WTZ Netzwerkpartner Münster

Mitteilungen

Rudern gegen Krebs in Essen – geballter Einsatz für den guten Zweck

Noch mehr Teams, noch mehr Engagement und echter Gemeinschaftsgeist: Das war Rudern gegen Krebs 2023! 66 Vierer-Mannschaften, und damit noch mehr als im Vorjahr, hatten am Samstag, 9.9.2023, auf dem Baldeneysee in Essen nur ein Ziel: auf dem Wasser gemeinsam alles zu geben, um Spenden für die Sporttherapie bei Krebs zu sammeln.

Weitere Informationen... Pressemitteilung des WTZ Essen vom 11.09.2023

„Die erfolgreiche Behandlung von Krebserkrankungen erfordert Teamarbeit!“

Foto (UKM/Wibberg): Gemeinsam gegen Krebs: (v.l.) Prof. Philipp Lenz, Geschäftsführer des WTZ Münster, Frans Blok, Geschäftsführer des Klinikums Osnabrück, Prof. Georg Lenz, Direktor der Medizinischen Klinik A am UKM und Wissenschaftlicher Direktor des WTZ Münster, Dr. Corinna Petz, Chefärztin der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Stammzelltransplantationszentrum am Klinikum Osnabrück, Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM, und Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster.

Das Klinikum Osnabrück und das UKM (Universitätsklinikum Münster) bauen ihre Zusammenarbeit im Bereich der Krebsmedizin weiter aus. Durch die Kooperation mit dem interdisziplinären Krebszentrum am UKM, dem WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster, sollen auch möglichst viele Patient*innen aus der Region in Niedersachsen heimatnahen Zugang zu universitärer Spitzenmedizin erhalten.

Jährlich erkranken deutschlandweit rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Dank innovativer Behandlungsmöglichkeiten verbessern sich die Heilungschancen stetig. Dabei sind die Therapien häufig sehr komplex und setzen den engen fachübergreifenden Austausch vieler verschiedener Spezialist*innen voraus. „Die erfolgreiche Behandlung von Krebserkrankungen erfordert Teamarbeit! Daher ist die Zusammenarbeit in einem gut funktionierenden Netzwerk eine wichtige Grundlage für die optimale Versorgung onkologischer Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster. Durch die Kooperation mit dem Klinikum Osnabrück soll dieses Netzwerk nun weiter ausgebaut werden.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 01.06.2023

Beide Kliniken arbeiten bereits seit mehreren Jahren im Bereich der Hämatologie zusammen. So werden Patient*innen des Klinikums Osnabrück für die sogenannte Apherese, also die Blutwäsche im Rahmen einer Hochdosistherapie oder einer Stammzelltransplantation, am UKM behandelt. „Ich freue mich sehr über die Intensivierung unserer Zusammenarbeit mit den Münsteraner Kolleginnen und Kollegen. Somit können wir unseren Patientinnen und Patienten durch diese zusätzliche Expertise die bestmögliche Therapie in allen unseren Bereichen der Hämatologie und Onkologie bieten“, so Dr. Corinna Petz, Chefärztin der Klinik für Onkologie, Hämatologie und Stammzelltransplantationszentrum am Klinikum Osnabrück. Auch Frans Blok, Geschäftsführer des Klinikums Osnabrück, betont die Vorteile der Kooperation: „So werden Strukturen geschaffen, die uns auch im Bereich der Onkologie die medizinische Versorgung nach neuesten Erkenntnissen der Forschung und Lehre ermöglichen.“

Das WTZ Münster ist seit 2021 gemeinsam mit den Krebsexpert*innen des WTZ Essen von der Deutschen Krebshilfe (DKH) als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet. Ein wesentliches Ziel des Programms zur Förderung Onkologischer Spitzenzentren ist, dass durch die Kooperationen der beteiligten Universitätskliniken mit umliegenden Krankenhäusern sowie niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten auch die Betroffenen optimal versorgt werden, deren Wohnort außerhalb der Ballungszentren liegt. 

„Das UKM ist längst nicht nur für den gesamten Bereich in Westfalen erste Anlaufstelle für hochmoderne Krebsmedizin, sondern bis nach Niedersachsen und darüber hinaus“, sagt Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. „Mit der Kooperation stärken wir unsere Versorgungsachse von Essen bis hin zur niederländischen Grenze und bringen damit die universitäre Medizin weiter in die Fläche, sodass möglichst viele Patientinnen und Patienten durch den standortübergreifenden Austausch Zugriff auf vielschichtige Diagnostik und innovative Behandlungsverfahren erhalten.“

Neue Hoffnung bei aggressiven Blutkrebsformen

Am 28. Mai ist Welt-Blutkrebs-Tag

Innovative Therapien verbessern die Heilungschancen von Patientinnen und Patienten mit bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems. Rüdiger Meyer zu Hörste ist einer von ihnen.

„Ich bin in vollem Galopp vom Pferd geschossen worden“, beschreibt Rüdiger Meyer zu Hörste das Gefühl, nachdem er im März vergangenen Jahres die Diagnose „diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom“ erhalten hatte – eine aggressive Form von Lymphdrüsenkrebs. Der wohlverdiente Ruhestand nach fast 40 Jahren als Lehrer für Englisch und Sport an einem Versmolder Gymnasium stand damals kurz bevor. Doch statt die Zeit danach mit der Familie genießen zu können, waren da plötzlich all die mit einer Krebserkrankung verbundenen Ängste und Sorgen. Für die Behandlung kam der heute 67-Jährige ans UKM (Universitätsklinikum Münster) und erfuhr hier von der Möglichkeit, an einer klinischen Studie teilzunehmen. „Dank der Therapie habe ich mich inzwischen vollständig erholt und bin wieder voll im Leben“, ist er erleichtert, dass bei den regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen keine Krebszellen mehr nachweisbar sind.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 17.05.2023

„Das diffuse großzellige B-Zell-Lymphom zählt zu den aggressiven, schnellwachsenden Blutkrebsarten, sagt Prof. Georg Lenz, Direktor der Medizinischen Klinik A und Wissenschaftlicher Direktor des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM. Typische Anzeichen für diese Krebsform seien schnelle Lymphknotenschwellungen, Fieber, Nachtschweiß und Abgeschlagenheit, so der Lymphom-Experte. Diese Symptome seien insgesamt eher unspezifisch, da sie auftreten können, aber nicht müssen und auch auf viele andere Erkrankungen hinweisen können. „Ich hatte nur einen Knubbel seitlich unten rechts am Hals – sonst nichts“, machte sich auch Meyer zu Hörste anfangs keine großen Sorgen und dachte an eine Zerrung vom Sport. „Der Knubbel wuchs dann aber rasant – fast jeden Tag, wenn ich in den Spiegel geschaut habe, sah er größer aus.“

Weil die Erkrankung so schnell voranschreitet und sich die bösartigen Zellen über das lymphatische System im Körper ausbreiten können, sind eine frühe Diagnose und zeitnaher Behandlungsbeginn wichtig für die Prognose. „Bei Herrn Meyer zu Hörste lagen mehrere Risikofaktoren inklusive einem Knochenbefall vor“, sagt Dr. Evgenii Shumilov, Oberarzt in der Medizinischen Klinik A. „Deswegen haben wir ihm die Teilnahme an der sogenannten COPA-R-CHOP-Studie angeboten, um die Heilungschancen verbessern zu können“, verweist der Onkologe auf eine von Prof. Lenz und seinem Team entwickelte und geleitete, bundesweite Studie, bei der die Teilnehmenden zusätzlich zur etablierten Immunchemotherapie noch den neuen Wirkstoff Copanlisib erhalten. „Copanlisib zählt zu den sogenannten Kinasehemmern“, erklärt Shumilov. „Mit deren Hilfe können bestimmte Signalwege in den Lymphomzellen blockiert und ihr Wachstum reduziert werden.“

Als Meyer zu Hörste von der Möglichkeit erfuhr, an der Studie teilzunehmen, zögerte er nicht lange: „Alles, was meine Chancen erhöht, mache ich gerne.“ Die Unterstützung durch seine Familie und die enge Betreuung durch die behandelnden Ärztinnen und Ärzte und das erfahrene Studienteam halfen ihm durch die körperlich und seelisch anstrengende Zeit: „Ich habe zwischenzeitlich Haare, Gewicht und Geschmack verloren, aber nie den Mut!“

„Die Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten mit Lymphomen und Leukämien haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert“, verweist Prof. Lenz auf den wissenschaftlichen Fortschritt. „Spezifische Behandlungen mit Antikörpern oder zielgerichteten Medikamenten, die in den Stoffwechsel der bösartigen Zellen eingreifen, mit gentechnisch veränderten Abwehrzellen – den sogenannten CAR-T-Zellen – sowie mit Immuntherapeutika zeigen sehr vielversprechende Ergebnisse. Es hat sich viel getan, und die Entwicklung schreitet stetig weiter voran.“

Erfolgversprechender Therapieansatz bei aggressiven Hautkrebsformen

Nach der Diagnose „Merkelzellkarzinom“ ließ sich Gudrun Hawel im
UKM-Hauttumorzentrum am WTZ Münster behandeln. Dank einer innovativen Immuntherapie geht es ihr heute wieder gut.

Im Badezimmerspiegel hatte Gudrun Hawel den kleinen, dunklen Knubbel am rechten Nasenflügel das erste Mal gesehen. „Ich hab‘ mir erstmal nichts dabei gedacht, aber wie wir Frauen so sind, hat mich das gestört“, erzählt die heute 72-Jährige aus dem Kurort Bad Zwesten bei Kassel. Und weil der Knubbel nicht wegging, machte sie einen Termin beim HNO-Arzt im nahegelegenen Bad Wildungen. Dieser entfernte das Gewebe und ließ es untersuchen. „Kurz darauf, am 2. Juli 2019, bekam ich dann morgens um 8 Uhr einen Anruf, ich solle direkt vorbeikommen“, erinnert sich die Rentnerin ganz genau an diesen Tag, an dem sie die niederschmetternde Diagnose „Merkelzellkarzinom“ erhielt – eine besonders aggressive Form von Hautkrebs. Heute, rund vier Jahre später, kann Gudrun Hawel dank einer Immuntherapie mit einem sogenannten PD-L1-Antikörper wieder hoffnungsvoll nach vorne blicken. „Dieser Wirkstoff blockiert Mechanismen, mit denen sich die Krebszellen vor dem Immunsystem verstecken“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Carsten Weishaupt, Leiter des UKM-Hauttumorzentrums am WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster. „Zudem aktiviert er spezifische Immunzellen, sodass die körpereigene Abwehr das bösartige Gewebe wieder gezielt angreifen kann.“

Weitere Informationen... Mitteilung vom 18.04.2023

Bevor Hawel zu dem Hautkrebsspezialisten ans UKM (Universitätsklinikum Münster) kam, hatte sie bereits mehrere Operationen hinter sich, bei denen weiteres Gewebe an der Nase und mehrere Lymphknoten entfernt werden mussten. Dabei wurden auch Metastasen entdeckt. „Als es dann hieß, dass man mir die Nase abnehmen muss, war ich entsetzt“, blickt die Rentnerin mit Schrecken zurück. „Mein Mann hat damals im Internet recherchiert und so sind wir nach Münster gekommen. Dr. Weishaupt hat sich das angeschaut und sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen besprochen. Ich habe mich direkt gut aufgehoben gefühlt.“ Mit dabei war damals auch Priv.-Doz. Dr. Christoph Spiekermann, Oberarzt in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, der dann bei der nachfolgenden OP den befallenen Teil des Nasenflügels entfernte und mittels Knorpel aus der Nasenscheidewand und Haut, die hinter dem Ohr entnommen wurde, rekonstruierte. „Wer das nicht weiß, sieht nichts davon“, ist Hawel von dem Ergebnis begeistert und auch ihrem Mann für seine Unterstützung dankbar – nicht nur für die Recherche und das Umsorgen, sondern auch für die vielen Fahrten von Bad Zwesten nach Münster: „Ohne ihn hätte ich das alles nicht geschafft!“

Und Fahrten bedarf es vieler. Denn die Infusionen im Rahmen der Immuntherapie bekommt die ehemalige Therapeutische Bademeisterin mittlerweile seit Ende 2019 – zunächst im Rahmen einer Studie für ein Jahr alle vier Wochen den Wirkstoff Nivolumab. Nach Beendigung der Gabe folgte ein weiterer Rückfall. Im Februar 2022 entschloss sich Weishaupt gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen in der interdisziplinären Hauttumorkonferenz, die Immuntherapie mit dem Wirkstoff Avelumab fortzusetzen, der zweiwöchentlich verabreicht wird. Inzwischen sind bei den regelmäßigen Kontrollen keine Metastasen mehr sichtbar. „Ich hatte zunächst Angst vor Nebenwirkungen, aber ich bin nur manchmal etwas müde und schlafe dann auf dem Rückweg“, freut sich Gudrun Hawel, dass die Therapie so gut anschlägt.

„Die Immuntherapien gelten als große Hoffnungsträger bei unterschiedlichen Tumorerkrankungen – nicht nur bei aggressiven Hautkrebsformen, sondern inzwischen zum Beispiel auch bei Lungen-, Nieren- und Blasenkrebs“, erklärt Dr. Weishaupt. „Sie sind nicht für jeden Betroffenen geeignet, aber wenn die Substanzen anschlagen, führen sie zu deutlich verbesserten Therapieerfolgen bei oft guter Lebensqualität.“ Und die Wissenschaft ruht sich nicht aus: In Zusammenarbeit mit dem Hauttumorzentrum des WTZ in Essen bietet das WTZ Münster aktuell eine Studie zur Behandlung des metastasierten Merkelzellkarzinoms mit einem neuen Medikament an, das die Signalwege in den Tumorzellen blockiert. „Es besteht also Hoffnung“, so der Dermatoonkologe, „dass wir künftig auch für Patientinnen und Patienten, bei denen die Immuntherapie nicht wirkt, eine vielversprechende Behandlungsoption haben.“

Westfälisches Lungenkrebszentrum UKM – SFH erhält Auszeichnung von der Deutschen Krebsgesellschaft

Lungenkrebs ist in Deutschland die dritthäufigste Krebserkrankung. Rund 57.000 Menschen erkranken jährlich neu daran. Weil Symp-tome wie anhaltender Husten, Atemnot und Fieber zumeist erst auftreten, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist, sind die Prognosen dann häufig sehr schlecht. Im Westfälischen Lungenkrebszentrum UKM – SFH versorgen die verschiedenen Spezialistinnen und Spezialisten des Universitäts-klinikums Münster (UKM) und des St. Franziskus-Hospitals (SFH) Münster gemeinsam Patientinnen und Patienten mit bösartigen Erkrankungen der Lunge. Jetzt ist das Zentrum von OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgreich zertifiziert worden.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 30.03.2023

Vorab hatten externe Auditoren von OnkoZert, einem unabhängigen Zertifizierungsinstitut der DKG, die Versorgungsstrukturen innerhalb des standortübergreifenden Lungenkrebszentrums genau unter die Lupe genommen. „Ziel dieser Begutachtungen der DKG, die es in vielen unterschiedlichen Bereichen der Krebsmedizin gibt, ist die Betreuung onkologischer Patientinnen und Patienten zu verbessern und ihnen in jeder Phase ihrer Erkrankung die bestmögliche Behandlung nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Forschung zu ermöglichen“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster und Leiterin der Thorakalen Onkologie am UKM. „Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam im Team den hohen Anforderungen von OnkoZert gerecht werden und die Prüfer von der Qualität unserer Arbeit überzeugen konnten“, ergänzt Prof. Georg Lenz, Direktor der Medizinischen Klinik A am UKM. Das Westfälische Lungenkrebszentrum UKM – SFH sei damit das einzige zertifizierte universitäre Lungenkrebszentrum in Westfalen-Lippe. „Gerade bei dieser aggressiven Krebsform, an der jedes Jahr mehr Menschen sterben als an Brust-, Prostata- und Darmkrebs zusammen, sind der frühzeitige Austausch und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Behandlerinnen und Behandler entscheidend“, so der Onkologe.

