Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie

Informationen für Angehörige von Schlaganfallpatient*innen

Auf der Station

Hier werden Schlaganfallpatient*innen versorgt: Die Schlaganfallspezialstationen am UKM sowie die Allgemeinpflegestationen der Neurologie

Ihre Angehörige oder Ihr Angehöriger befindet sich mit der Diagnose oder dem Verdacht auf einen Schlaganfall auf der neurologischen Intensivstation oder der Stroke Unit. Beides sind Akutstationen, die sich auf die Diagnose “Schlaganfall“ spezialisiert haben. Hier wird zusammen mit allen Betroffenen entschieden, wie sich der optimale Behandlungsplan gestaltet. Je nach Krankheitszustand kann es sein, dass Ihr erkranktes Familienmitglied innerhalb der Klinik für Neurologie verlegt wird. Nach der Akutphase übernehmen die neurologischen Allgemeinpflegestationen die nahtlose Weiterbetreuung.

Was benötigen wir von Ihnen?

  • Die Kontaktdaten der engsten Familienmitglieder, vor allem der Hauptansprechperson
  • Einen aktuellen Medikamentenplan (falls vorhanden)
  • Briefe von Ärztinnen und Ärzte des letzten Krankenhausaufenthaltes (falls vorhanden)
  • Den aktuellen Insulinplan (falls vorhanden)
  • Anschrift der Hausärztin/des Hausarztes
  • Falls vorhanden, die
    • Betreuungsvollmacht,
    • Patientenverfügung und/oder
    • Vorsorgevollmacht im Original
  • Informationen z.B. über Vorlieben, Gewohnheiten oder Alltags-Rituale

Was können Sie mitbringen?

  • Bequeme, weite Kleidung
  • Schlafanzug
  • Zahnpflegeprodukte, Zahnbecher, Zahnprothesen, Prothesenreiniger, beschrifteter Prothesenbecher, Haftcreme (falls vorhanden)
  • Duschgel, Shampoo
  • Deodorant, Parfüm, Gesichtscreme
  • Rasierer (falls vorhanden)
  • Feste Schuhe
  • Brille, Hörgeräte (falls vorhanden)
  • Persönliche Gegenstände: Fotos

(Aus hygienischen Gründen ist das Mitbringen von Topfpflanzen und Schnittblumen auf unseren Stationen leider nicht möglich.)

Wir haften nicht für verlorene Gegenstände. Nehmen Sie bitte jegliche, nicht benötigte, Wertgegenstände mit nach Hause.

Infektionen vermeiden

Waschen Sie sich bitte vor jedem Besuch gründlich die Hände. Nutzen Sie bitte ebenfalls das vorhandene Desinfektionsmittel vor dem Betreten und nach Verlassen des Patienten*innenzimmers.

Stationen Bezeichnung/Orte Kontakte Besuchszeiten* Visiten-Zeiten
Neurologische Intensivstation 10 A West / (10.Etage, Westtrum) T 0251 83-48221 -Keine- Hinweis: Bitte vor der Station warten und klingeln 10.00-12.00Uhr
Stroke Unit 11 A West / (11.Etage, Westturm) T 0251 83-48232 -Keine- Hinweis: Bitte vor der Station warten und klingeln 10.00-12.00Uhr
Allgemeinpflegestationen 12 A West / (12.Etage Westturm) T 0251 83-48281 oder -48282 08.00-19.00Uhr 10.00-12.00Uhr
  16 A West / (16.Etage Westturm) T 0251 83-48284 oder -48283 08.00-19.00Uhr 10.00-12.00Uhr
        (*ggf. bitte aktuelle Einschränkungen der Besuchsregeln aufgrund der Corona Pandemie beachten)

Besuchsregelungen

Wir bitten Sie höchstens zu zweit* in das Krankenhaus für Besuche zu kommen, um Ihre erkrankte Angehörige oder Ihren erkrankten Angehörigen sowie Mitpatient*innen nicht zu überfordern. Wechseln Sie sich bitte gegenseitig ab, sollten mehr als zwei Personen zu Besuch kommen. Gerne können Ihre Begleitpersonen auch vor der Station in der Wartezone Platz nehmen.

(*ggf. bitte aktuelle Einschränkungen der Besuchsregeln aufgrund der Corona Pandemie beachten)

Ärztliche Visiten

Täglich finden in der Regel zwischen 10 Uhr und 12 Uhr die ärztlichen Visiten statt. Sie sind herzlich eingeladen, zu den Visitenzeiten anwesend zu sein

Die Verlegung auf andere Stationen

Ist für Ihre Angehörige oder Ihren Angehörigen keine Intensivbehandlung mehr erforderlich, wird er auf die Überwachungsstation oder auf die Allgemeinpflegestation verlegt.

