Nach einem Trauma oder einer medikamentösen Therapie eines Prolaktinoms, aufgrund eines Tumors oder angeborener Schädelbasisdefekte, sowie in seltenen Fällen auch spontan kann eine Liquorleckage mit Liquorverlust über die Nase oder das Ohr entstehen und muss immer dringlich behandelt werden. In den meisten Fällen kann über einen transnasalen Weg ein sicherer Verschluss erzielt werden. Je nach Lokalisation des Defektes kann in Einzelfällen ebenfalls ein Augenbrauenschnitt den Zugang zur vorderen Schädelbasis ermöglichen. Bei komplexerem Frakturmuster, z.B. nach Traumata oder bei Defekten im Bereich des Felsenbeines ist eine Schädeleröffnung notwendig.
Bei klinischen Hinweisen auf Rhinoliquorrhö (Austritt von Nervenwasser) muss die Flüssigkeit asserviert und untersucht werden. Die Bestimmung von Glukose als alleiniger Marker für den Nachweis von Liquor gilt als obsolet. Viel besser eignen sich immunologische Marker wie z.B. β - Trace, oder β2-Transferrin. β-Trace wird sowohl im Serum, als auch in der asservierten Flüssigkeit bestimmt und erst bei einem relevanten Unterschied gilt der Nachweis einer Liquorleckage. Weitere Diagnostik erfolgt mittels dünnschichtiger Computertomographie und ggf. ergänzend eine MRT-Bildgebung. Für den Fall einer inkonklusiven Untersuchung, kann eine Myelographie mit Gabe von Kontrastmittel in den Liquorraum und anschließender CT-Bildgebung durchgeführt werden.