Auch Dr. Anne Bremer, leitende Ärztin des Departments für Hämatologie und Onkologie am SFH, und ihr Kollege Dr. Arne Wichmann, Pneumologe am SFH, betonen die Vorteile der Kooperation. „Die Behandlung von Lungenkrebs ist eine Teamleistung. Wir bündeln die Kompetenzen beider Partner und die Patientinnen und Patienten erhalten direkten Zugang zu den Angeboten der beiden Standorte“, so Bremer. In der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz gebe es zudem die Möglichkeit, bei komplizierten Krankheitsverläu-fen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Fachbereiche die bestmögliche Therapieoption zu diskutieren. Dazu zählen unter anderem die Pneumologie, die Thoraxchirurgie, die Onkologie, die Radiologie, die Strahlentherapie, die Nuklearmedizin und die Pathologie. „Wir wissen heute viel mehr über die molekulare Beschaffenheit vieler verschiedener Tumortypen und haben auch deutlich mehr Behandlungsmöglichkeiten wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapien“, sagt Dr. Michael Mohr, Pneumologe am UKM. Auch die operativen Möglichkeiten verbesserten sich stetig, ergänzt sein Kollege, Thoraxchirurg Dr. Karsten Wiebe. Die modernen Verfahren seien inzwischen effektiver und zugleich schonender und sicherer.

Neben dem Bündeln von Kompetenzen ist es wichtig, sind sich die Medizinerinnen und Mediziner beider Häuser einig, die Früherkennung für Menschen mit einem erhöhten Risiko weiter auszubauen – mit dem Ziel, etwaige bösartige Veränderungen der Lunge schneller zu entdecken und so die Heilungschancen weiter zu steigern. 

Weitere Informationen: www.lungenkrebszentrum-westfalen.de

Akute Leukämie: Studie belegt den Stellenwert der zeitnahen Stammzelltransplantation

Behandlungsergebnisse stellen weltweiten Therapie-Standard im Falle eines Rückfalls oder eines frühen Therapieversagens in Frage.

Wenn zwischen einer Krebsdiagnose, Stammzelltransplantation und Beginn der Nachsorge nur wenige Monate liegen, werden Patientinnen und Patienten mit Akuter Myeloischer Leukämie (AML) nicht nur mehrwöchige, stationäre Chemotherapien erspart. In Zeiten von Ressourcenengpässen durch Personalmangel und Bettensperrungen profitieren auch die Kliniken und können wiederum anderen Patientinnen und Patienten schneller gerecht werden. Dass dieser Weg einer zeitnahen Stammzelltransplantation zukunftsweisend ist, zeigte jetzt eine bundesweite Studie* der Unikliniken Dresden und Münster, an der Prof. Matthias Stelljes aus Münster maßgeblich beteiligt war. Im Rahmen des von ihm geleiteten Stammzelltransplantationsprogramm der Medizinischen Klinik A am UKM (Universitätsklinikum Münster) werden Patientinnen und Patienten bereits nach der neuen Therapie-Strategie behandelt.

Hier finden Sie das vollständige Interview... Pressemitteilung vom 29.03.23

„Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs!“

Enge Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Behandlung

„Ich hatte Glück im Unglück!“ Bernhard Notarp ist erleichtert, dass die Voruntersuchungen keine Hinweise auf Metastasen ergeben haben und er inzwischen auch die Operation zur Entfernung des bösartig veränderten Gewebes am Darm gut überstanden hat. Die Diagnose hatte der heute 84-Jährige aus dem Kreis Recklinghausen im Dezember vergangenen Jahres nach einer Darmspiegelung bekommen. Die Analyse der Gewebeprobe ergab, dass es sich dabei um ein sogenanntes Leiomyosarkom handelte. Für die weitere Behandlung dieser seltenen Darmkrebsform kam der ehemali-ge Landwirt zu den Spezialistinnen und Spezialisten ins Darmzentrum des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster ans UKM (Universitätsklinikum Münster).

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 07.03.2023

„Das Leiomyosarkom ist ein Tumor, der von der Muskulatur ausgeht“, erklärt Dr. Philipp Houben, neuer Leiter des UKM-Darmzentrums, der sich auch auf die Sarkomchirurgie spezialisiert hat. „Prinzipiell kann diese Krebsart an jeder Stelle im Körper auftreten. Bei Herrn Notarp war der Enddarm befallen“, er-gänzt Oberärztin Dr. Jennifer Merten, Bereichsleiterin der Chirurgischen En-doskopie. Gemeinsam besprachen die beiden das weitere Vorgehen in der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz mit den Kolleginnen und Kolle-gen der unterschiedlichen Fachbereiche. „Zum WTZ Münster gehört auch das zertifizierte Sarkomzentrum unter der Leitung von Dr. Torsten Keßler. Die ent-sprechenden Expertinnen und Experten arbeiten also unter einem Dach eng zusammen und kennen die Besonderheiten dieser speziellen Krebsform“, so Dr. Houben weiter. 

Die Ausdehnung des Tumors und die schwer erreichbare Lage erforderten eine größere Operation, bei der auch das umliegende Gewebe für einen aus-reichenden Sicherheitsabstand entfernt werden musste. „Natürlich bedeutet solch ein komplexer Eingriff für Patientinnen und Patienten, die wie Herr Notarp schon etwas älter sind, ein höheres Risiko – zum Beispiel mit Blick auf die Dauer der OP und die Narkose“, erklärt der Chirurg. Auch deswegen sei die Behandlung durch ein erfahrenes und eingespieltes Team von besonde-rer Bedeutung. 

„Ich habe mich gut versorgt gefühlt – von den Ärztinnen und Ärzten und auch den Pflegenden“, ist Bernhard Notarp dankbar und erleichtert, dass er die Operation gut überstanden hat. Nach zwei Wochen war er wieder so fit, dass er das Krankenhaus verlassen und zu seiner Familie fahren durfte. „Da pa-cken alle mit an und ich kann mich richtig erholen. Es bringt ja nichts, die De-cke über den Kopf zu ziehen“, so der ehemalige Landwirt. Er freue sich schon auf die Spaziergänge im Wald hinter seinem Hof. „Da kenne ich jeden Baum und jeden Strauch!“

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen. Rund 59.000 Men-schen in Deutschland erkranken nach Angaben des Robert Koch-Instituts jährlich neu daran. Dabei unterscheiden die Spezialistinnen und Spezialisten jedoch viele unterschiedliche Formen. „Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs“, betont Dr. Houben. „Gerade bei seltenen, speziellen Tumortypen und schwie-rigen Fällen sind die Vernetzung und die enge Zusammenarbeit aller an der Behandlung beteiligten Medizinerinnen und Mediziner besonders wichtig, um den betroffenen Patientinnen und Patienten in der Region und auch überre-gional die optimale Therapie anbieten zu können.“

Kinderwunsch bei Krebs – dank eisgekühlter Reserve zum Elternglück

Jana Duisen und ihr Mann Sven sind überglücklich. Trotz einer zurückliegenden Krebserkrankung der jungen Frau und der dadurch notwendigen Therapien können die beiden nun das Familienleben mit Sohn Matthis Peter genießen. Der kam vor gut einem halben Jahr auf die Welt, nachdem Jana Duisen das zuvor am UKM entnommene und tiefgefroren eingelagerte Eierstockgewebe wieder eingepflanzt bekommen hatte und sie danach auf natürlichem Wege schwanger wurde. Bundesweit wurden bisher erst rund 60 Kinder dank der neuen Methode geboren. 

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 31.01.2023

Eigentlich wollte Jana Duisen im Herbst 2021 ihr Brautkleid aussuchen, als sie und ihr Mann Sven endlich die lang ersehnte Botschaft vom Kinderwunschzentrum am UKM (Universitätsklinikum Münster) bekamen: Der Schwangerschaftstest war positiv. „Ich habe da gar nicht mehr mit gerechnet“, erinnert sich die heute 35-jährige Grundschullehrerin aus dem niedersächsischen Bad Iburg an diesen besonderen Moment. Denn 2014 war sie an Lymphdrüsenkrebs erkrankt und es war lange nicht klar, ob sie nach dessen Behandlung würde Kinder bekommen können. Die Brautkleidsuche und der Termin für die kirchliche Hochzeit wurden kurzerhand verschoben. Im Juli 2022 kam Sohn Matthis Peter zur Welt und bereichert seither den Familienalltag.

„Häufig erfordern Krebserkrankungen aggressive Therapien. Diese können zum Verlust der Fruchtbarkeit führen“, erklärt Tanja Sperlbaum, die die Duisens im UKM Kinderwunschzentrum am WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster betreut. Ist die Krankheit dann überstanden, so die Oberärztin, wach-se bei jungen Betroffenen nicht selten ein starker Kinderwunsch heran. Daher sei es wichtig, diese Patientinnen bereits vor Therapiebeginn über die verschiedenen Möglichkeiten zum Erhalt der Fruchtbarkeit aufzuklären. „Ich hatte bei meiner Behandlung in der Klinik in Osnabrück einen tollen Assistenzarzt, der mir erzählt hat, dass man Eierstockgewebe entnehmen und später wieder einpflanzen lassen kann“, ist Jana Duisen dankbar, die Information damals rechtzeitig vor Chemo- und Strahlentherapie bekommen zu haben. „Deswegen ist mir wichtig, dass auch andere betroffene Frauen davon erfahren!“ 

Nach der Beratung im UKM Kinderwunschzentrum wurden 2014 kurz nach der Diagnose dann Teile des Gewebes durch Dr. Sebastian Schäfer, Oberarzt in der Frauenklinik, operativ entfernt und anschließend bei minus 196 Grad Celsius gelagert. „Der Eingriff kann per Bauchspiegelung erfolgen“, so der Gynäkologe. Anders als bei der bekannteren Alternative, dem Einfrieren von Eizellen, komme es nicht zur Verzögerung bei der Behandlung. „Die Gewinnung von Eizellen ist erst nach einer Stimulation der Eierstöcke möglich und benötigt einen Vorlauf von mindestens zwei Wochen“, erklärt Schäfer. Gerade bei aggressiven Krebserkrankungen sollte die Therapie jedoch schnellstmöglich starten. Dann sei die sogenannte Kryokonservierung des Eierstockgewebes eine wichtige Option. Ein weiterer Vorteil: Auch bei krebskranken Mäd-chen, die noch nicht in der Pubertät sind, kann das Verfahren angewandt werden.

Vor gut zwei Jahren entschloss sich Jana Duisen dann, das entnommene Gewebe wieder implantieren zu lassen. Dafür fuhr sie zum Universitätsklinikum in Erlangen, das sich auf diese Operation spezialisiert hat. Danach brauchte es etwas Zeit und vorübergehend hormonelle Unterstützung, bis der Zyklus wieder einsetzte. „Man verliert schon etwas den Mut, wenn es nicht klappt“, erinnert sie sich an diese nervenaufreibende Zeit. 

„Das Verfahren gilt inzwischen als etabliert, aber wir haben bisher noch wenig Zahlen zu daraus resultierenden Schwangerschaften – häufig wird das Gewebe ja erstmal über viele Jahre eingelagert“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Verena Nordhoff, Reproduktionsbiologin am UKM und Vorstandsmitglied im Netzwerk FertiPROTEKT, dessen Ziel es ist, Frauen und Männer vor einer potenziell keimzellschädigenden Therapie hinsichtlich möglicher fertilitätserhaltender Maßnahmen zu informieren. Nicht unwesentlich sei bei der Entscheidungsfindung häufig auch der Kostenfaktor. „Im August 2022 hat der Gemeinsame Bundesausschuss den bisherigen Anspruch für gesetzlich Versicherte ergänzt“, so Nordhoff. Zusätzlich zum Einfrieren von Ei- oder Samenzellen soll für junge Frauen ab der ersten Regelblutung sowie für ältere Frauen bis zum vollendeten 40. Lebensjahr künftig auch die Kryokonservierung von Eier-stockgewebe eine Kassenleistung werden. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Chancen auf eine Schwangerschaft auf diesem Wege mit fortschreiten-dem Alter zum Zeitpunkt der Gewebeentnahme abnehmen“, ergänzt Nordhoffs Kollegin Tanja Sperlbaum. Die Methode führe leider nicht immer zur Erfüllung des Kinderwunsches.

„Wir haben Glück gehabt!“, weiß Jana Duisen. „Es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt!“ Jetzt gewöhnt sich die junge Familie an das Leben zu dritt. Auch das passende Brautkleid und ein neuer Termin für die kirchliche Hoch-zeit im kommenden Sommer sind inzwischen gefunden.

Unterstützung für das Beratungsangebot für Kinder krebskranker Eltern

Die Mitarbeiter*innen der apetito AG in Rheine haben abgestimmt: Mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro möchten sie das Beratungsangebot für Kinder krebskranker Eltern am UKM (Universitätsklinikum Münster) unterstützen. Der Konzern hatte Ende vergangenen Jahres zum Giving Tuesday, dem weltweiten Tag des Gebens und Schenkens, dazu aufgerufen, Vorschläge für eine Förderung einzureichen. Die Mehrheit der Kolleg*innen entschied sich für das „Herzensprojekt“ von Birgit Wellermann aus der Abteilung für Foodsysteme und Prozesstechnologie. 

„Wir möchten Kindern, deren Mutter oder Vater an Krebs erkrankt sind, in dieser schwierigen Situation zur Seite stehen und ihnen die Möglichkeit geben, offen über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen“, erklärt Prof. Georg Romer, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKM. „Häufig sind sich auch die Eltern unsicher, wie sie mit ihren Kindern über ihre Erkrankung sprechen sollen“, ergänzt Romers Kollegin, Kinder- und Jugendlichentherapeutin Melanie Ramm. Ziel sei daher, den Eltern dabei zu helfen, sich im Umgang mit ihren Kindern sicherer zu fühlen und diese in ihren Bewältigungsstrategien zu stärken.

„Da das Projekt komplett über Spendengelder finanziert wird, freuen wir uns sehr über die finanzielle Unterstützung“, betont Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster, das die Beratung für betroffene Familien gemeinsam mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKM anbietet.