Verlegungen sind zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich.

War Ihre Angehörige oder Ihr Angehöriger lange auf einer Schlaganfallspezialstation, kann der Wechsel für die Patienten eine Herausforderung bedeuten, da sich alle Betroffenen an die dauerhafte Anwesenheit des ärztliches und pflegerisches Personal gewöhnt haben.

Wir kümmern uns um einen nahtlosen Übergang auf die andere Station:

  • Die neue zuständige Station erhält umfassende Informationen bei der Verlegung.
  • Wir bereiten Ihr Familienmitglied auf die Verlegung vor.
  • Planen Sie gerne kurz nach der Verlegung mehr Zeit für Ihren Besuch ein, so kann sich Ihr Familienmitglied besser an die neue Situation gewöhnen.

Fernseher, Radio & Internet auf Station

Gratis-Internet

Wählen Sie das “WLAN UKM Gast“ aus. Danach akzeptieren Sie die Nutzungsbedingungen, indem Sie ein Häkchen setzen und “kostenlos einloggen“ anklicken. Jetzt sind Sie online.

Anreise und Parken

Verpflegung für Angehörige

UKM Bistro

Ebene 04 im Ostturm (Eingang Ost)


Öffnungszeiten:

  • Mo.-Fr. 07.00- 18.00Uhr,
  • Sa/ So/ feiertags 10.00- 18.00Uhr

Verschiedene Warenautomaten

Ebene 04 (Eingang West)


Öffnungszeiten:

  • 24 Std./7 Tage in der Woche

Café-Bistro 21 Ost

Eine kurze Pause in Lounge-Atmosphäre mit einem grandiosen Blick über Münster.

Café-Bistro 21 Ost auf der gleichnamigen Ebene im Ost-Turm.

Täglich von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr.

Zur Auswahl steht eine große Auswahl an leckeren Speisen, Getränken und Snacks.

Wohnen für Angehörige

In direkter Nachbarschaft zum Universitätsklinikum stehen Ihnen als Angehörige sieben Appartements für ein bis zwei Personen- alle mit eigenem Bad und TV - zur Verfügung.

Alle Informationen zu Preisen und Ansprechpartner*innen finden Sie hier. 

Ihre erkrankte Angehörige oder ihr erkrankter Angehöriger wird voraussichtlich für die nächste Zeit auf einer oder beiden Schlaganfall-Akutstationen versorgt. Wobei die Behandlungsdauer je nach Ursache, Ausprägung und Verlauf der Erkrankung variieren kann.

In der Akutphase ist die Gefahr einer Verschlechterung, einer Komplikation oder eines erneuten Schlaganfalls erhöht. Daher ist eine engmaschige Überwachung sehr wichtig. Im Fokus stehen hier:

  • Monitorüberwachung
  • Diagnose stellen
  • Schlaganfall-Ursache feststellen
  • Prophylaxen einleiten
  • Spezielle Pflege
  • Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie (weitere Informationen finden Sie hier
  • Neuropsychologie
  • Früh-Rehabitilation
  • Kontaktaufnahme zu einer Rehabilitationsklinik

Spezielle neurologische Überwachung

Während des gesamten Aufenthaltes Ihres erkrankten Familienmitglieds auf den Schlaganfallspezialstationen findet eine lückenlose Krankheitsüberwachung statt. In engmaschigen Abständen überprüft speziell geschultes ärztliches und pflegerisches Personal anhand festgelegter Kriterien, wie es Ihrem erkrankten Familienmitglied geht.

Beispielsweise findet mittels dem sogenannten F-A-S-T - Test, einem Schlaganfallschnelltest („Face-Arm-Speech-Time“(Gesicht-Arme-Sprache-Zeit)), eine regelmäßige Verlaufskontrolle der Schlaganfallsymptome statt. Dabei werden u. a. Koordination, Sprache, Sehen sowie Berührungsempfinden regelmäßig geprüft.

