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Unser Konzept

Reggio-Pädagogik

Der Ansatz der Reggio-Pädagogik sieht vor, dass jedes Kind in seiner Individualität gestärkt wird und so seine eigenen Potentiale weiter entfalten kann.

Wir gehen von einem starken, kompetenten Kind aus und nicht von einem vorgefertigten Lehrplan. Im Vordergrund steht somit das Lernen lernen.

Entwickelt wurde dieses besondere frühpädagogische Konzept nach dem Zweiten Weltkrieg in der nordita­lienischen Stadt Reggio Emilia. Von dem Reformpädagogen Loris Malaguzzi zusammengetragen und weiterentwickelt, verbreiteten sich die Grundsätze über die Grenzen Italiens hinaus.

Die Unesco zeichnete die Reggio-Pädagogik als „weltbeste Vorschulpädagogik” aus.

100 Sprachen

"Ein Kind hat hundert Sprachen, hundert Hände, hundert Gedanken, hundert Weisen zu denken, zu spielen, zu sprechen."
Loris Malaguzzi

Die Säulen der Reggio-Pädagogik

Beobachtung

Den Erziehenden der Kita Niki de Saint Phalle ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen, auf die Kinder einzugehen und sie bei ihren Lernschritten zu begleiten. Wir sind Garanten dafür, dass Kinder all das ansprechen können, was ein Thema an Empfindungen, Vorstellungen, Phantasien und Gedanken in ihnen anrührt. Durch intensives Beobachten erkennen wir, womit die Kinder beschäftigt sind und ...

  • wo sie unsere Unterstützung brauchen.
  • wo sie autonom handeln können.
  • wie wir ihre Interessen weiter anregen können.
  • wie wir den hundert Sprachen der Kinder hundert Möglichkeiten schaffen.

Dokumentation

Ein zentrales Element der Projektarbeit ist die Dokumentation. Die Erzieherinnen und Erzieher erstellen hierzu zum Beispiel großflächige Wanddokumentationen. Diese so genannten sprechenden Wände geben den Kindern die Möglichkeit, sich mit dem Projekt zu identifizieren. Am sinnvollsten ist es, wenn die Dokumentation parallel zum Projektverlauf erstellt wird. Sie gibt Struktur, macht Prozesse deutlich, vermittelt den Kindern Wertschätzung, gibt Rückmeldung und schafft Anlässe, um sich gemeinsam zu erinnern und miteinander zu reden.

Projektarbeit

Projekte können jederzeit entstehen, entwickeln sich aus Spielhandlungen, Gesprächen und Beobachtungen. Bei den Projekten beruht das Geheimnis des Erfolgs auf dem authentischen Interesse der Kinder. Die Beteiligung der Erwachsenen ist meist auf verstärkende und bereichernde Impulse sowie auf das Bereitstellen von Materialien und Medien reduziert. Freude und Stolz über das Erreichte spornen Kinder an und stärken ihr Selbstbewusstsein.

Raumgestaltung

In der Reggio-Pädagogik werden auch die Räume einbezogen; sie fungieren als dritter Erzieher. Unsere Raumorganisation baut auf den Prinzipien der Transparenz, Kommunikation und Dokumentation auf. Denn die Kindertagesstätte ist ein Ort der Kommunikation. Großen Wert legen wir auf die ästhetische Gestaltung der Räume. Sie sollen flexibel, wohnlich, liebevoll und lebendig eingerichtet sein, auch mit Möbeln, Geschirr, Flaschen, Lampen und anderen Gegenständen aus der Erwachsenenwelt. Im Spiel erfahren die Kinder grundlegende Aspekte unserer Alltagskultur. Besonders wichtig ist es uns, dass die Kinder ihre unmittelbare Lebenswelt mitgestalten und diese sich somit an ihren Bedürfnissen und Wünschen orientiert.

Kinder unter drei Jahren

Insbesondere für Kinder unter drei Jahren bedeutet die Anmeldung in einer Kita oft, dass sie zum ersten Mal eine längere Zeit von ihrer Bezugsperson getrennt werden. Dieser sensiblen Übergangsphase messen wir eine ganz besondere Bedeutung bei. Der intensive Bindungsaufbau, eine familiäre Atmosphäre und die altersgemäße, individuelle Entwicklungsbegleitung stehen hier ganz besonders im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Inklusion

Die Reggio-Pädagogik unterstützt die Selbstlernpotentiale aller Kinder. Denn jedes Kind verfügt über individuelle Möglichkeiten, seine Welt wahrzunehmen und zu gestalten. Die hundert Sprachen des Kindes stellen ebenso viele Möglichkeiten des Wissenserwerbs dar. Da die Reggio-Pädagogik auf einem Menschenbild beruht, das Unterschiede als Bereicherung empfindet, wird die Individualität eines jeden Menschen betont und unterstützt. Die bedingungslose Annahme eines Menschen um seiner selbst willen stärkt seinen Glauben in die eigenen Fähigkeiten. Niemand wird beschämt und der Aufbau eines Störungsbewusstseins somit verhindert.