26.11.2022: „Robotische Chirurgie“ - Forschen & Heilen – der Talk | mit Prof. Andreas Pascher und Dr. Jens Hölzen aus der UKM-Allgemeinchirurgie

Endlich wieder im Takt

Jens Hoge spielt die Posaune mit Armprothese

Ungewöhnliche Klänge aus der UKM ProTec: Auch nach seiner Armamputation spielt Hobbymusiker Jens Hoge noch immer leidenschaftlich gerne Posaune. Nach einer Tumordiagnose in seinem rechten Arm hat er dank seiner Prothese aus der UKM ProTec endlich wieder mehr Bewegungsfreiheit und kann wieder Musik spielen.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 08.11.2022

UKM wird Hospitationsstätte für robotische Chirurgie

Interaktive Schulungen, Videos und Simulations-Operationen gehören zum Standard-Repertoire der Aus- und Weiterbildung in der Roboter-assistierten Chirurgie, eine Live-OP im Saal ersetzen sie jedoch nicht. Das gilt vor allem bei sehr komplexen Eingriffen wie der Speiseröhrenentfernung, wofür das UKM nun offiziell Exzellenz- und Hospitationszentrum ist und damit Kolleginnen und Kollegen anderer Kliniken und Zentren die Möglichkeit bietet, an der mehrstündigen Operation teilzunehmen. Das Ziel: Die Expertise in die Fläche bringen, damit Patientinnen und Patienten vielerorts Zugang zu dieser verbesserten OP-Technik erhalten.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 27.10.2022

Navigationsgesteuerte Bronchoskopie: Zielgenau ansteuerbare Diagnostik bei unklaren Befunden

Wenn eine Computertomografie (CT) eine Gewebsveränderung in der Lunge zeigt, ist das zunächst einmal ein Alarmsignal. Bei Anzeichen, die für eine Krebserkrankung sprechen, muss dann abgeklärt werden, ob es sich um einen Tumor handelt. Diagnostisch ist es meist sinnvoll, die Veränderung mit der Genauigkeit eines navigationsgesteuerten Bronchoskops näher zu untersuchen. Die Navigationsbronchoskopie kommt immer da zum Einsatz, wo ein konventionelles Endoskop nicht in die Tiefe der Atemwege reicht.

Basierend auf den Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrums erkrankten allein im Jahr 2020 in Deutschland rund 57.500 Menschen neu an einem Bronchialkarzinom, umgangssprachlich Lungenkrebs. „Insgesamt sterben mit der Diagnose ‚Lungenkrebs‘ jedes Jahr mehr Menschen als an Brust-, Prostata- und Darmkrebs zusammen“, sagt Univ.-Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) Münster am UKM (Universitätsklinikum Münster). Aus der großen Gruppe der an Lungenkrebs Erkrankten ist Sabine Korte aus Dorsten eine der Betroffenen. Die 55-Jährige war bereits wegen einer vorangegangenen Erkrankung an einem Schilddrüsenkarzinom am UKM in Behandlung, als im Sommer des vergangenen Jahres das CT beim routinemäßigen Screening neue Tumorherde, dieses Mal in der Lunge, zeigte. „Wir haben zunächst vermutet, dass es sich um Metastasen des 2020 entdeckten Schilddrüsenkrebses handeln würde“, so Bleckmann. „Doch die Biopsie ergab, dass es sich tatsächlich um einen wenig verbreiteten Subtyp des Bronchialkarzinoms handelt, ein sogenanntes Karzinoid.“ Und Univ.-Prof. Georg Lenz, Direktor der Medizinischen Klinik A für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Pneumologie, ergänzt: „Diese Tumore bleiben oft lange unentdeckt, weil sie sehr langsam wachsen. Trotzdem ist ihre Prognose verhältnismäßig gut. In den meisten Fällen reicht eine großzügige operative Entfernung ohne Chemo- und Strahlentherapie aus.“

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 25.10.2022

Sabine Korte wurde von der erneuten Krebsdiagnose allerdings ziemlich aus der Bahn geworfen: „Ich habe nie geraucht, da rechnet man nicht mit Lungenkrebs“, sagt sie. „Zwar hatte ich schon seit längerer Zeit Husten und die Bildgebung zeigte schon vorher Veränderungen, doch die wurden als unauffällig bewertet. Für mich war die Nachricht daher ein regelrechter Schock.“ Weil die Krebsmediziner*innen am WTZ Standort Münster in gemeinsamen Tumorboard-Besprechungen interdisziplinär zusammenarbeiten und jeden Fall dort gemeinsam besprechen, folgte die Patientin dem Rat der Expert*innen und ließ den Tumor am UKM operieren. Um die Rückfallwahrscheinlichkeit zu minimieren, entfernte Thoraxchirurg Priv.-Doz. Karsten Wiebe den gesamten oberen linken Lungenlappen und die dazugehörigen Lymphknoten.

Drei Monate nach der OP zeigte ein PET-CT Veränderungen im übrig gebliebenen rechten Lungenflügel. „Dort wo die Stellen der Lunge im PET-CT leuchten, herrscht eine andere Stoffwechselaktivität als im umliegenden Gewebe“, erklärt Priv.-Doz. Michael Mohr. „Das kann ein Tumor sein, muss es aber nicht. Möglicherweise können auch eine Narbe oder eine Entzündung Ursache dafür sein, dass das Gewebe anders dargestellt wird.“

Eine Abklärung der Läsion ist in solchen Fällen unumgänglich. Im Fall von Sabine Korte konnte eine Navigationsbronchoskopie Licht ins Dunkel bringen. Diese hat für die Patient*innen nur Vorteile, sagt Pneumologe Mohr. „Die deutlich höhere diagnostische Sicherheit ermöglicht eine Abklärung, ohne dass wir einen erneuten operativen Eingriff durchführen müssen“. Die navigationsgesteuerte Bronchoskopie stellt damit ein modernes und effektives Verfahren dar, um unklare pulmonale Herdläsionen zu untersuchen. Gegenüber den klassischen endoskopischen Verfahren hat sie den Vorteil, dass sie in den engen Bronchialwegen Herde zielgenau ansteuern kann.

Bei Sabine Kortes erneutem Befund handelte es sich letztlich um Entzündungen und nicht um neue Tumore. Trotzdem gilt die Patientin noch nicht als vollständig geheilt. Erst fünf Jahre nach der Erstdiagnose einer Krebserkrankung kann auf weitere Kontrollen verzichtet werden. Fest steht, dass durch das engmaschige Screening wegen des bereits erkannten Schilddrüsenkrebses der Lungenkrebs rechtzeitig entdeckt wurde – insofern war die konsequente Intervention der verschiedenen für die Krebsmedizin relevanten Disziplinen am UKM sicher ein wesentlicher Baustein zur frühzeitigen Entdeckung des Bronchialkarzinoms.

Familiendiagnose Krebs: wenn mein Kind mitleidet

„Mama, musst du jetzt sterben?“ Diese Frage auszusprechen, fällt nicht leicht. Eine ehrliche und zugleich altersgerechte Antwort darauf zu finden, ebenso wenig. „Die Krebserkrankung eines Elternteils stellt für viele Familien eine enorme Belastung dar. Es ist wichtig, offen über die damit verbundenen Ängste und Sorgen zu reden“, sagt Prof. Georg Romer, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Doch entsprechende Gesprächsangebote gibt es zumeist nur für Erwachsene. „Um das zu ändern, haben wir eine Beratung für Kinder krebskranker Eltern eingerichtet“, ergänzt Prof. Philipp Lenz, Geschäftsführer des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM. „Wir wollen auch Kinder als Angehörige und Mitbetroffene begleiten und unterstützen.“

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 14.10.2022

Die Diagnose Krebs stellt den gesamten Familienalltag plötzlich auf den Kopf. Vieles, was zuvor selbstverständlich war, ist nun ungewiss. Wie geht es gesundheitlich weiter? Und wie beruflich? Welche Therapie ist die richtige und wie sind die Heilungschancen? „Für Eltern kommt in dieser schwierigen Situation eine zentrale Frage hinzu: Wie sage ich es meinem Kind?“, erzählt Romers Kollegin Melanie Ramm, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, die die Beratungen im WTZ Münster anbietet. Nicht selten sei die Unsicherheit über die richtigen Worte und den richtigen Moment auch so groß, dass ein entsprechendes Gespräch unbewusst immer weiter hinausgeschoben wird. „Häufig reden die Eltern miteinander und auch mit anderen Erwachsenen – Freunden, Nachbarn und Kollegen – über die Erkrankung. Sie kommunizieren quasi über die Köpfe ihrer Kinder hinweg. Doch auch die Kinder haben ein Recht auf Information“, ergänzt Prof. Romer, der sich bereits seit gut 20 Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt und während seiner Zeit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf das präventive Beratungsprogramm COSIP (Children of somatically ill parents; deutsch: Kinder körperlich kranker Eltern) maßgeblich mit entwickelt hat. „Kinder haben als Angehörige oft seelische Not“, so der Therapeut. „Mit unserem speziellen Unterstützungsangebot möchten wir den Familien dabei helfen, die Sprachlosigkeit zu überwinden und die aktuelle Lebenssituation zu bewältigen – damit sich psychische Probleme wie Ängste, Depressionen oder sozialer Rückzug möglichst gar nicht erst entwickeln.“

Der Fokus der Beratung kann dabei sehr unterschiedlich sein – je nach Alter der Kinder, ihrer Persönlichkeit und der Familiensituation variieren die jeweiligen Sorgen und Bedürfnisse. Auch die Art und der Verlauf der Krebserkrankung des betroffenen Elternteils haben Auswirkungen auf den Umgang damit. „Deswegen führen wir immer zunächst ein ausführliches Gespräch mit den Eltern“, sagt Melanie Ramm. „Schließlich kennen sie ihre Kinder am besten.“ Im Anschluss finden je nach Bedarf weitere Gespräche mit den Kindern statt – einzeln, mit ihren Geschwistern oder auch gemeinsam mit den Eltern. „Wir möchten den betroffenen Familien Sicherheit im Umgang miteinander geben und die Eltern dabei unterstützen, ihre Kinder durch diese Krisensituation zu lotsen.“

Weitere Informationen unter jmk.ukmuenster.de

Brustkrebs ist nicht nur eine Frauenkrankheit

Selten und daher häufig lange unentdeckt: Auch bei Männern kann es zu bösartigen Veränderungen in der Brust kommen. Manfred Jöckel ist einer von ihnen. Bei den Spezialistinnen und Spezialisten im UKM-Brustzentrum fühlt er sich nun gut versorgt.

„Ich hab‘ nicht gedacht, dass mich das treffen könnte!“ Manfred Jöckel hatte zwar eine leichte Veränderung seiner linken Brustwarze wahrgenommen, doch der Gedanke, dass eine Brustkrebserkrankung dahinterstecken könnte, lag ihm fern. Erst als er sich im Juni beim Umzug in die neue Wohnung verletzte, die Brustwarze blutete und eine klare Flüssigkeit absonderte, ging er zum Hausarzt. Der schickte seinen Patienten erst mal zum Chirurgen, um das „wilde Fleisch“ entfernen zu lassen. Die anschließende Untersuchung des Gewebes führte dann zur Diagnose Brustkrebs. Zur weiteren Behandlung kam der 71-Jährige aus Haltern am See ans UKM (Universitätsklinikum Münster).

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 12.10.2022

„Brustkrebs beim Mann kommt nicht so häufig vor“, sagt Dr. Isabel Radke, Jöckels behandelnde Ärztin im UKM-Brustzentrum des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster. Der Anteil männlicher Patienten an den deutschlandweit jährlich insgesamt mehr als 70.000 Neudiagnosen liegt bei nur circa einem Prozent. „Männer verschleppen die Erkrankung häufiger. Viele wissen einfach nicht, dass Brustkrebs nicht nur eine Frauenkrankheit ist“, macht Radke auf ein wesentliches Problem aufmerksam. „Zudem ist der Weg zu den Spezialistinnen und Spezialisten für männliche Betroffene deutlich länger“, ergänzt Dr. Joke Tio, Leiterin des UKM-Brustzentrums. Denn während Frauen regelmäßig an den Untersuchungen zur Brustkrebsvorsorge teilnehmen, gehen Männer selbst bei auffälligen Veränderungen nicht direkt zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt. „Allein der Name ist für sie schon eine Hürde! Zudem dürfen niedergelassene Gynäkologinnen und Gynäkologen ohne Sondergenehmigung der Krankenkassen keine Männer behandeln“, sagt Tio. Auch bei Ämtern, Rehakliniken und Selbsthilfegruppen gelten männliche Brustkrebs-Patienten häufig noch als ungewöhnliche Ausnahme.

Manfred Jöckel kennt die verwunderten Blicke und überraschten Reaktionen – zum Beispiel, wenn er statt seiner neben ihm sitzenden Frau im Brustzentrum aufgerufen wird oder er im Bekanntenkreis von seiner Brustkrebserkrankung erzählt. „Ich spiele einmal in der Woche Prellball und habe dort Bescheid gegeben, warum ich eine Zeit lang aussetzen muss. Die Nachricht ist da eingeschlagen wie eine Bombe“, erzählt der Rentner. Auch einer seiner Brüder habe direkt gesagt, er wolle sich untersuchen lassen. Jöckel, der insgesamt acht Geschwister hat, geht offen und ohne Scham mit der Erkrankung um. Denn er weiß, es ist wichtig, nicht nur die Familie, sondern auch die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. „Das trägt dazu bei, dass andere Männer das mitbekommen“, bekräftigt ihn Dr. Isabel Radke. Fast jede Frau kenne mindestens eine andere Frau, die erkrankt ist oder war. Aber kaum ein Mann kenne einen an Brustkrebs erkrankten Mann. Ein breiteres Bewusstsein trage dazu bei, dass die Erkrankung im Ernstfall frühzeitig erkannt wird und schnelles Handeln die Heilungschancen steigert.

„Als ich die Diagnose bekommen habe, hat meine Frau schneller geschaltet als ich“, blickt Manfred Jöckel zurück. „Ich habe erst nach und nach richtig begriffen, was auf uns zukommt und was sein kann.“ Es folgten weitere Organuntersuchungen. „In einem nächsten Schritt wird noch onkologisch nachoperiert – für den nötigen Sicherheitsabstand“, erklärt Dr. Radke. Für die anschließende Nachsorge wird Jöckel weiterhin zu Dr. Joke Tio und ihrem Team ans UKM-Brustzentrum kommen.

„Auch mein Hausarzt begleitet mich jetzt ganz aktiv“, ist Jöckel dankbar für die Unterstützung, die er von vielen Seiten erhält. Besonders viel Kraft gibt ihm seine Familie, die voll und ganz hinter ihm steht. „Ich sehe wieder Licht am Ende des Tunnels“, blickt er nach vorn. „Meine Frau und ich sind Ostseefans und wollen jetzt viel reisen – unsere Hündin Käthe, ein Golden Doodle, kommt natürlich auch mit. Ich hab‘ noch viel vor!“

Krebstag Westfalen: informieren, austauschen,  mitmachen!

