Unter einem Aneurysma (griechisch „Ausweitung“) versteht man die krankhafte Erweiterung einer Schlagader. Die echten oder wahren Aneurysmen sind heute ganz überwiegend Folge der Arterioklerose. Seltenere Ursachen sind angeborene Bindegewebserkrankungen (z.B. Marfansyndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom) oder Entzündungen.
Die starke Erweiterung führt zu einer weiteren Schwächung der Wand und somit zum Risiko des Einrisses (Ruptur). Eine zusätzliche Gefahr liegt darin, daß die Blutgerinnsel das Gefäß an Ort und Stelle komplett verschließen oder durch den Blutstrom abgelöst werden und weiter entfernt die kleineren Adern verstopfen können.
Grundsätzlich kommen Aneurysmen an allen Stellen des Körpers vor. Bis auf die Hirngefäße (Neurochirurgie, Neuroradiologie) und die herznahen Gefäße (Herzchirurgie) ist die Behandlung Domäne der Gefäßchirurgie. Die häufigsten Lokalisationen sind die Hauptschlagader (Aorta), die Becken- und die Kniekehlenschlagadern. Seltener treten sie an den Arm-, Hals- oder Eingeweideschlagadern auf. Ob das Risiko der Ruptur oder des Gefäßverschlusses überwiegt, hängt stark von der Körperregion ab.
Die Behandlung von Aneurysmen kann entweder offen chirurgisch, oder minimalinvasiv über die Leisten- und ggf. Armschlagadern erfolgen. Die Auswahl der Methode ist unter anderem abhängig vom Patienten, von der Lokalisation und Morphologie des Aneurysma.