Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie

Ältester Golfer Deutschlands ist mit neuer Herzklappe wieder aktiv

Prof. Dr. Alfred Koch: Golf-Tipps für sein Behandlungsteam
ukm/mdr
Mit 105 Jahren ist Prof. Dr. Alfred Koch nicht nur der älteste Golfer Deutschlands, sondern möglicherweise auch weltweit der älteste Patient, dem eine neue Herzklappe implantiert wurde. Nachdem der Gründer des Golfclubs Münster-Wilkinghege im Juni 2012 im EMAH-Zentrum des UKM (Universitätsklinikum Münster) eine neue Herzklappe erhalten hat, kann er mittlerweile wieder seinen täglichen Gewohnheiten nachkommen und auch seinen geliebten Golfsport wieder aktiv bestreiten. Die Herzklappe wurde von Prof. Dr. Helmut Baumgartner und seinem Team in einem besonders schonenden Verfahren über die Leistenarterie eingesetzt. Als Dankeschön für den erfolgreichen Eingriff gab der passionierte Sportler und sehr erfahrene Golfer Prof. Koch seinem Behandlungsteam und dem Ärztlichen Direktor des UKM Tipps aus seinen umfassenden Golferfahrungen weiter. „Aufgrund seiner beeindruckenden Fitness konnten wir Prof. Koch trotz seines hohen Alters erfolgreich versorgen. Seine Behandlung macht deutlich, wie sehr durch moderne Medizin die Lebensqualität auch im Alter erhalten und gesteigert werden kann. Schon kurz nach dem Eingriff konnte er bereits wieder Trainingsstunden bestreiten“, schildert Prof. Dr. Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des UKM. Für Prof. Dr. Alfred Koch, selbst Mediziner und langjähriger Chefarzt für Innere Medizin am Clemenshospital Münster, ist Sport ein selbstverständlicher Teil seines Lebens: „Man muss kontinuierlich Sport treiben, um gesund zu bleiben“, bringt er seine Lebensphilosophie auf den Punkt. Beste Voraussetzungen auch für eine optimale medizinische Versorgung. Sein hohes Alter kann als Beleg für diese Philosophie gewertet werden. „Auch wenn wir heute mit immer schonenderen Verfahren arbeiten, spielt die körperliche Fitness insbesondere bei älteren Patienten eine entscheidende Rolle dafür wie erfolgreich ein Eingriff verlaufen kann“, betont Prof. Dr. Helmut Baumgartner, Direktor der Klinik für angeborene und erworbene Herzfehler (EMAH-Zentrum).
Zum Verfahren
Zur Behandlung von Aortenklappenerkrankungen stellt nach wie vor der chirurgische Herzklappenersatz den bewährten Goldstandard dar. Für Patienten, die wegen hohen Alters und Zusatzerkrankungen ein hohes Operationsrisiko haben, wurde aber in den letzten Jahren eine neue Kathetermethode entwickelt. Damit kann die Behandlung ohne Öffnung des Brustkorbs des Patienten am schlagenden Herzen ohne Herz-Lungen-Maschine erfolgen. Die Herzklappenprothese wird in zusammengefaltetem Zustand auf einem Katheter über die Leistenarterie bis zur erkrankten Herzklappe vorgeschoben und dort entfaltet. Dabei wird die körpereigene Klappe in die Wand der aufsteigenden Hauptschlagader gedrückt. Die Durchführung des Verfahrens in Narkose, die Dank moderner Anästhesiemethoden auch von hoch betagten Patienten gut vertragen wird, erlaubt nicht nur ein besonders schonendes Vorgehen bei diesen Hochrisikopatienten, sondern höchstmögliche Sicherheit und Patientenkomfort. Am UKM werden diese Eingriffe vom Team des EMAH-Zentrums gemeinsam mit der Klinik für Herzchirurgie und der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie durchgeführt.
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