Sechs Stunden Programm mit mehr als 20 führenden Expertinnen und Experten des UKM – das bietet der Krebstag Westfalen, den das WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster erstmalig am Samstag, 27. August 2022, am UKM veranstaltet. Welche neuen Behandlungsmöglichkeiten gibt es in der Krebstherapie? Und welche Unterstützungsangebote können Betroffenen und ihren Familien helfen, den Alltag mit der Erkrankung wieder zu meistern? Diese und viele weitere Fragen werden in einem umfassenden Portfolio an Vorträgen sowie zahlreichen Workshops und Mitmachaktionen beantwortet. Eine Teilnahme an der Veranstaltung ist auch online möglich.

Weitere Informationen... Pressemitteilungen vom 23.08.2022

„Miteinander – füreinander“: Unter diesem Motto steht der Krebstag Westfalen des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster, der am Samstag, 27. August 2022, von 10 bis 16 Uhr, am UKM (Universitätsklinikum Münster) stattfindet. Auf dem abwechslungsreichen Programm stehen Vorträge zu Themen wie „Lebensqualität und Krebs“, „Möglichkeiten der onkologischen Chirurgie“, „Pflegerische Begleitung onkologischer Patientinnen und Patienten“ sowie Einblicke in die Sport- und Kunsttherapie. „Es hat sich viel in der Krebsforschung und bei den Behandlungsmöglichkeiten getan“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster. „Wir möchten den Besucherinnen und Besuchern an diesem Tag einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und zahlreichen Angebote in unserem Krebszentrum geben, Perspektiven aufzeigen und vor allem die Gelegenheit zum intensiven Austausch bieten!“

Mehr als 20 Referentinnen und Referenten, darunter neben dem WTZ-Direktorium die leitenden Ärztinnen und Ärzte der Chirurgie, Frauenheilkunde, HNO, Urologie und Strahlentherapie sowie Pflegedirektor Thomas van den Hooven und Norbert Jömann als Geschäftsführer des Klinischen Ethik-Komitees am UKM, stehen Betroffenen, Angehörigen und Interessierten mit ihrer Expertise ebenso zur Verfügung wie der Direktor des WTZ Essen, Prof. Dirk Schadendorf. Denn gemeinsam mit der Universitätsmedizin Essen bildet das UKM das standortübergreifend arbeitende WTZ Netzwerk, das die Expertise zweier Universitätsklinika unter der Flagge der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum im Sinne einer optimalen Patientenversorgung bündelt.

Neben den interaktiven Vorträgen rund um die neuen Therapien sind die Besucherinnen und Besucher am Samstag eingeladen, im Lehrgebäude am UKM an Workshops und Mitmachaktionen aus den Bereichen Pflege, Ernährung, Bewegung und vielem mehr teilzunehmen. Auch zahlreiche Selbsthilfegruppen sind vor Ort und stellen sich und ihre Angebote vor.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei, um Anmeldung unter krebstag-westfalen(at)­ukmuenster(dot)­de wird gebeten.

Die genauen Zugangsregelungen (Testnachweis und Maskenpflicht) sowie der Online-Zugang zu den Vorträgen und weitere Informationen sind unter www.krebstag-westfalen.de zu finden.

 

Krebstag Westfalen
Samstag, 27. August 2022, 10.00 – 16.00 Uhr
(Einlass ab 09.30 Uhr)
Lehrgebäude am Zentralklinikum, Albert-Schweitzer-Campus 1,
Gebäude A6 (direkt neben dem Parkdeck), 48149 Münster
und online über Zoom

Gemeinsam unterwegs – gemeinsam stark

Das UKM Hirntumorzentrum lädt Betroffene und ihre Angehörigen am Welthirntumortag, 8. Juni 2022, zu einer Pilgertour durch die Baumberge. Mit dabei ist auch Annette Traud. Therapiebegleitend hat die Münsteranerin bereits an verschiedenen Bewegungsangebo-ten im Zentrum teilgenommen, das jetzt deutschlandweit als erstes Regionalzentrum für neuroonkologische Patientinnen und Patien-ten in das „Netzwerk OnkoAktiv“ aufgenommen worden ist. 

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 31.05.2022

Plötzlich fehlten ihr die Worte. Annette Traud kann sich nur allzu gut an den Vorfall, wie sie ihn nennt, vor fast einem Jahr erin-nern. „Ich hatte die Gedanken im Kopf, aber ich konnte sie nicht mehr zum Ausdruck bringen“, erzählt die heute 69-Jährige. Eigentlich wollte sie gerade die letzten Vorbereitungen für eine Wandertour treffen, stattdessen ging es mit dem Rettungswagen ins UKM (Universitätsklinikum Münster). Schon am nächsten Tag stand die Diagnose fest: Ein Hirntumor. Noch in derselben Woche wurde das sogenannte Glioblastom dort in der Klinik für Neurochirurgie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Walter Stummer) operativ entfernt.

„Glioblastome sind selten, aber sehr aggressiv und kehren häufig zurück“, erklärt Prof. Dorothee Wiewrodt, Neurochirurgin und Psychoonkologin im Hirntumorzentrum des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM. „Für die Betroffenen bricht häufig eine Welt zusammen. Die lebensbedrohliche Erkrankung und ihre Behandlung sind körperlich und seelisch sehr belastend“, sagt Wiewrodt, daher sei es neben der medizinischen Ver-sorgung besonders wichtig, die Patientinnen und Patienten sowie ihre Familien auch durch spezielle therapiebegleitende Gesprächs-, Kunst- und Bewe-gungsangebote zu unterstützen. Am 8. Juni 2022, dem Welthirntumortag, laden die Medizinerin und ihr Team nun Betroffene und ihre Angehörigen zu einer kleinen Pilgerreise durch die Baumberge mit der professionellen Pilgerführerin Dr. Heike Plaß. 

Annette Traud war begeistert, als sie von dem Angebot erfuhr. „Bewegung ist mir wichtig“, betont die Münsteranerin. „Und natürlich ist das eine Gelegen-heit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.“ Mit dabei sind an dem Tag auch Diplom-Trainer Ralf Brandt und Doktorandin Johanna Jost, an de-ren Sportprogramm für Hirntumorpatientinnen und -patienten Traud regelmäßig teilnimmt. „Wir bieten das persönliche Training jetzt schon seit über zehn Jahren an – angepasst an die individuellen Ziele und Möglichkei-ten“, erzählt Wiewrodt. Die Aktivität wirke sich nicht nur positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit aus, sondern auch auf den Therapieverlauf und die Lebensqualität. „Auch mit der Erkrankung ist ein sicheres Training möglich.“ Aufgrund der Erfahrung auf diesem Gebiet ist das UKM Hirntumorzentrum nun als deutschlandweit erstes Regionalzentrum für neuroonkologische Patientinnen und Patienten in das „Netzwerk OnkoAktiv“ aufgenommen worden. Ziel des 2012 am NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen) Heidelberg gestarteten Projektes ist es, onkologische Sport- und Bewegungsangebote zu vernetzen und auszubauen, um Menschen mit und nach einer Krebserkrankung auch außerhalb der Ballungszentren einen wohnortnahen Zugang anbieten zu können.

„Ich nutze alle Möglichkeiten, die mir gegeben werden“, sagt Annette Traud mit Blick auf die Unterstützungsangebote des Zentrums und die nun geplante Pilgertour. „Ich fühle mich gut aufgehoben. Das ist wirklich ein Gewinn!“

Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm können Sie unserem Veranstaltungsflyer entnehmen.

Neue Behandlungsstrategien bei Enddarmkrebs

Funktionen erhalten – Lebensqualität gewinnen

Eigentlich hatte sich Fatma Korkmaz innerlich bereits auf eine große Operation eingestellt. Bei der heute 48-Jährigen aus Hamm war Ende 2020 Enddarmkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert worden. Zur Standardtherapie zählt hierbei neben der Strahlen- und der Chemotherapie auch die chirurgische Entfernung des Tumors. Die behandelnden Ärzte schickten sie ins UKM (Universitätsklinikum Münster), wo sie im dortigen Darmzentrum von der Möglichkeit einer intensivierten Vorbehandlung mit anschließendem „Watch-and-wait-Konzept“ erfuhr, bei dem auf einen operativen Eingriff unter bestimmten Umständen verzichtet werden kann.

Weitere Informationen... Mitteilung vom 22.02.2022

„Neue Studien zeigen, dass einige Betroffene, die sehr gut auf eine intensivierte Vorbehandlung – die sogenannte totale neoadjuvante Therapie (TNT) – ansprechen, nicht unbedingt operiert werden müssen“, erklärt Zentrumsleiter Prof. Emile Rijcken. „Dank moderner OP-Techniken sind chirurgische Eingriffe heute zwar auch in sensiblen Bereichen sehr schonend möglich. Einige Erkrankte, bei denen der Krebs nahe beim Schließmuskel liegt, leiden nach der Operation aber unter funktionellen Einschränkungen und benötigen zum Beispiel vorübergehend oder auch dauerhaft einen künstlichen Darmausgang“, so Rijcken. Daher versuche man bei der Watch-and-wait-Strategie bei diesen Patient*innen eine OP zu vermeiden. Voraussetzung sei, dass nach der TNT kein Tumor mehr nachweisbar ist. 

Bei Fatma Korkmaz war genau dies der Fall. Nach einer intensiven Chemotherapie und einer anschließenden Radiochemotherapie waren keine bösartigen Veränderungen mehr sichtbar. „Das war eine sehr anstrengende Zeit“, erzählt Korkmaz. „Aber es hat sich gelohnt!“ Als sie dann von der Möglichkeit erfuhr, zu „beobachten und abzuwarten“, sei sie froh und erleichtert gewesen. „Trotzdem habe ich anfangs überlegt, ob das der richtige Weg für mich ist“, hatte die dreifache Mutter zunächst Bedenken. „Ich habe immer etwas Angst vor den Ergebnissen, wenn ich zu den Kontrolluntersuchungen gehe, aber das wäre wahrscheinlich auch nach einer OP so gewesen. Das Vertrauen in die Ärzte hat bei meiner Entscheidung eine große Rolle gespielt.“ Heute geht es Korkmaz wieder gut. Die Kontrolltermine alle drei Monate kann sie in ihrer Heimatstadt Hamm wahrnehmen. „Diese engmaschigen Untersuchungen zur Beobachtung sind wichtig, um sofort reagieren zu können, falls es zu einem Rückfall kommt“, sagt Priv.-Doz. Dr. Klaus Wethmar, Oberarzt der Medizinischen Klinik A und des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM. Dabei sei die reibungslose Zusammenarbeit der Ärzt*innen innerhalb des Zentrums und mit den Behandlungspartnern vor Ort von besonderer Bedeutung. Auch in den regelmäßig im WTZ Münster stattfindenden Tumorkonferenzen tauschen sich die Mediziner*innen der unterschiedlichen Fachbereiche untereinander aus, um für jede Patientin und jeden Patienten individuell das weitere Vorgehen zu diskutieren. „Gerade beim Rektumkarzinom, also Enddarmkrebs, ist für den Behandlungserfolg nicht nur wichtig, welche Therapien zum Einsatz kommen, sondern auch wann und in welcher Reihenfolge“, so der Onkologe. 

„Ein gutes Timing ist entscheidend für mehr Lebensqualität!“, sagt auch Prof. Rijcken. Es gehe beim Watch-and-wait-Konzept um Organ- und Funktionserhalt und darum, den richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt zu gehen. „Sollte der Krebs zurückkehren, kann später immer noch operiert werden.“ Den Patient*innen stünden in spezialisierten Zentren dann fortschrittliche minimal-invasive und sogar roboterassistierte OP-Verfahren zur Verfügung. „Dank der innovativen chirurgischen und medikamentösen Therapien haben sich die Heilungschancen bei Darmkrebs insgesamt deutlich verbessert“, betonen Rijcken und Wethmar. „Dadurch haben wir heute nicht nur bei frühen, sondern auch bei fortgeschrittenen Krankheitsstadien mehr Behandlungsoptionen.“
 

Zertifizierung des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs (FBREK-Zentrum) am UKM

Treten in einer Familie häufiger Eierstock- oder Brustkrebs auf, steigt die Verunsicherung bei den unmittelbaren Verwandten. Ist das Krebsrisiko erblich, kann es also auch mich treffen? Im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs des UKM (Universitätsklinikum Münster) betreut ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten aus der Humangenetik, dem gynäkologischen Krebszentrum, dem Brustzentrum, der Radiologie und der Pathologie Familien, bei denen Verdacht auf eine erblich bedingte Brust- und Eierstockerkrankung besteht. Jetzt ist das Zentrum von OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) geprüft und erfolgreich zertifiziert worden.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 31.01.2022

Hoffnungsträger bei Krebs: UKM-Expert*innen beantworten im Live-Talk Fragen zur Immuntherapie

Zum Weltkrebstag 2022 

Weniger Nebenwirkungen und höhere Lebensqualität: Die Vorteile der Immuntherapie bei Krebserkrankungen klingen vielversprechend. Doch bei welchen Krebsarten kommt sie zum Einsatz und wird sie ergänzend zur Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt oder können Patientinnen und Patienten alleinig auf die Immuntherapie setzen? All das ist Thema der nächsten „UKM-Sprechstunde“ zum diesjährigen Weltkrebstag. Der Online-Talk, der live aus dem UKM übertragen wird, findet am Dienstag, 01. Februar, um 18 Uhr statt. Die Teilnahme ist kostenlos und einfach von zuhause aus möglich.

Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Allein 239.600 Menschen starben laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2020 an der tückischen Krankheit, rund 500.000 Menschen werden hierzulande jedes Jahr neu mit der Diagnose Krebs konfrontiert. „Auch, wenn diese Zahlen für viele beängstigend wirken, sind wir Mediziner und Wissenschaftler optimistischer als noch vor zehn Jahren, denn dank der Erkenntnisse aus Forschung und Klinik können wir unseren Patientinnen und Patienten inzwischen deutlich mehr Behandlungsoptionen anbieten“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Netzwerkpartner Münster und Leiterin der Internistischen Onkologie der Medizinischen Klinik A am UKM (Universitätsklinikum Münster).

Einer der großen Hoffnungsträger ist vor allem die Immuntherapie...

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 27.01.2022

Online-Talk mit unseren Expert*innen zur Immuntherapie bei Krebs
Dienstag, 01.02.2022, 18.00 Uhr, www.ukm-sprechstunde.de

Wie Immuntherapien genau funktionieren, wer der richtige Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten ist, ggf. auch, wenn bereits eine Chemo- oder Strahlentherapie stattgefunden hat, und wie lange Betroffene von der Wirkung profitieren, erfahren Interessierte in der „UKM-Sprechstunde“ zum Weltkrebstag am Dienstag, 01. Februar, um 18 Uhr auf dem YouTube-Kanal des UKM (Kanalname: „Universitätsklinikum Münster“).
Weitere Informationen unter www.ukm-sprechstunde.de.

