Klinik für Neurochirurgie

Schädelbasischirurgie

Leitung:

Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. W. Stummer (Direktor der Klinik)
PD Dr. med. Eric Suero Molina, MBA, FEBNS (Oberarzt der Klinik)

Interdisziplinäre Kooperation mit:

Innere Medizin B (Allgemeine Innere Medizin sowie Gastroenterologie und Stoffwechselkrankheiten)
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H. Schmidt)

Klinik für Hals-, Nasen-, und Ohrenheilkunde (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. C. Rudack)

Klinik für Augenheilkunde (Direktorin: Univ.-Prof. Dr. med. N. Eter)

Spezialsprechstunde für Schädelbasisprozesse:

Jeden Mittwoch zwischen 9.00 und 15.00 Uhr
Anmeldung unter 0251-83-47489

Ansprechpartner:

PD Dr. E. Suero Molina, MBA, FEBNS
In Notfällen jederzeit unter 0251/83-48001 (Pforte): Neurochirurgischer Dienstarzt                

              

Informationen

Minimal-invasive endoskopische Schädelbasischirurgie

Herkömmliche transkranielle Zugangswege (über eine Schädeleröffnung) für die Resektion von Tumorentitäten der Schädelbasis sind häufig mit erhöhter Morbidität und Mortalität verbunden. Viele dieser Tumore können jedoch transnasal auf schonendere Art ebenfalls erreicht und entfernt werden. Der in den letzten 20 Jahren etablierte endoskopische transnasale Zugang zum infra-, para-, und suprasellären Raum, sowie zur Orbita (Augenhöhle) bietet einen minimal-invasiven Zugang zu dieser Region mit geringerer Morbidität und Mortalität.

Differentialdiagnose selläre, infra-, para- und supraselläre Raumforderungen

Metastasen

Metastasen im Bereich des Hypothalamus und der Hypophyse machen ein Prozent der Raumforderungen in dieser Region aus. Am häufigsten treten sie bei Frauen mit Brust- oder Männern mit Lungenkarzinom auf, aber auch andere Tumorprimärerkrankungen können sich in der Sella manifestieren. Metastasen verursachen häufiger Lähmungen der Augenmuskeln und retroorbitale Schmerzen als Hypophysenadenome. Bei Verdacht auf Metastase wird insbesondere bei vermuteter Invasion in den Sinus cavernosus bei hoher Carotisrupturgefahr keine vollständige Resektion angestrebt, sondern eine Gewebegewinnung und Entlastung der Sella. Eine adjuvante Therapie mit Strahlentherapie ist dann in der Regel notwendig.

Zysten

Unterschiedliche zystische Formationen können in der sellären und suprasellären Region entstehen, z.B. Rathke-Zysten, Kolloid-, Arachnoidal- und Dermoidzysten. Rathke-Zysten sind die häufigsten zystischen Formationen und entstehen aus Resten der Rathke-Tasche - die gleiche Struktur, aus der auch Kraniopharyngeome entstehen können. Das klinische Bild ist bei all diesen Entitäten sehr ähnlich. Die meisten Zysten werden per Zufall im Rahmen von MRTs entdeckt. Radiologisch sieht man selläre oder supraselläre Strukturen, in der Regel symmetrisch, klein, rund und häufig hyperintens in der T1- und T2-Wichtung ohne pathologische Kontrastmittelaufnahme. Größere Zysten können Kopfschmerzen, Visusstörungen und/oder eine Hypophysenvorderlappenunterfunktion verursachen. Sehr selten können diese einbluten oder rupturieren und dabei einen Hypophysenapoplex, bzw. eine aseptische Meningitis verursachen.

Abszesse

Hypophysenabszesse sind sehr selten und können in einer gesunden Hypophyse entstehen. In einer publizierten klinischen Serie von 24 Patienten, stellten sich 16 Patienten (67%) mit Symptomen vor, die in Zusammenhang mit einer Raumforderung im Hypophysenbereich gesehen werden. Nur bei 8 waren Infektzeichen (Fieber, Leukozytose, Meningismus) nachweisbar.

Arteriovenöse Fisteln des Sinus cavernosus

Arteriovenöse Fisteln des Sinus cavernosus können eine leichte Vergrößerung der Hypophyse verursachen, die nach Ausschaltung des pathologischen Flusses, z.B. durch die Kollegen der interventionellen Neuroradiologie, rückläufig ist.

Hypophysitis (Entzündung der Hirnanhangsdrüse)

Hypophysitiden unterschiedlicher Ätiologien können eine Vergrößerung der Hypophyse verursachen. Typischerweise kann eine Hypophysitis am Ende oder kurz nach der Schwangerschaft kann auftreten, ist aber auch unabhängig von einer Schwangerschaft oder selten auch bei Männern beobachtet worden. Hypophysitiden sind häufig von starken Kopfschmerzen, die nicht proportional zur Größe der Raumforderung sind, und einer Hypophysenunterfunktion begleitet.

Tumore

Am häufigsten werden Hypophysenadenome in dieser Region behandelt. Ferner können Meningeome, Chordome, Chrondrosarkome, Neurinome, sowie andere seltene Pathologien hier entstehen.     

 
 
 
 

Kontakt

Klinik für Neurochirurgie

Univ.-Prof. Dr. med.
Walter Stummer
Direktor

Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)

Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude A1
(ehem. Albert-Schweitzer-Str. 33)
48149 Münster

T +49 251 83-47472
F +49 251 83-47479
walter.stummer(at)­ukmuenster(dot)­de
neurochirurgie.ukmuenster.de

Informationen zur Anfahrt
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