Technische Geräte

  • Monitor: Kontinuierliche EKG-Ableitungen. Überwachung aller wichtigen Körperfunktionen (Vitalzeichen).
  • Perfusoren/Infusomaten: Diese Geräte kontrollieren und steuern die genaue Menge und Geschwindigkeit der Flüssigkeiten und Medikamente, die über dünne Infusionsschläuche an Venenzugängen angebracht werden.
  • Sauerstofftherapie/Beatmungsmaschine:
    • Einige Patient*innen benötigen Sauerstoff über eine Nasenbrille (dünner Schlauch, welcher direkt an der Nase anliegt) oder über eine aufliegende Sauerstoffmaske.
    • In manchen Fällen wird der Sauerstoff über ein Gerät erwärmt und mit hoher Geschwindigkeit („High Flow“) verabreicht. Durch den Sauerstoffstrom ist möglicherweise ein Rauschen zu hören, was völlig unbedenklich ist. Diese Unterstützung nennt sich „High Flow Sauerstoff Therapie“.
    • In manchen Fällen ist ein Beatmungsgerät erforderlich. Bei dieser künstlichen Beatmung wird ein Tubus (Beatmungsschlauch) über Mund oder Nase in die Luftröhre eingeführt. In einer anderen Variante kann auch ein „Luftröhrenschnitt“ (Tracheotomie) erfolgen, um eine Trachealkanüle in die Luftröhre einzulegen. Die Beatmungsmaschine können wir individuell einstellen, sodass die Beatmung entweder komplett durch die Maschine übernommen wird oder nur Unterstützung leistet. Trotz der künstlichen Beatmung können Patient*innen husten (vor allem in Aufwachphasen). Erschrecken Sie nicht. Das ist normal und nicht gefährlich.

Alle Schlaucharten lassen sich ohne bleibende Schäden wieder entfernen.

Akustische Signale

Jedes der technischen Geräte ist mit einem Warnton ausgestattet. Die zuständige Pflegefachperson stellt bei jedem Gerät Alarmgrenzen ein. Schon kleine Veränderungen, beispielsweise eine zu schnelle Atmung, werden sofort gemeldet. Anhand der unterschiedlichen Signale können wir einschätzen, ob ein sofortiges Reagieren nötig ist. Alle Signale/Alarme werden ebenfalls an weitere Monitore außerhalb des Patient*innenzimmers gesendet. Bei Alarmen wird die Pflegefachperson unverzüglich informiert. Bitte lassen Sie sich durch die Signale nicht stören!

Drainagen und Katheter

  • Magensonde/Ernährungssonde: Wenn Patient*innen beispielsweise wegen einer Schluckstörung oder/und aufgrund von Beatmungsschläuchen nicht schlucken können, ist eine Ernährungssonde erforderlich. Deswegen bedarf es einen Schlauches durch die Nase (oder Mund oder Bauchdecke), einer sogenannten Magensonde. Hierüber erhalten Patient*innen eine spezielle, flüssige Ernährung (Sondenkost). Diese Sonde wird über die Nase in den Magen gelegt und dient zur Ernährung, zur Medikamentengabe oder zum Ableiten von Magensaft.
  • Blasenverweilkatheter: Dies ist ein Schlauch, der in der Harnröhre liegt und zur Messung und Ableitung der Urinmenge dient.
  • Drainagen: Eine Drainage ist ein dünner Schlauch, der im Operationsgebiet liegt und Flüssigkeiten ableiteten soll.

Welche Untersuchungen notwendig sind, entscheidet das ärztliche Personal individuell. Hier finden Sie eine Übersicht möglicher Untersuchungen. 

CT (Computertomographie)

Die CT (Computertomographie) stellt das Gehirn mithilfe von computergesteuerten Röntgenstrahlen in dünnen Schichten dar. Hier wird oft ersichtlich, ob es sich bei dem Schlaganfall um einen Hirninfarkt oder eine Hirnblutung handelt.

Die MRT (Magnetresonanztomografie oder Kernspintomografie)

Die MRT (Magnetresonanztomografie oder Kernspintomografie) auch als „Große Röhre“ bezeichnet, stellt das Gehirn mit Hilfe eines starken Magnetfeldes und elektromagnetischer Wellen in sehr feinen Schichten dar, ähnlich wie beim CT, mit noch höherer Auflösung z.B. um die Strukturen tief im Gehirn gut zu erkennen (ohne Röntgen Strahlen).

Der Doppler

Der Doppler und die farbkodierte Duplexsonografie (Dopplersonografie) ist eine Ultraschalluntersuchung z.B. der Halsgefäße, wobei ein Schallbild erzeugt wird. Hier sucht man unter anderem nach Kalkablagerungen in den hirnversorgenden Blutgefäßen. Außerdem kann durch eine Geräusch- oder Farbgebung festgestellt werden, ob die Geschwindigkeit des Blutflusses in den Blutgefäßen normal oder verändert ist.