Von Chimären und Trojanern: Wirkungsvolle Waffen im Kampf gegen Krebs

Kein Mythos, sondern Realität sind die innovativen Wirkstoffe, mit denen die Spezialisten Krebszellen zielgerichtet angreifen und immer mehr Tumorerkrankungen erfolgreich behandeln können. Im Interview erklären Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM (Universitätsklinikum Münster), und Prof. Georg Lenz, Direktor der Medizinischen Klinik A und Wissenschaftlicher Direktor des WTZ Münster, welche neuen Therapien es gibt und wie sie funktionieren.

Weitere Informationen... Mitteilung vom 25.01.2022

In den letzten zehn Jahren haben sich die Behandlungsoptionen quasi exponentiell vermehrt. Wodurch wurde das möglich?

Prof. Bleckmann: Die Heilungschancen bei Krebshaben sich dank der Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft deutlich verbessert. Wir wissen heute viel mehr über die spezifischen Eigenschaften der vielen verschiedenen Tumorarten. Und je genauer wir deren jeweilige Schwachpunkte – also quasi die Achillesferse – kennen, desto gezielter können wir angreifen.

Prof. Lenz: Wichtig ist dabei eine enge Verbindung zwischen der intensiven Grundlagenforschung und der klinischen Arbeit, damit die neugewonnenen Erkenntnisse dann auch direkt in Diagnostik und Therapie einfließen und den Patientinnen und Patienten zugutekommen.

Welche neuen Therapien gibt es und für wen sind sie geeignet?

Prof. Bleckmann: Zusätzlich zu Chemo-, Strahlentherapie und Operation – den bekannten Grundpfeilern der Krebsbehandlung – gibt es inzwischen eine Vielzahl innovativer Therapien, die sich grob zwei unterschiedlichen Strategien zuordnen lassen. Bei der einen geht es um eine Stärkung des Immunsystems der Erkrankten. Denn Krebszellen werden von der körpereigenen Abwehr häufig nicht erkannt, weil sie sich eine Art eingebauten Sicherheitsmechanismus des Körpers, die sogenannten Checkpoints, zunutze machen. Diese Checkpoints sind vergleichbar mit Kontrollstationen und sollen eigentlich eine Überreaktion des Immunsystems verhindern. Sie ermöglichen es den Tumorzellen aber auch, sich vor den Abwehrzellen zu verstecken. Mithilfe neu entwickelter Antikörper wird die Funktion dieser Checkpoints gehemmt, das Immunsystem kann die bösartigen Veränderungen entdecken und bekämpfen.

Prof. Lenz: Eine der ersten Krebserkrankungen, bei der diese sogenannten Checkpoint-Hemmer sehr erfolgreich eingesetzt worden sind, ist das Melanom – also schwarzer Hautkrebs. Inzwischen können wir sie auch bei vielen anderen Krebsarten als vielversprechende Behandlungsoption anbieten. Es gibt noch eine Reihe weiterer künstlich hergestellter Antikörper, die gezielt an bestimmte Veränderungen auf der Oberfläche von Krebszellen andocken und sie so für das Immunsystem sichtbar machen. Einige davon können zudem nach dem trojanischen Prinzip hochwirksame Chemo-Therapeutika direkt in die Krebszelle einschleusen.

Eine Neu-Entwicklung im Bereich der Immunonkologie ist die CAR-T-Zell-Therapie – CAR steht dabei für Chimeric Antigen Receptor. Hier werden die körpereigenen Abwehrzellen außerhalb des Körpers für den Kampf gegen den Krebs genetisch verändert und dadurch sozusagen aufgerüstet und den Erkrankten dann zurückgegeben. Zugelassen ist diese innovative Therapie bisher zum Beispiel bei aggressivem Lymphdrüsenkrebs und bestimmten Leukämieformen.

Prof. Bleckmann: Die zweite Strategie bei den zielgerichteten Therapien hat dann einen anderen Ansatzpunkt, der sich etwas knapper zusammenfassen lässt: Unabhängig vom Immunsystem wirken die neuen Medikamente – die sogenannten Kinase-Hemmer – hier direkt in den Krebszellen. Kinasen sind Enzyme, die wichtige Zellfunktionen steuern. Wenn sie gezielt blockiert werden, bremst das unter anderem das Tumorwachstum aus. Wichtig dafür ist eine genaue Untersuchung der individuellen Tumorgene, damit wir die jeweilige Schwachstelle ausmachen und therapeutisch nutzen können.

Wie verändert sich die Krebsmedizin und was bedeutet das für die Patientinnen und Patienten?

Prof. Lenz: Da die neuen Therapien individuell maßgeschneidert sind, ermöglicht das eine viel höhere Passgenauigkeit – also deutlich mehr Wirkung bei zumeist guter Verträglichkeit. Für die Betroffenen bedeutet das mehr Lebenszeit und auch mehr Lebensqualität! Dabei ist es wichtig, immer zunächst genau zu schauen, welche Behandlung bei welcher Patientin oder welchem Patienten erfolgsversprechend ist. Die Diagnostik nimmt daher heute deutlich mehr Raum ein. Natürlich lässt sich momentan leider noch nicht jede Krebserkrankung heilen. Aber die Forschung in der Krebsmedizin macht ständig Fortschritte. Das Ende der Entwicklung ist noch lange nicht erreicht. Das ist erst der Beginn!

Krebsmediziner Georg Lenz als Präsident der German Lymphoma Alliance gewählt

Die GLA, der neben praktisch allen deutschen Uniklinika auch viele Experten anderer Krankenhäuser und Forschungsinstitute angehören, bündelt und koordiniert die vorhandene Expertise in der Lymphomforschung, Diagnostik und Behandlung maligner Lymphome in Deutschland. Eine zentrale Aufgabe des Vereins ist zudem, Patienten öffentlichen Zugang zu Informationen über klinische Studien und Register zu ermöglichen.

Mit dem Ziel, sich an der Spitze der German Lymphoma Alliance e.V. (GLA) für die Verbesserung der Therapieergebnisse für Patientinnen und Patienten mit malignem Lymphom einzusetzen, hat Prof. Georg Lenz, Direktor der Medizinischen Klinik A (Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Pneumologie) am UKM (Universitätsklinikum Münster), bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der GLA in Leipzig seinen Hut in den Ring geworfen, um für den neuen Vorstand zu kandidieren. Und das mit Erfolg.

Weitere Informationen... Mitteilung vom 18.11.2021

„Es ist eine große Ehre und Freude für mich zum kommenden Präsidenten der German Lymphoma Alliance gewählt worden zu sein. Dies spiegelt die Bedeutung des Standorts Münster als ein führendes Lymphomzentrum in Deutschland wider und wird es uns erlauben, die neusten Therapiestudien und Behandlungsansätze unseren Patientinnen und Patienten hier in Münster anzubieten“, sagt der Krebsmediziner, der am UKM nicht nur Klinikdirektor ist, sondern auch zum Direktorium des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ Netzwerkpartner Münster) gehört.

Die GLA fokussiert sich als gemeinnütziger Verein vor allem auf die Behandlung der Non-Hodgkin-Lymphome und führt dabei insbesondere die Aktivitäten der Studiengruppen der „Deutschen Studiengruppe Hochmaligne Non-Hodgkin- Lymphome (DSHNHL), der Studiengruppe „Deutschen Studiengruppe für niedrig-maligne Lymphome (GLSG e.V.) und der „Arbeitsgruppe Lymphome“ der „Ostdeutschen Studiengruppe für Hämatologie und Onkologie e.V.“ (OSHO) in Kooperation mit dem Kompetenznetz Maligne Lymphome (KML) zusammen. Hierdurch wird in einer zentralen und unabhängigen Organisation eine aktive Plattform für die translationale und klinische Lymphomforschung in Deutschland geschaffen.

Wie durch die Satzung der GLA üblich, gilt Prof. Georg Lenz vorerst als „Präsident elect“ und tritt im November 2023 dann seine zweijährige Amtszeit als offizieller Präsident der German Lymphoma Alliance e.V. an.

Zum Welt-Pankreaskrebstag am 18.11.2021:

„Mit einer erfolgreichen OP allein ist es nicht getan!“

Für eine ganzheitliche Behandlung arbeiten die Mediziner im UKM-Pankreaszentrum eng mit Matthias Erlenburg vom AdP (Arbeitskreis der Pankreatektomierten) e.V. zusammen, der die Patienten in Schulungen auf die Zeit nach der Entlassung vorbereitet.

Operation überstanden – Patient geheilt? „Beim Pankreaskarzinom, also Bauchspeicheldrüsenkrebs, ist die chirurgische Entfernung des bösartigen Gewebes zwar ein wesentlicher, aber nicht der einzige wichtige Therapiebaustein“, erklärt Prof. Andreas Pascher, Direktor der Chirurgischen Klinik am UKM (Universitätsklinikum Münster) und Ärztlicher Leiter des dortigen Pankreaszentrums. Gemeinsam mit seinem Kollegen und Zentrumskoordinator Privat-Dozent Dr. Benjamin Strücker organisiert er daher im WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM regelmäßig Schulungen für Patienten durch Matthias Erlenburg von der Regionalgruppe Münster des AdP (Arbeitskreis der Pankreatektomierten) e.V.

Weitere Informationen...Pressemitteilung vom 15.11.2021

„Bauchspeicheldrüsenkrebs wird aufgrund der unspezifischen Symptome wie unklaren Rückenschmerzen, Gelbsucht und Gewichtsverlust häufig erst spät erkannt. Dazu trägt auch die versteckte Lage des Organs im Körper bei“, so Pascher. Bei der Diagnosestellung ist die Erkrankung zumeist schon so weit fortgeschritten, dass circa Dreiviertel der Betroffenen zunächst eine intensive Chemotherapie benötigen, um den Tumor operabel zu machen. Auch nach der Operation schließt für das bestmögliche onkologische Ergebnis häufig noch eine Chemotherapie an. „Das ist für die Patienten körperlich und auch psychisch sehr anstrengend“, ergänzt Strücker. „Nach der Entlassung besteht dann die Gefahr, dass sie mit den auftretenden Problemen durch die teilweise oder vollständige Entfernung des Pankreas überfordert sind.“ Daher seien die Zusammenarbeit mit dem AdP und Erlenburgs Schulungen von besonderer Bedeutung für den langfristigen Behandlungserfolg.

Circa alle zwei Wochen, je nach Bedarf, kommt Matthias Erlenburg dafür von seinem Wohnort Diepenau ans UKM nach Münster und besucht die Patienten auf Wunsch auf der Station und berät sie unter anderem zu Fragen rund um die Verhaltensweisen nach dem Eingriff. „Die Bauchspeicheldrüse hat eine zentrale Bedeutung für die Verdauung und die Regulierung des Blutzuckers. Sie produziert sowohl Verdauungsenzyme als auch Hormone wie Insulin und Glukagon. Wenn die Patienten nach der OP wieder zuhause sind, merken sie schnell, dass sich vieles verändert hat“, sagt Erlenburg. „Als meine Frau 2004 erkrankte, hat uns die Diagnose getroffen wie ein Hammerschlag. Nach der Operation waren wir erstmal euphorisch, sind dann aber in ein tiefes Loch gefallen, weil nichts mehr wie vorher war. Damals haben uns die Informationen des AdP sehr weitergeholfen“, blickt er zurück. Heute ist der 56-Jährige selbst in dem Arbeitskreis aktiv, weil er andere Betroffene informieren und unterstützen möchte.

„Wir haben in spezialisierten Zentren die Möglichkeit, die Prognosen dank moderner Therapeutika und minimal-invasiver sowie robotischer Operationsverfahren zur effektiven und zugleich schonenden Entfernung des Tumors deutlich zu verbessern“, so Prof. Pascher. Dabei arbeiteten alle beteiligten Fachbereiche Hand in Hand. „Mit einer erfolgreichen OP allein ist es aber nicht getan.“ Weitere wichtige Bausteine seien eine gute Aufklärung sowohl vor als auch nach dem Eingriff – für die optimale Versorgung und mehr Lebensqualität.

Lungenkrebs: Kompetenzen bündeln für optimale Behandlungsoptionen

Im neuen Kooperativen Lungenkrebszentrum Münster arbeiten verschiedene Spezialisten des Universitätsklinikums und des St. Franziskus-Hospitals eng zusammen. Das Beispiel von Wilfried Greif zeigt, wie Patienten von der Kooperation profitieren.

Jährlich erkranken über 50.000 Menschen deutschlandweit an Lungenkrebs. „Häufig treten Symptome wie anhaltender Husten, Atemnot und Fieberschübe aber erst spät auf“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster und Leiterin der Thorakalen Onkologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Daher werde die Krankheit oft erst spät erkannt und sei dann häufig nicht mehr heilbar. „Für größtmögliche Heilungschancen sind der frühzeitige Austausch und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Mediziner gerade bei dieser aggressiven Krebsform entscheidend“, betont auch Bleckmanns Kollege Prof. Georg Lenz, Direktor der dortigen Medizinischen Klinik A. Gemeinsam haben die beiden Mediziner sich deswegen für die Gründung des neuen Kooperativen Lungenkrebszentrums Münster des UKM und des St. Franziskus-Hospitals (SFH) stark gemacht.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 26.10.2021

„Die Zentrumsbildung ist sinnvoll und mehr als ein ,Label‘ “, erklärt Dr. Anne Bremer, leitende Ärztin des Departments für Hämatologie und internistische Onkologie am SFH. „Unsere Patienten erhalten so unter anderem direkten Zugang zu den Strukturen des UKM wie zum Beispiel der Thoraxchirurgie.“  In der wöchentlichen virtuellen Tumorkonferenz gebe es zudem die Möglichkeit, sich bei Patienten mit komplizierten Krankheitsverläufen fachübergreifend über Untersuchungsergebnisse, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten auszutauschen.

Einer dieser Patienten ist Wilfried Greif. Der 76-Jährige aus Telgte ließ sich von Dr. Arne Wichmann und seinen Kollegen vom Department für Pneumologie am SFH untersuchen, weil er Atemnot hatte. Nach der Diagnose Lungenkrebs sprach zunächst alles gegen eine Operation. Greif hatte mehrere Vorerkrankungen und die Lage und Ausbreitung des Tumors hatte die Lungenfunktion bereits derart verschlechtert, dass ein großer chirurgischer Eingriff ein zu hohes Risiko darstellte. „Ich bin im Franziskus sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft worden“, erzählt der Rentner. „Hier habe ich dann auch von der Zusammenarbeit mit dem UKM erfahren.“ Dr. Wichmann diskutierte die verschiedenen Optionen in der virtuellen Tumorkonferenz mit dem dortigen Pneumologen Dr. Michael Mohr und dem Thoraxchirurgen Dr. Karsten Wiebe. Während einer Lungenspiegelung konnte Mohr zunächst so viel vom Tumor entfernen, dass die Lungenfunktion sich deutlich verbesserte. Bei dem dann anschließenden chirurgischen Eingriff entschied Wiebe sich für ein ebenfalls schonendes OP-Verfahren, die sogenannte Manschettenresektion, bei der möglichst viel gesundes Gewebe erhalten bleibt. Der Tumor konnte so vollständig entfernt werden. Heute, rund zwei Monate nach der Operation, fühlt Wilfried Greif sich wieder gut und hat keine Atemprobleme mehr.

