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Strahlendosis reduziert und blitzschnelle Aufnahmen in Millisekunden: Neuer Computertomograph im UKM setzt Maßstäbe

Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie, Dipl.-Ing. Horst Lenzen und die beiden Oberärzte Prof. Dr. Johannes Weßling und Dr. Harald Seifarth (v.l.) vor dem neuen Computertomopgraphen des UKM.
Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie, Dipl.-Ing. Horst Lenzen und die beiden Oberärzte Prof. Dr. Johannes Weßling und Dr. Harald Seifarth (v.l.) vor dem neuen Computertomopgraphen des UKM.
Prof. Dr. Walter Heindel: „Modernste Form der CT-Diagnostik für unsere Patienten“
ukm/dre
Es ist der erste Computertomograph (CT) dieser Art in Westfalen: Seit wenigen Wochen setzt das Institut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) den „Somatom Definition Flash“ für die CT-Untersuchungen der UKM-Patienten ein. „Das neue Gerät verbindet zwei entscheidende Vorteile: Die Strahlendosis wird enorm reduziert, gleichzeitig setzt es Maßstäbe bei der Untersuchungsgeschwindigkeit. Komplette Aufnahmen des Brustkorbs können in nur 0,6 Sekunden gemacht werden. Damit bieten wir unseren Patienten die derzeit modernste Form der CT-Diagnostik“, erklärt Prof. Dr. Walter Heindel, Direktor des Instituts für Klinische Radiologie. Die Finanzierung des über eine Millionen Euro teuren Gerätes erfolgte über das UKM.

Bei dem neuen Computertomographen (Hersteller: Siemens) handelt es sich um ein so genanntes „Dual Source CT“, das bedeutet: Es bewegen sich zwei Röntgenröhren gleichzeitig um den Körper des Patienten. Gerade die schnelle Scan-Geschwindigkeit von bis 43 Zentimeter pro Sekunde und die extrem geringe Auflösungszeit von 75 Millisekunden seien für die Patienten von Vorteil. Prof. Heindel: „In nur 250 Millisekunden ist ein Scan des gesamten Herzens möglich, das ist weniger als ein halber Herzschlag.“ So lässt sich die Bewegung des Herzens „einfrieren“. Dies bedeutet, dass mit dem neuen Gerät auch Patienten mit zu schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag untersucht werden können.
Die Patienten brauchen, z.B. bei Aufnahmen des Brustkorbes oder des Bauchraumes, nicht mehr den Atem anzuhalten. Gerade bei älteren Patienten und natürlich bei kleinen Kindern oder gar Säuglingen ist dies ein enormer Vorteil. Auch bei Aufnahmen von Gefäßen oder des Hirnes profitieren Mediziner und ihre Patienten von den deutlichen Verbesserungen des Geräts. Ein weiterer Vorteil: Gesamtkörper-Aufnahmen sind noch schneller möglich als bislang. Ein zwei Meter großer Mensch lässt sich in weniger als fünf Sekunden scannen. Besonders für die Notfallmedizin ist diese Zeitersparnis entscheidend.

Neben der schnelleren und noch präziseren Aufnahmetechnik ist es aber vor allem die geringere Strahlendosis, die für die UKM-Radiologen besonders wichtig ist: „Wir beschäftigen uns wissenschaftlich und klinisch seit Jahren mit Maßnahmen zur Dosisreduktion in der CT“, so der Leitende Oberarzt Prof. Dr. Johannes Weßling: „Das neue Gerät eröffnet uns auf diesem Sektor wiederum neue Möglichkeiten zur weiteren Dosisreduktion.“ Oberarzt Dr. Harald Seifarth nennt ein Beispiel: „Für ein normales Herz-CT liegt die durchschnittliche Dosis zwischen acht und 40 Milli-Sievert (mSv). Unser neues Gerät kommt mit weniger als einem Milli-Sievert aus.“ Weiterhin verfügt der neue Computertomograph am UKM über eine weitere Anwendung zur Reduzierung der Strahlendosis. So können die Strahler punktgenau während der Rotationsphase gezielt ausgeschaltet werden. Die Strahlenexposition einzelner Körperbereiche, etwa der weiblichen Brust, kann so um 40 Prozent reduziert werden.

Zudem ermöglicht das neue Gerät die 4D-Bildgebung (3D plus Zeit) von Arealen bis 48 Zentimetern, bislang waren nur 16 Zentimeter möglich.

Stichwort Computertomographie

Bei der Computertomographie (CT) handelt es sich um eine Weiterentwicklung des klassischen Röntgenverfahrens. Dadurch lassen sich einzelne Körperschichten  überlagerungsfrei darstellen. Das Verfahren wurde Anfang der 1970er Jahre entwickelt. Beteiligt waren der südafrikanisch-US-amerikanische Physiker Allan McLeod Cormack und der britische Ingenieur Sir Godfrey Hounsfield. Sie wurden 1979 gemeinsam für ihre Arbeiten mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

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