schleimhaut  kann sich unter Umständen ein bösartiger Tumor, ein so genanntes Plattenepitelkarzinom entwickeln. Meist zeigt sich diese Verdickung der obersten Schleimhautschicht an der Wangeninnenseite, an Zunge, Gaumen oder an den Lippen. Um die Leukoplakie gegenüber anderen Erkrankungen abzugrenzen, kann die Entnahme einer Schleimhautprobe notwendig werden. An unserer Klinik entfernen wir die kranke Schleimhaut mit Hilfe eines Lasers. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden.

Gaumen- und Rachenmandeln

Die Gaumenmandeln (Tonsillen) sind bei Kleinkindern und Säuglingen wichtig für die Ausbildung des Immunsystems. Beim Erwachsenen haben sie diese Bedeutung verloren. Kommt es innerhalb eines Zwölfmonatszeitraumes mindestens dreimal zu einer eitrigen, antibiotikapflichtigen Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillitis), so sollten diese operativ abgetragen werden. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Aufgrund des Nachblutungsrisikos ist ein verlängerter stationärer Aufenthalt von mindestens fünf Tagen erforderlich. Sehr große (hyperplastische) Gaumenmandeln können ein Schluck- oder Atemhindernis darstellen. Insbesondere bei kleinen Kindern kann eine schonende Verkleinerung der Gaumenmandeln mittels Lasertechnik (Laser-Tonsillotomie) sinnvoll sein. Die Rachenmandeln (Adenoide), auch als Rachenpolypen bezeichnet, können bei einer Vergrößerung (Hyperplasie) insbesondere bei Kindern zu einer Belüftungsstörung der Ohrtrompete (Tuba auditiva Eustachii) führen, was Flüssigkeitsverhalt im Mittelohr und häufige Mittelohrentzündungen zur Folge haben kann. Eine operative Entfernung erfolgt in Vollnarkose und sollte ggfs. mit einer Mittelohrsanierung (Paukendrainage) kombiniert werden.

Halsfisteln und Halszysten

Zysten und Fisteln im Bereich der Halsweichteile sind anlagebedingt. Man unterscheidet mediane Halszysten und laterale Halszysten. Die chirurgische Entfernung erfolgt durch einen kleinen Schnitt am Hals in einer vorgegebenen Hautfalte und umfasst die vollständige Entfernung der Zyste und eventueller Zystengänge. Eine Operation sollte wenn möglich im einem nicht entzündlichen Intervall erfolgen.

Halslymphknotenvergrößerungen können Ausdruck einer Infektionskrankheit sein. Auch kommen bei bestimmter Konstellation Tumore oder Metastasen als Ursache einer Halslymphknotenvergrößerung in Betracht. Ist eine infektiöse Ursache einer länger andauernden Halslymphknotenvergrößerung z.B. aufgrund von Blutuntersuchungen unwahrscheinlich, sollte ggfs. eine operative Halslymphknotenentfernung durchgeführt werden. Bei Metastasen eines bösartigen Tumors erfolgt in der Regel eine Ausräumung aller Halslymphknotenstationen der betroffenen Seite und je nach Gegebenheit auch der Gegenseite. Dieser Eingriff wird als Neck dissection bezeichnet.

Trachealstenosen

Eine Verengung der Luftröhre (Trachealstenose) kann angeboren oder erworben sein. Ursachen hierfür können Tumore, Narbengewebe, gutartige Wucherungen oder eine Einengung von außen z. B. durch einen Kropf, sein. Ferner können Fremdkörper in die Luftröhre eingedrungen sein. Um eine genaue Diagnose zu stellen, werden an unserer Klinik routinemäßig eine Lungenfunktionsprüfung und eine Röntgendiagnostik durchgeführt, in manchen Fällen ist eine CT-Diagnostik notwendig. In jedem Fall ist eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) erforderlich, um das Ausmaß der Verengung festzustellen. Im Rahmen dieser Lungenspiegelung kann häufig durch den Einsatz eines Lasers zur Entfernung von Gewebe oder durch den Einbau eines Stents die Verengung behoben werden.

Sollte eine Operation erforderlich sein, wird in den meisten Fällen der betroffene Abschnitt der Luftröhre entfernt, die beiden verbliebenden Enden werden zusammengenäht. Zum Behandlungsspektrum unserer Klinik gehört darüber hinaus auch die Kanülenversorgung. 

Untersuchung in Narkose

Im Rahmen einer Panendoskopie (Untersuchung der oberen Luft- und Schluckwege in Vollnarkose) können die Befunde abgetragen oder Biopsien entnommen werden. Ebenso können Fremdkörper auf diesem Weg geborgen werden.

 
 
 
 

Terminvereinbarung

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