„Wir haben heute viel mehr Behandlungsmöglichkeiten als noch vor einigen Jahren“, betont Dr. Mohr. „Dank der Zusammenarbeit im Lungenkrebszentrum können wir die Kompetenzen der Spezialisten beider Häuser bündeln und unseren Patienten individuelle Lösungen anbieten.“

Gemeinsam gegen Brustkrebs: „Für den optimalen Behandlungserfolg“

Im UKM-Brustzentrum des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster arbeiten die Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen nicht nur bei Früherkennung, Abklärung und Therapie eng zusammen. In der interdisziplinären Sprechstunde beraten Brustkrebsspezialisten und Plastische Chirurgen gemeinsam Patientinnen rund um das Thema Brustrekonstruktion. Zentrumsleiterin Dr. Joke Tio und Prof. Tobias Hirsch, Leiter der Plastischen Chirurgie am UKM (Universitätsklinikum Münster) und Chefarzt der Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie der Fachklinik Hornheide, informieren im Interview über das spezielle Beratungsangebot, Möglichkeiten des Wiederaufbaus der Brust und warum es so wichtig ist, möglichst bereits vor der Tumorentfernung über alle Optionen zu sprechen.

Weitere Informationen... Mitteilung vom 08.10.2021

An wen richtet sich die interdisziplinäre Sprechstunde des UKM-Brustzentrums?

Dr. Tio: In den letzten Jahren sind viele neue, innovative Behandlungsmöglichkeiten entwickelt worden – zum Beispiel im Bereich der zielgerichteten Therapien für Frauen mit vererbbarem Brustkrebs. Die chirurgische Entfernung des Tumors bleibt aber für fast alle Brustkrebspatientinnen ein wichtiger Bestandteil ihrer Behandlung. Häufig können wir brusterhaltend operieren. Bei einigen Patientinnen ist es aber erforderlich, das Brustdrüsengewebe vollständig oder in großen Teilen zu entfernen. In der Regel steht das bereits am Anfang der Therapie fest. Die betroffenen Frauen beraten wir dann in der Sprechstunde zu den verschiedenen Möglichkeiten des Wiederaufbaus.

Welche Vorteile bietet das gemeinsame Beratungsangebot für die Patientinnen?

Prof. Hirsch: Durch die gemeinsame Beratung sind die komplette Expertise und die gesamte diagnostische und therapeutische Bandbreite in der Sprechstunde gebündelt. Die unterschiedlichen Rekonstruktionsmöglichkeiten können schon im Vorfeld besprochen werden. Alle Optionen frühzeitig zu kennen, hilft den Patientinnen bei der Entscheidungsfindung. Es können dadurch auch Ängste genommen und die Therapie deutlich optimiert werden.

Welche Möglichkeiten zum Wiederaufbau der Brust gibt es heute?

Dr. Tio: Die Rekonstruktion mit einem Silikonimplantat ist eine oft gewählte Option, aber nicht die einzige. Als Alternative dazu kann zum Beispiel auch körpereigenes Gewebe vom Bauch oder hinteren Oberschenkel verwendet werden. Der Vorteil des Eigengewebes ist, dass es sich später natürlicher anfühlt. Es hat die gleiche Körpertemperatur und nimmt mit dem Körpergewicht zu oder ab. Der Eingriff ist sehr komplex und sollte deshalb nur in spezialisierten Zentren durchgeführt werden – meist circa sechs Monate nach Ende der onkologischen Therapie. Die Implantatchirurgie kann hingegen häufig schon mit dem onkologischen Eingriff zur Tumorentfernung vorgenommen werden. Das Silikon bleibt aber natürlich ein Fremdkörper. Welche Methode für welche Patientin am besten geeignet ist, hängt von der medizinischen Situation und den ganz persönlichen Wünschen ab.

Wie lassen sich die operativen Eingriffe optimieren, wenn die Brustkrebsspezialisten und die Plastischen Chirurgen von Anfang an zusammenarbeiten?

Prof. Hirsch: Wenn die Planung der Rekonstruktion bereits vor der Brustkrebs-OP erfolgt, kann das taktische Vorgehen besser abgestimmt werden – beispielsweise wann welche Operation stattfindet und welcher etwa, falls notwendig, der beste Zeitpunkt für eine zusätzliche Bestrahlung ist. Vor allem können aber auch Schnittführung und Zugangswege abgesprochen werden für ein deutlich verbessertes Endergebnis hinsichtlich der Narben und der Form der Brust. Die enge und frühzeitige Abstimmung der behandelnden Mediziner untereinander, aber auch die Unterstützung der Patientin bei der Entscheidungsfindung sind Voraussetzung für den optimalen Behandlungserfolg. Neben der fachlichen Kompetenz und innovativen OP-Methoden ist für uns daher das persönliche Gespräch besonders wichtig.

„Zusammen auf See“

Für junge Erwachsene, die an Krebs erkrankt sind, organisieren das WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster, die Krebsberatungsstelle und die Yachtschule Overschmidt am 01. Oktober ein Segelevent auf dem Aasee. Der Schnupperkurs ist kostenlos, eine Anmeldung bei der Krebsberatungsstelle erforderlich.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 27.08.2021

Die Diagnose „Krebs“ trifft meist völlig unerwartet in den Alltag und bringt den gewohnten Lebensablauf durcheinander. Plötzlich sehen sich die Betroffenen neuen Aufgaben und Anforderungen gegenüber und werden nicht selten von verschiedenen Gefühlen überflutet.
Besonders junge Erwachsene stellt eine Krebserkrankung vor eine Vielzahl besonderer Probleme: Man will gerade beruflich durchstarten oder hat sich eine gute Position im Job erarbeitet. Doch durch die Erkrankung muss die berufliche Karriere nicht selten auf Eis gelegt werden, mit entsprechenden finanziellen Folgen für die Betroffenen. Oftmals ist eine Familie zu versorgen, teils mit minderjährigen Kindern. Unter dem Motto „Zusammen auf See“ bieten das WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster des UKM (Universitätsklinikum Münster), die Krebsberatungsstelle und die Yachtschule Overschmidt nun für diese Betroffenen erstmals ein Segelevent an. Am Freitag, dem 01.10.2021, haben die jungen Erkrankten die Möglichkeit, in der Zeit von 14 bis 16 Uhr an einem Schnuppersegeln auf dem Aasee teilzunehmen.

Unter Anleitung eines Segellehrers können sie an dem Tag erste Erfahrungen machen, wie sich ein Segelboot auf dem Wasser verhält, wie es zu lenken, zu beschleunigen und zu bremsen ist. Sie lernen erste seemännische Schritte: Anluven, Abfallen, Wenden, Kreuzen, An- und Ablegen, Ausweichen und auch ein paar Knoten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. „Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, im Boot und am Ufer miteinander ins Gespräch zu kommen und so zu erleben: Ich bin nicht allein mit dieser schwierigen Lebenssituation!“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster. Gemeinsam mit Geschäftsführer Prof. Philipp Lenz leitet sie das dortige Projekt „Jung mit Krebs – mitten im Leben“. „Beim Segeln lassen sich die eigene Stärke und Kraft, die so dringend benötigt werden, wiederentdecken und spüren. Der Spaß, die Leichtigkeit und der Abstand vom (Behandlungs-)Alltag tragen zusätzlich zur Regeneration und Stärkung bei“, ergänzt Dipl.-Psychologin Christina Strotmann von der Krebsberatungsstelle, die zusammen mit Bleckmann für Fragen und Antworten während des Workshops zur Verfügung steht. „Auf diese Erfahrungen können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen dann bei kommenden Anforderungen wieder zurückgreifen.“

Dieses spezielle Angebot ist dank der Unterstützung der Yachtschule Overschmidt für Interessierte kostenlos. Junge Erwachsene, die an Krebs erkrankt sind, sind herzlich zum Mitmachen eingeladen. 

Fragen und Anmeldungen richten Sie bitte an:
Krebsberatungsstelle Münster
www.krebsberatung-muenster.de
Tel.: 0251/62562010

„Ein gut funktionierendes Netzwerk ist entscheidend!“

Bei der Behandlung von Markus Pawlowskis fortgeschrittener Darmkrebs-Erkrankung arbeiteten die Spezialisten des Nordwest-deutschen Bauchzentrums am UKM und die regionalen Behand-lungspartner eng zusammen. 

Markus Pawlowski hat schon viel mitgemacht: Der 49 Jahre alte Familienvater litt bereits mehrere Jahre unter einer Colitis ulcerosa, einer chronischen Entzündung des Dickdarms, bevor bei ihm Anfang 2020 im Zuge der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in seiner Heimat-stadt Hamm Enddarmkrebs diagnostiziert wurde. Schon wenige Monate nach der operativen Entfernung des Tumors kam die nächste Hiobsbotschaft: Es hatten sich mehrere Metastasen in der Leber gebildet. „Ich dachte, das war’s“, erinnert sich Pawlowski an seine erste Reaktion. „Aber danach habe ich mich direkt wieder zusammengerissen und mir gesagt: Du musst weiter-kämpfen!“ Dank der Behandlung im Nordwestdeutschen Bauchzentrum am UKM (Universitätsklinikum Münster) geht es ihm heute wieder gut.

Weitere Informationen... Mitteilung vom 06.07.2021

„Die Therapie fortgeschrittener Krebserkrankungen ist häufig sehr komplex, daher ist es besonders wichtig, dass alle an der Behandlung beteiligten Ärzte der unterschiedlichen Fachbereiche sich unkompliziert und auf kurzen We-gen austauschen, um die verschiedenen Therapieoptionen zu diskutieren – und zwar sowohl innerhalb spezialisierter Zentren als auch mit den niederge-lassenen Kollegen aus der jeweiligen Region“, sagt Zentrumsleiter Prof. An-dreas Pascher, Direktor der Chirurgischen Klinik und Stellvertretender Di-rektor des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM. Im Nordwestdeutschen Bauchzentrum wird das gesamte Spektrum gut- und bösartiger Erkrankungen des Bauchraumes behandelt. „Für die optimale Versorgung der betroffenen Patienten ist ein gut funktionierendes Netzwerk entscheidend. Eine fortgeschrittene Krebserkrankung wie die von Herrn Pawlowski erfordert eine umfassende, multimodale Therapie und gehört da-her in sehr erfahrene Hände“, so Pascher weiter. Die insgesamt sieben Le-bermetastasen, die sich gebildet hatten, konnte der Chirurg mit seinem Team vollständig entfernen – größtenteils minimal-invasiv, also mit der so-genannten Schlüsselloch-Technik. Dabei kamen auch moderne roboterassis-tierte OP-Verfahren zum Einsatz. Bereits wenige Tage nach dem Eingriff hat-te sich Markus Pawlowski so gut erholt, dass er wieder nach Hause zu seiner Familie konnte. Die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen kann er nun wieder bei seinem behandelnden Arzt in Hamm wahrnehmen.

„Der Informationsaustausch ist enorm wichtig“, betont Pawlowski. „Und zwar nicht nur zwischen den Medizinern, sondern auch zwischen den Be-troffenen“, möchte er Menschen Mut machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Viele wüssten gar nicht, was heute alles möglich ist. „Ich bin dankbar, dass alles so gut gelaufen ist“, erzählt der 49-Jährige. „Ich habe mich während der Behandlung gut aufgehoben gefühlt und die Familie hat die ganze Zeit hinter mir gestanden. Das war eine anstrengende Zeit, aber es hat sich gelohnt!“
„Die Patienten haben dank der wissenschaftlichen und technischen Fort-schritte deutlich mehr Behandlungsoptionen. Zudem sind die neuen OP-Verfahren hochpräzise, sicher und besonders schonend“, sagt auch Andreas Pascher. „Die Vorteile sind weniger Komplikationen und postoperative Schmerzen sowie ein möglichst großer Funktionserhalt. Unser Ziel ist, die Heilungschancen zu verbessern und gleichzeitig auch die Lebensqualität der Patienten zu steigern.“

„Keine Zeit verlieren bei aggressiven Krebsformen!“

Schnelles Handeln und viel Erfahrung sind die Basis für eine erfolgreiche Behandlung des Burkitt-Lymphoms.

Unter dem Mikroskop erinnern die veränderten Zellen an einen Sternenhimmel – doch was so harmlos klingt, ist das typische Erscheinungsbild einer der aggressivsten Krebsformen: das Burkitt-Lymphom (BL). Als Aleksandra Walasiak Anfang letzten Jahres die Diagnose erhielt, musste alles sehr schnell gehen. Die Spezialisten des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster starteten unmittelbar mit der Behandlung der 34-jährigen Mutter dreier kleiner Kinder.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 26.05.2021

Krebsmedizin auf Spitzenniveau

Vor rund 100 Tagen ist das WTZ Münster gemeinsam mit seinem Kooperationspartner in Essen von der Deutschen Krebshilfe als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet worden. Verbunden damit ist eine Förderzusage über mehr als vier Millionen Euro. Für die Patienten bedeutet das verbesserte Betreuungs- und Behandlungsangebote auf höchstem universitären Niveau – eingebunden in ein überregionales Netzwerk.

Die Qualität der Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen sollte nicht vom Wohnort abhängen. Um das zu erreichen, unterstützt die Deutsche Krebshilfe bundesweit den Ausbau des Netzwerks sogenannter „Onkologischer Spitzenzentren“. Im Februar hat das WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster diese Auszeichnung gemeinsam mit seinem Kooperationspartner WTZ Essen erhalten. „Innerhalb der ersten 100 Tage seit der Förderzusage haben wir schon viel auf den Weg gebracht“, freut sich Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster, dem interdisziplinären Krebszentrum des UKM (Universitätsklinikum Münster). „Es geht darum, Versorgungs-Netzwerke weiter auszubauen, von denen die Patienten dann unmittelbar profitieren.“ Ziel sei, allen Krebspatienten in der Region – auch außerhalb der Ballungszentren – heimatnahen Zugang zu onkologischer Spitzenmedizin zu ermöglichen.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 18.05.2021

Stereotaktische Photodynamische Therapie: Mit rotem Laserlicht gegen Hirntumore

Das Glioblastom ist der am schwierigsten zu bekämpfende Hirntumor. Weil sich Gliome kaum vollständig entfernen lassen und schnell nachwachsen, ist dieser Tumor tückisch. Bisher kannte man nur konservative Therapieformen. Univ.-Prof. Walter Stummer, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKM (Universitätsklinikum Münster) hat mit einem Team aus Wissenschaftlern und weiteren Ärzten die sogenannte Stereotaktische Photodynamische Therapie (PDT) entwickelt. Dabei werden feinste Glasfasern – computergestützt millimetergenau geplant – im Tumorgewebe platziert. Unter Einwirkung von rotem Laserlichts geht der Tumor so zu Grunde. 

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 30.04.2021

www.neurochirurgie.ukmuenster.de

Palliativmedizin im Wandel: „Hürden abbauen und Netzwerke stärken“

Der Einsatz von Telemedizin ermöglicht den Spezialisten des UKM und des Palliativnetz Münster die enge und ortsunabhängige Zusammenarbeit bei der Versorgung schwerstkranker Patienten.