Blutuntersuchungen

Blutuntersuchungen zeigen Auffälligkeiten u.a. bei Entzündungen, bei erhöhten Risikofaktoren wie erhöhter Blutzucker und erhöhte Cholesterinwerte (Blutfette) sowie der Blutgerinnung (Prozess, welcher Blutungen bremst/stoppt sowie Konsistenz des Blutes).

Herzuntersuchungen

Herzuntersuchungen: In einem EKG/Langzeit- EKG lassen sich Herzrhythmusstörungen herauslesen, wie z.B. das Vorhofflimmern, einer der größten Risikofaktoren für einen Schlaganfall.

Ultraschalluntersuchungen der Herzhöhlen

Ultraschalluntersuchungen der Herzhöhlen: Auf das Herz schaut man sehr genau, mithilfe eines Herzechos (der sogenannten Echokardiografie).

Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Transthorakale Echokardiografie (TTE)- Ultraschalluntersuchung von außen
  • Transösophageale Echokardiographie (TEE)- Ultraschalluntersuchung von innen. Bei dieser Untersuchung muss unter einer leichten Narkose (leichtes Schlafmittel) ein Schlauch geschluckt werden. Die Expert*innen untersuchen durch den Schlauch von der Speiseröhre aus die Größe und die Funktion der Herzkammern. Im Gegensatz zu der Untersuchung von außen (TTE) lassen sich beim TEE Bereiche des Herzens darstellen, welche von außen nicht zugänglich/sichtbar sind. Die Dauer der Untersuchung beträgt in etwa zehn bis fünfzehn Minuten.

Die FEES (Fiberendoskopische Evaluation des Schluckaktes)

Die FEES (Fiberendoskopische Evaluation des Schluckaktes), dabei wird ein dünnes, flexibles Rhinoskop durch die Nase bis in den Rachen eingeführt. So können die Anteile des von außen nicht sichtbaren Schluckvorgangs auf einem Monitor beobachtet und gefilmt werden. Es wird z.B. anhand verschiedener essbarer Testkonsistenzen (halbfest, flüssig, fest) beurteilt, ob der Schluckreflex rechtzeitig ausgelöst wird, oder ob Getränke und Nahrung unbemerkt in die Luftröhre gelangen. Insgesamt kann dadurch eine individuelle Kostform empfohlen und schweren Lungenentzündungen vorgebeugt werden.

Die Basis für eine optimale Versorgung der Patient*innen ist die aufeinander abgestimmte, gute Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen. Wochentags finden Besprechungen von Ergo-, Physio-, Logopädie, ärztlichem Dienst, Pflege und Sozialdienst zur Therapieorganisation statt. Hier wird ein individueller Tagesplan für jede*n Patient*in erstellt. Einmal in der Woche treffen sich alle zuständigen Berufsgruppen für eine interprofessionelle Fallbesprechung.

Weitere Informationen zum Team der Neurologie finden Sie auf der Website der Neurologie sowie auf der Website der Therapeutischen Gesundheitsberufe

Tipps für Fachgespräche

Bei Ihren ersten Gesprächen mit dem Krankenhauspersonal erhalten Sie häufig eine Vielzahl von Informationen. Nutzen Sie gerne die hier aufgelisteten Hinweise, um alle für Sie notwendigen Auskünfte zu erhalten.

  • Notieren Sie hier alle Themen/Fragen, die Sie mit den ärztlichen- oder anderen Gesundheitsfach-Personal besprechen möchten.
  • Notieren Sie gerne die Antworten auf Ihre Fragen, damit Sie später darauf zurückgreifen können.
  • Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, fragen Sie gerne noch einmal nach.
  • Gerne können Sie zur Unterstützung einen Verwandten oder Bekannten mitbringen.
  • Wenn Sie Bedenken oder Sorgen hinsichtlich einer bestimmten Behandlung haben, informieren Sie uns gerne, wir nehmen uns Zeit für Ihr Anliegen.

Zum Beispiel: Häufig gestellte Fragen…

  • Wie lautet der genaue Name der Erkrankung oder des aktuellen Gesundheitszustandes und was ist damit gemeint?
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
  • Wie sieht der Krankheitsverlauf vermutlich in Zukunft aus?
  • Was kann ich als Angehörige oder als Angehöriger tun?
 
 
 
 

So erreichen Sie uns

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Stroke Unit
Albert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A 1
Ebene 11 West
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