Klinik für Neurochirurgie

Cavum Meckeli und Fossa Pterygopalatina

Cavum Meckeli (Cisterna trigeminalis)

Aufgrund der Komplexität dieser Region mit einer großen Anzahl an Nerven und Gefäßen auf engem Raum stellt der Zugang zum Cavum Meckeli eine chirurgische Herausforderung dar. Offene Ansätze (über eine Schädeleröffnung) werden traditionell für diese Region durchgeführt. Endoskopische transnasale Zugänge (durch die Nase) haben sich im letzten Jahrzehnt jedoch als mögliche und sichere Alternative zu offenen Zugängen herausgestellt, insbesondere für den Fall, dass lediglich eine Probeentnahme erwünscht ist, z.B. bei unklaren Raumforderungen. Zu den offenen Zugängen zählt der laterale Weg mit einigen Variationen, die anteriore Petrosektomie nach Kawase, sowie ein retrosigmoidaler intraduraler suprameataler und ein lateraler transorbitaler Zugang. Endoskopisch durch die Nase kann über einen minimal-invasiven Zugang das Cavum Meckeli erreicht werden. Die unterschiedlichen Charakteristika dieser Zugänge müssen zusammen mit individuellen Patientenfaktoren wie die Lokalisation der Pathologie sowie die vorhandene Symptomatik bei der Auswahl eines chirurgischen Korridors berücksichtigt werden. Wichtig ist jedoch, dass das behandelnde Institut alle dieser Zugänge beherrscht und somit den Patientinnen und Patienten den optimalen Zugangsweg anbieten kann.

Eine frei zugängliche Übersichtsarbeit zu diesem Thema aus unserer Klinik finden Sie hier.

 

Fossa Pterygopalatina

Die Fossa pterygopalatina befindet sich zwischen der hinteren Wand des Sinus maxillaris (Kieferhöhle) und den Pterygoidplatten und daher tief in der Schädelbasis. Der chirurgische Zugang zu Tumoren, die in dieser Region entstehen oder hier hineinwachsen, stellt eine große Herausforderung dar. Der endoskopische transnasale transmaxilläre Weg bietet einen minimal-invasiven Zugang zu dieser Region. Er ist mit einer geringeren Morbidität verbunden als herkömmliche mikroskopische transkranielle oder transfaziale Zugänge und bietet zugleich eine bessere intraoperative Visualisierung.

Der chirurgische Korridor umfasst eine Mega-Antrostomie und eine mediale Maxillektomie mit Entfernung der hinteren Wand des Sinus maxillaris. Ein Prälakrimalfenster kann den Zugang zum anterolateralen Sinus maxillaris maximieren, während die untere Nasenmuschel und der Ductus nasolacrimalis erhalten bleiben. Eine solche chirurgische Behandlung wird in einem interdisziplinären Schädelbasisteam durchgeführt, das aus NeurochirurgIn und HNO-Arzt/Ärztin besteht. Neuronavigation und neurophysiologische Überwachung einschließlich elektrophysiologischer Untersuchungen, wie z.B. Elektromyographie (EMG), motorisch evozierten Potentialen (MEP) und somatosensorisch evozierten Potentialen (SSEP) des Nervus trigeminus werden standardmäßig intraoperativ angewendet.

Der endoskopische transnasale transmaxilläre Zugang zur Fossa pterygopalatina bietet einen modernen minimal-invasiven chirurgischen Korridor mit geringer Morbidität. Der prälakrimale Weg ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen endoskopischen transmaxillären Ansätzen, der den Zugang und die Bewegungsfreiheit zur seitlichen Kieferhöhle verbessert.

 
 
 
 

Kontakt

Klinik für Neurochirurgie

Univ.-Prof. Dr. med.
Walter Stummer
Direktor

Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC)

Albert-Schweitzer-Campus 1
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(ehem. Albert-Schweitzer-Str. 33)
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T +49 251 83-47472
F +49 251 83-47479
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