„Als immer wieder was dazugekommen ist, war mir klar, dass ich mit der Krankheit leben muss.“ Ulrich Büßelmann weiß, dass der Prostatakrebs, der vor mittlerweile rund zehn Jahren bei ihm diagnostiziert wurde und seitdem mehrfach gestreut hat, nicht mehr heilbar ist. Anfang dieses Jahres war er durch die Erkrankung und die notwendigen Therapien dann körperlich so geschwächt, dass er auf die Palliativstation des UKM (Universitätsklinikum Münster) überwiesen wurde. „Die Ärzte und Pfleger haben sich toll um mich gekümmert und mich dann soweit aufgebaut, dass ich sogar wieder nach Hause zu meiner Frau konnte“, erzählt der 76-jährige Münsteraner, der seitdem zu Hause vom Team des Palliativnetz Münster betreut wird. Dass der Wechsel von der stationären in die ambulante Versorgung so reibungslos verlief, wurde auch durch den Einsatz neuer Kommunikationstechnologien möglich.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 12.04.2021

Strahlenresistenz bei Brustkrebs: DFG fördert interdisziplinäres Forschungsprojekt aus Münster

Brustkrebs ist die bei Frauen am häufigsten vorkommende Krebserkrankung. Zwar verbessern sich die Therapien stetig, jedoch erweisen sich einige Tumoren als resistent und stellen die Wissenschaft vor große Herausforderungen. Forschern der Universität Münster ist es nun gelungen, einen neuen Mechanismus hinter der Widerstandsfähigkeit gegenüber Strahlentherapien aufzuklären: Zwei Arbeitsgruppen um Prof. Burkhard Greve von der Klinik für Strahlentherapie sowie Prof. Martin Götte von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe konnten nachweisen, dass ein bestimmtes Eiweiß bei der Bildung von Resistenzen eine große Rolle spielt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit insgesamt 320.000 Euro.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 30.03.2021 (mfm/lt)

Präzise den Tumor zerstören

Ein neues Gerät mit intensitätsmodulierter Technologie ermöglicht am UKM nun eine millimetergenaue Präzisionsstrahlentherapie, bei der keine benachbarten Organe mehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Davon profitiert auch Dietrich Reckers nach seiner Krebserkrankung. Außerdem dauert die Bestrahlung nur noch rund fünf statt 30 Minuten.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 22.02.2021

Ausgezeichnete Zusammenarbeit in der Krebsmedizin

Deutsche Krebshilfe fördert das Westdeutsche Tumorzentrum in Essen und Münster als Onkologisches Spitzenzentrum


Damit jeder Krebspatient in Deutschland Zugang zur bestmöglichen Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens erhält, unterstützt die Deutsche Krebshilfe den Ausbau des Netzwerks sogenannter Onkologischer Spitzenzentren. Das Team des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) konnte bei der Begutachtung durch eine erfahrene internationale Gutachterkommission auf ganzer Linie überzeugen und ist nun von der Deutschen Krebshilfe zum vierten Mal in Folge als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet worden. Das WTZ, 2007 als Comprehensive Cancer Center der Universitätsmedizin Essen (UME) gegründet, wurde im Herbst 2019 durch die Kooperation mit dem Universitätsklinikum Münster (UKM) erweitert. Die Auszeichnung, um die sich die beiden Kooperationspartner Essen und Münster nun erstmalig gemeinsam beworben hatten, ist mit einer Förderzusage über vier Jahre verbunden.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 03.02.2021

Die Gutachter lobten nach der intensiven Prüfung, dass das WTZ bundesweit eine Vorreiterrolle mit Modellcharakter für die Zusammenarbeit von Krebszentren innerhalb sogenannter Konsortien einnehme. „Die positive Beurteilung zeigt, dass wir uns durch den Zusammenschluss mit Münster im vergangenen Jahr auf den richtigen Weg gemacht und das Leistungsspektrum signifikant erweitert haben“, sagt Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor der Universitätsmedizin Essen. „Mit Münster als starkem Partner an unserer Seite arbeiten wir nun als Konsortium daran, das Netzwerk zur Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen gemeinsam weiter auszubauen“, ergänzt Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor des WTZ Essen. Denn nur so könne das Ziel des Förderschwerpunktprogramms „Onkologische Spitzenzentren“ der Deutschen Krebshilfe erreicht werden, wirklich allen Patienten – auch außerhalb der Ballungszentren – den Zugang zu onkologischer Spitzenmedizin, modernster Technik und innovativen klinischen Studien zu ermöglichen. Das WTZ Konsortium deckt die gesamte Ruhrregion, Westfalen sowie Teile Niedersachsens und der angrenzenden Niederlande ab.

„Wir freuen uns, erstmalig in den Kreis der Onkologischen Spitzenzentren aufgenommen zu sein“, erklärt auch Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Van Aken, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Münster (UKM). „Die damit verbundene Förderung ermöglicht es den hiesigen Krebsspezialisten, die zahlreichen Projekte rund um Behandlung, Forschung, Lehre und Ausbildung gemeinsam mit Essen voranzutreiben und damit die Qualität der Krebsmedizin stetig weiter zu verbessern. Dafür haben wir bereits im Vorfeld in erheblichem Maße in die Onkologie am Standort Münster investiert.“ Es galt unter anderem, neue Strukturen zu schaffen, Prozessabläufe zu optimieren und auch die technischen wie räumlichen Möglichkeiten für einen reibungslos funktionierenden Austausch aller an der Behandlung beteiligten Experten zu schaffen.
„Von besonderer Bedeutung ist für uns auch das gemeinsame Studienportal des WTZ, das den Patienten einen schnellen Zugang zu neuen und innovativen Therapien ermöglicht“, betont Prof. Dr. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ Münster. Wichtig sei zudem die starke Einbindung der Betroffenen selbst – zum Beispiel über den gemeinsamen Patientenbeirat. „Durch interdisziplinäre Sprechstunden, vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote wollen wir sicherstellen, dass unsere Patienten rundum gut informiert und versorgt sind.“

Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, betont: „Mit diesem Comprehensive Cancer Center (CCC)-Konsortium will die Deutsche Krebshilfe ihre vor fast 14 Jahren auf den Weg gebrachte Initiative der CCC fortentwickeln, die Versorgungsstrukturen weiter prägen und somit die Versorgung von Krebspatienten in der Region kontinuierlich verbessern.“

Unter dem Dach des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) arbeiten Experten der Universitätsmedizin Essen und des Universitätsklinikums Münster eng bei der Versorgung von Menschen mit Krebserkrankungen zusammen. Jährlich werden an beiden Standorten mit insgesamt 130 Kliniken, Abteilungen und Instituten zusammen rund 40.000 Patienten mit Krebserkrankungen behandelt. Damit gehört das Konsortium zu den größten Krebszentren Deutschlands.

Ansprechpartner Presse:

WTZ Essen: 

Thorsten Schabelon
Tel.: 0201 723-3564
thorsten.schabelon@uk-essen.de

WTZ Münster: 

Anja Wengenroth
Tel.: 0251 83-55800
anja.wengenroth@­ukmuenster.de

„Wir haben eine Chance, den Gebärmutterhalskrebs auszurotten!“

In Deutschland erkranken rund 4.500 Frauen pro Jahr an Gebär-mutterhalskrebs, 1.500 Frauen sterben. Laura Recker erfuhr von ihrer Diagnose zeitgleich mit einer Schwangerschaft – heute ist ihr Sohn zweieinhalb Jahre alt. Operiert wurde sie im Gynäkologischen Krebszentrum am UKM – und spricht sich genau wie ihr behan-delnder Arzt Prof. Dr. Ralph Lellé für die HPV-Impfung aus.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 29.01.2021

Mit leuchtendem Beispiel voran: Tumoren aufspüren und zugleich angreifen

Spezialisten des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster setzen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs auf neuartiges Theranostik-Verfahren mit Radiopharmaka.

„Der PSA-Wert ist wieder gestiegen!“ Diesen Satz hat Günter Sappelt schon häufig hören müssen, seit bei ihm 2004 ein Prostatakarzinom diagnostiziert wurde. Operation, Strahlen- und Chemo- sowie verschiedene Hormonentzugstherapien halfen entweder gar nicht oder nur vorübergehend. Immer wieder bildeten sich Metastasen und der Gehalt des Tumormarkers PSA (prostataspezifisches Antigen) im Blut kletterte wieder hinauf. Dank eines neuartigen Verfahrens nach dem sogenannten Theranostik-Prinzip im WTZ Münster, dem Krebszentrum am UKM (Universitätsklinikum Münster), ist der Wert bei dem 69-Jährigen aus Mettmann nun bereits seit drei Jahren stabil.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 26.01.2021

„Theranostik ist eine Kombination der Begriffe Therapie und Diagnostik“, erklärt Prof. Kambiz Rahbar, Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin am UKM. „Radioaktiv markierte Wirkstoffe, sogenannte Radiopharmaka, ermöglichen dabei, bereits kleinste Ansammlungen von Tumorzellen im Körper in der Bildgebung zum Leuchten zu bringen und damit für uns sichtbar zu machen“, so der Nuklearmediziner weiter. Die Spezialisten können die Radiopharmaka zudem nutzen, um die bösartigen Zellen gezielt anzugreifen und zu zerstören. „Da der radioaktiv angereicherte Wirkstoff an ein prostataspezifisches Membran-Antigen (PSMA) bindet, das vermehrt in Prostatakarzinomen vorkommt, wirkt er direkt vor Ort an der Krebszelle. Daher sind die Nebenwirkungen bei der PSMA-Therapie zumeist sehr gering“, ergänzt Prof. Martin Bögemann, Leiter der Uroonkologie am UKM.

Das Verfahren ist in Deutschland noch nicht zugelassen. Bei Patienten wie Günter Sappelt, bei denen die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist und die Standardtherapien nicht mehr greifen, können der Nuklearmediziner und seine Kollegen in den fachübergreifenden Tumorkonferenzen aber den Einsatz im Rahmen eines sogenannten „individuellen Heilversuchs“ gemeinsam diskutieren und bei guten Erfolgsaussichten anbieten.
 
„Das war für mich total neu und ich war erstmal skeptisch“, erinnert sich Sappelt, der den Tipp für diese Behandlungsoption von seinem Wuppertaler Urologen bekommen hatte. Auch in der Selbsthilfegruppe, zu deren Treffen er regelmäßig geht, um sich zu informieren und auszutauschen, hatte noch niemand von diesem innovativen nuklearmedizinischen Verfahren gehört. Trotzdem entschloss er sich für die Behandlung: „Abwarten und Nichtstun war keine Alternative für mich“, so der Rentner, dessen PSA-Werte im Blut nach sechs Therapie-Zyklen mit dem neuen Wirkstoff und fortlaufender Antihormontherapie nun über einen langen Zeitraum sehr niedrig sind. „Das ist ein guter Anhaltspunkt, dass die Erkrankung unter Kontrolle ist“, erklärt Bögemann. 

Inzwischen ist Günter Sappelt zum Vorsitzenden der Wuppertaler Selbsthilfegruppe gewählt worden und hat dort schon von der neuen Behandlungsmethode berichtet. Auch wenn er weiß, dass der Krebs nicht endgültig besiegt ist, ist er dankbar, dass es ihm gut geht und er die gemeinsame Zeit mit seiner Frau genießen kann.

Upgrade für die körpereigene Krebsabwehr

Mit der CAR-T-Zell-Therapie bietet das jetzt von der Krebsgesellschaft zertifizierte Hämatoonkologische Zentrum des UKM Patienten wie Jutta Ideler eine neue vielversprechende Behandlungsoption.

Nach der Diagnose Krebs fiel Jutta Ideler nicht aus allen Wolken. „Warum soll es immer nur die anderen treffen?“, ahnte die 59-Jährige aus Vechta bereits, dass etwas nicht stimmte, als ihr beim Duschen eine handgroße Schwellung am rechten Oberschenkel auffiel. Der Hausarzt schickte sie zur Computertomografie. In der Bildgebung wurde die bösartige Veränderung sichtbar. Ideler litt an einer aggressiven Form von Lymphdrüsenkrebs. Dank einer innovativen CAR-T-Zell-Therapie in der Medizinischen Klinik A im Hämatoonkologischen Zentrum des UKM (Universitätsklinikum Münster), das jetzt durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert wurde, geht es ihr heute wieder gut.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 08.01.2021

Jung mit Krebs – mitten im Leben

WN-Spendenaktion unterstützt Hilfsangebot des WTZ Münster für junge Erwachsene mit onkologischen Erkrankungen.

Weitere Informationen zu unserem Projekt finden Sie auf unserer Spendenseite.

Frühere Diagnostik von Bauchspeicheldrüsenkrebs: Dr. Max Träger mit dem Möller-Promotionspreis ausgezeichnet

Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oft erst spät entdeckt, metastasiert zugleich aber sehr früh. In seiner Promotion hat Dr. Max Träger von der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Möglichkeiten erforscht, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig erkannt werden kann – für seine Arbeit erhielt der gebürtige Stuttgarter nun den Maria-Möller-Promotionspreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist.

Weitere Informationen... Mitteilung vom 28.12.2020 (mfm/lt)

„Mobile Miniapotheken“ im Praxistest: Forschungsverbund untersucht den Einsatz einer neuartigen Zelltherapie gegen Krebs

Forschungsverbund untersucht den Einsatz einer neuartigen Zelltherapie gegen Krebs

Wenn Chemotherapie versagt und so die Krankheit wiederkehrt, ist sie die Hoffnung vieler Krebspatienten: die CAR-T-Zell-Therapie. Dabei werden körpereigene Abwehrzellen, nämlich T-Zellen, so verändert, dass sie die Krebszellen gezielt aufspüren und vernichten. „CAR-T-Zellen werden also wie eine Art mobile Miniapotheken benutzt, die den Wirkstoff dahin tragen, wo er gebraucht wird“, erklärt Prof. Claudia Rössig, Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am UKM. Gemeinsam mit einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern arbeitet sie an der Entwicklung eines neuen CAR-T-Zell-Produkts, dass nicht nur bestimmte Formen der Leukämie erfolgreich behandeln kann, sondern auch andere bösartige Tumoren mit bislang ungünstiger Prognose. Das Bundesforschungsministerium unterstützt jetzt das Forschungsprojekt mit sechs Millionen Euro.

Weitere Informationen... Pressemitteilung (mfm/ik) vom 19.11.2020

Multizentrische Studie überprüft die Marker-Funktion von 5-ALA bei Hirntumoren von Kindern

Je vollständiger der Tumor operativ entfernt werden kann, desto größer sind die Chancen, dass es zu keinem Rückfall (Rezidiv) kommt. Das gilt insbesondere für Hirntumore. Eine körpereigene Substanz namens 5-Amino-
lävulinsäure (5-ALA) wird seit Jahren da-zu eingesetzt, Hirntumore vor einer Operation zu markieren und so das chirurgische Ergebnis zu verbessern. Belegt ist das bisher nur für die Anwendung bei Erwachsenen. Eine Studie an mehreren neurochirurgischen Abteilungen deutscher Universitätsklinika überprüft unter Leitung des UKM (Universitätsklinikum Münster) 5-ALA nun auch bei Operationen von kindlichen Hirntumoren.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 03.11.2020

Neue Wege in der Krebstherapie

Behandlungsoptionen durch Forschung stetig verbessern: WWU und UKM erproben in der „Early Clinical Trial Unit“ innovative Therapieansätze. Gerade für Krebspatienten können frühe klinische Studien eine wichtige Alternative zur Standardtherapie sein.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 17.09.2020

Für mehr Kraft, Ausdauer und Lebensqualität: Barbara und Wilfried Mohr-Stiftung unterstützt Sportangebot des UKM-Hirntumorzentrums

Sport hat bekanntermaßen viele positive Effekte. Aber gilt das auch für Menschen, die an einem bösartigen Hirntumor erkrankt sind? „Ja, sogar gerade dann!“, sagt Priv.-Doz. Dr. Dorothee Wiewrodt, Neurochirurgin und Psychoonkologin im UKM (Universitätsklinikum Münster). Eine Studie, die diese Effekte messbar machen soll, wird jetzt von der Barbara und Wilfried Mohr-Stiftung mit rund 76.000 € unterstützt.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 26.08.2020

Hilfe beim Aufbau von Standards in der Versorgung von Krebspatienten in Brasilien

Die Verbesserung der Versorgungsqualität von Krebspatienten in Brasilien stellt mit Blick auf die wachsende Anzahl von Patienten für das dortige Gesundheitssystem eine große Herausforderung dar. Eine Klinikpartnerschaft zwischen der Klinik für Neurochirurgie am UKM (Universitätsklinikum Münster) und dem Neurological Institute of Curitiba (NIC) in Brasilien hat zum Ziel, auf Augenhöhe neuestes medizinisches Wissen auszutauschen. Die Errichtung eines fachübergreifenden Hirntumorzentrums in Curitiba wird jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit knapp 50.000 Euro gefördert.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 30.07.2020

Stiftungsprofessur für Uroonkologie am UKM

Große Ehre für Univ. Prof. Dr. Martin Bögemann

„Mit der Errichtung der Stiftungsprofessur für Uroonkologie am Universitätsklinikum Münster eröffnen sich neue zukunftsweisende Perspektiven in der Behandlung von urologischen Krebserkrankungen”, da ist sich Univ.-Prof. Andres jan Schrader sicher. Die Freude über die Berufung von Herrn Univ.-Prof. Martin Bögemann ist groß, ist er doch durch seine hervorragende Expertise auf dem Gebiet international anerkannt. Die von ihm in Münster geleitete Studienzentrale zählt bereits zu den größten in Deutschland. Das Ziel ist es, den betroffenen Patienten mit Harnblasen-, Nieren- und Prostatakarzinom eine indiviuell zugeschnittene und optimierte Therapie zu ermöglichen. Präzisionsonkologie lautet der neue Weg in die Zukunft, weg von der Standardisierung hin zu individuellen Konzepten.

Die Stiftungsprofessur wird 5 Jahre lang finanziert vom Pharmaunternehmen Janssen Cilag, verwaltet wird die Stiftungsprofessur über den Stifterverband.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte der Pressemitteilung der Westfälischen Wilhelms-Universiät Münster, siehe Link.

https://www.medizin.uni-muenster.de/fakultaet/news/martin-boegemann-erhaelt_eine_der_wenigen-professuren-fuer-uroonkologie.html

„Die Haut vergisst nicht!“

Das Portfolio an Sonnenschutzmitteln wird immer größer, aber welche sind die richtigen und wie werden sie sinnvoll angewendet? Und obwohl an vielen Stellen über die Gefahr von Sonnenstrahlung informiert wird, gehen viele von uns immer noch zu leichtfertig mit dem Thema um. Dr. Carsten Weishaupt, Leiter des Hauttumorzentrums am UKM (Universitätsklinikum Münster), klärt im kleinen 1x1 des Sonnenschutzes über chemische und physikalische Filter, den UV-Index und die richtige Wahl der Sonnencreme auf.

Hier gehte s zum vollständigen Interview... Pressemitteilung vom 18.06.2020

Rohbau fertig: Knochenmarktransplantationszentrum am UKM wird eines der größten in Europa

Im kommenden Jahr wird am UKM (Universitätsklinikum Münster) eines der größten Knochenmarktransplantationszentren Europas fertiggestellt. Mehr Raum…Im kommenden Jahr wird am UKM (Universitätsklinikum Münster) eines der größten Knochenmarktransplantationszentren Europas fertiggestellt. Mehr Raum…

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 09.06.2020

Mit Nano-Trojanern gegen Hirntumoren

Spezialisten des UKM-Hirntumorzentrums setzen auf nanogestützte Wärmetherapie als zusätzliche Behandlungsoption

„Ich habe mich fürs Kämpfen entschieden – für meine Familie und mich!“ Tanja Jäger erhielt im August vergangenen Jahres eine niederschmetternde Diagnose: ein Glioblastom im vorderen Stirnlappen. Glioblastome zählen zu den häufigsten und zugleich bösartigsten Hirntumoren bei Erwachsenen. Die Prognosen für die als nahezu unheilbar geltende Krebserkrankung sind sehr schlecht. Aufgeben kam für die 44-Jährige trotzdem nicht in Frage. Auch nicht, als nach Operation und anschließender Strahlentherapie der Tumor im Januar erneut zu wachsen begann. Bei ihrer Suche nach weiteren Behandlungsoptionen stieß sie auf die sogenannte NanoTherm-Therapie und kam dafür ans Hirntumorzentrum des UKM (Universitätsklinikum Münster).

Weitere Informationen... Pressemitteilung zum Welthirntumortag am 08.06.2020

Endlich kommt zusammen, was zusammen gehört: Interdisziplinäre onkologische Ambulanz eröffnet

Zentrale Anlaufstelle für Tumorpatienten im Klinikum / Fachübergreifendes und multiprofessionelles Beratungsangebot

Modern, hell und geräumig: Der WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Netzwerkpartner Münster hat die neue interdisziplinäre onkologische Ambulanz im UKM (Universitätsklinikum Münster) eröffnet. Reichlich Platz bieten die Räumlichkeiten auf Ebene 03 im Modulbau am Zentralklinikum Ost nicht nur für Experten-Sprechstunden, sondern auch für vielfältige Unterstützungsangebote, Schulungen und Informationsveranstaltungen.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 12.05.2020

Krebs in Zeiten von Corona: „Besonders achtsam sein!“

Die Corona-Krise bringt viele Fragen, Ängste und Sorgen mit sich – das gilt besonders für Risikopatienten. Auch Astrid Mönnig-Wiese, die seit 2013 wegen einer unheilbaren Tumor-erkrankung am UKM (Universitätsklinikum Münster) in Behandlung ist, bekommt die Auswirkungen der Pandemie in ihrem Le-bensalltag zu spüren. „Das Virus schränkt mich ein“, erzählt die 52-Jährige aus Altenberge, der vor allem die Reduzierung der sozialen Kontakte schwerfällt. Hinzu kommt die Unsicherheit, welche Sicherheitsvorkehrungen sie in welchem Umfang in ihrer Situation treffen sollte.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 06.04.2020

Schon ein einziger Besuch im Solarium erhöht das Hautkrebsrisiko drastisch

Die Deutsche Krebshilfe hat ein Verbot von Solarien angemahnt. Eine Forderung, die Dr. Carsten Weishaupt, Leiter des UKM Hauttumorzentrums unbedingt unterstützt.

 

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 11.02.2020

Vierzig Jahre (Über-)leben mit Schilddrüsenkrebs

Ilse von Collani lebt seit vierzig Jahren mit einem bösartigen Schilddrüsenkrebs. Dank mehrfacher Radiojodtherapie und jährlicher Nachsorge-untersuchungen in einem der bundesweit größten Schilddrüsenkrebs-Zentren am UKM (Universitätsklinikum Münster), sieht die 82-Jährige ihr Leben aber nicht nur als „Überleben“: Sie engagiert sich ehrenamtlich und hat noch bis vor 3 Monaten gesteppt.

Weitere Informationen... Pressemitteilung vom 14.01.2020

Am 22. Januar 2020 lädt die Klinik für Nuklearmedizin Betroffene und Ihre Angehörigen zu einem Patienten-Symposium ein. Anmeldungen bis zum 10. Januar unter eike.weber(at)­ukmuenster(dot)­de oder telefonisch unter 0251 83-44756.

Weitere Informationen zum Patienten-Symposium „Schilddrüsenkrebs“ finden Sie hier

„Back in motion“ – Tanzworkshop für Menschen mit Krebserkrankungen

Tanz und Krebs? Passt das überhaupt zusammen? „Sehr gut sogar“, findet Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Netzwerkpartner Münster. „Auch während oder nach einer Tumorerkrankung kann es gut tun, aktiv zu sein“, so die Onkologin weiter. Daher veranstaltete das Krebszentrum am vergangenen Wochenende einen Tanz-Workshop für Betroffene und deren Partner, Angehörige oder Freunde. Mit dabei waren auch Prof. Jutta Hübner, Stiftungsprofessorin für Integrative Onkologie der Deutschen Krebshilfe am Universitätsklinikum Jena, und Tobias Wozniak, professioneller Tanztrainer aus Berlin. Neben Koordination, Balance und Konzentration standen beim Workshop auch das Miteinander, der Austausch und vor allem der Spaß im Vordergrund. An beiden Tagen wechseln sich Tanztraining und kurze Experten-Vorträge mit praktischen Informationen zu unterschiedlichen Fragen ab - z.B. „Worauf kann ich bei der Ernährung achten?“ und „Was kann ich bei Nebenwirkungen tun?“.

Starke Partner im Kampf gegen Krebs

Im Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) kooperieren die onkologischen Zentren der Universitätsmedizin Essen und des Universitätsklinikums Münster für die Weiterentwicklung der Krebsmedizin und eine optimale Patientenversorgung.

Weitere Informationen... (Pressemitteilung vom 16.10.2019)

Rudern gegen Krebs: gemeinsamer Einsatz bei Benefiz-Regatta in Lingen

 „In einem Boot“ sitzen die
beiden Krebszentren der Universitätskliniken Essen und Münster sprichwörtlich seit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages am vergangenen Mittwoch. Gemeinsam gingen sie jetzt Samstag, 19.Oktober, mit gleich zwei gemischten Booten bei der Benefiz-Regatta unter dem Motto „Rudern gegen Krebs“ in Lingen an den Start.

Insgesamt ruderten 89 Teams für einen guten Zweck über den Dortmund-Ems-Kanal. „Wir haben es sogar bis ins Halbfinale geschafft“, freut sich Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster. „Dafür haben wir in den vergangenen Wochen fleißig trainiert“, ergänzt Kollege Dr. Stefan Palm, Geschäftsführer des WTZ Essen.

Im „Orga-Boot“ der Benefiz-Regatta waren die Stiftung Leben mit Krebs, die Lingener Rudergesellschaft LRG, der Fonds für Krebskranke Lingen und das Bonifatius Hospital. Neben dem sportlichen Ehrgeiz und dem Spaßfaktor ging es vor allem um den Einsatz für einen guten Zweck: Mit den Erlösen sollen Sportprogramme für Patienten mit einer Krebserkrankung organisiert werden.

Aktiv gegen Hirntumoren: Jetzt erst recht!

Sport und Hirntumor – passt das zusammen? „Sehr gut sogar!“, findet Priv.-Doz. Dr. Dorothee Wiewrodt, Neurochirurgin und Psychoonkologin im UKM (Universitätsklinikum Münster). „Obwohl sich viele Betroffene nach der Diagnose zunächst keine körperliche Anstrengung zutrauen, kann es gerade während einer Tumorerkrankung guttun, körperlich aktiv zu sein. Ganz nach dem Motto: Jetzt erst recht!“ Daher bietet das UKM-Hirntumorzentrum nun die bundesweit erste neuroonkologische Sportsprechstunde an.

Weitere Informationen... (Pressemitteilung vom 18.09.2019)

Diagnose Krebs: Allein mit Strahlentherapie zum Erfolg

Zahnarzt Dr. Harald Wünsche aus Saerbeck ist nicht ganz so prominent wie Schauspieler Michael Douglas aus den USA. Was die beiden aber unglücklicherweise teilten, war die schwerwiegende Diagnose eines bösartigen Plattenepithelkarzinoms im Rachenraum. Normalerweise ist hier ein großflächiges Ausräumen des Tumors die Therapie der Wahl. Mit den entsprechenden Konsequenzen für die weitere Lebensqualität. Eine reine Strahlentherapie kann alternativ aber gute Erfolge erzielen. Bei Harald Wünsche und Michael Douglas hat das funktioniert.

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Virtual-Reality-Tour durch das eigene Gehirn: Den Tumor sehen und verstehen

Im UKM-Hirntumorzentrum erhalten Patienten mithilfe einer VR-Brille dreidimensionale Einblicke in ihren Kopf.

Jonas Thiet erinnert sich gut an das Gefühl der Unsicherheit. Als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. „Ich war erst mal völlig mit der Situation überfordert“, blickt der heute 27-Jährige auf die erste Zeit nach der Diagnose „Hirntumor“ zurück. Damals – vor knapp drei Jahren – half es ihm, so viel wie möglich über seine Erkrankung und die Therapiemöglichkeiten zu erfahren. Daher zögerte Thiet nicht lang, als ihm Dr. Markus Holling, Oberarzt in der Klinik für Neurochirurgie des UKM (Universitätsklinikum Münster), jetzt im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen im UKM-Hirntumorzentrum anbot, mithilfe einer VR-Brille (VR = virtual reality) eine Reise ins eigene Gehirn zu unternehmen.

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„Multiples Myelom“

Gut 100 Betroffene und Angehörige kamen am Samstag, 23.3.2019, zum ersten Patiententag „Multiples Myelom“ der Medizinischen Klinik A des UKM nach Münster.

Die Experten informierten über die Erkrankung, ihre Therapie, neue Behandlungsformen und mögliche Komplikationen. Zudem gab es praktische Hilfestellung und Tipps, um den Alltag mit der Erkrankung besser zu bewältigen. Ein Einblick in die psychoonkologischen Aspekte der Erkrankung und Informationen über die vielfältigen Angebote im Bereich der Selbsthilfe rundeten das Programm ab. Nicht zuletzt bot der Patienteninformationstag eine Plattform zum offenen Austausch und Kennenlernen.

Weitere Informationen und Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. Cyrus Khandanpour
T 0251 83-46010 oder -46045

Zweites „Wunderkind“ für die Kinderonkologie

Verein Kinderkrebshilfe e.V. finanziert zusätzliches „Prodigy“-Gerät für die Therapie von Patienten mit Krebserkrankungen.

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Filmpremiere in der Kinderonkologie

Im Turm West am UKM duftete es am 20. März 2019 nach Popcorn. Denn die Kinderonkologie feierte eine Filmpremiere: Die Stiftung "Humor hilft heilen" von Dr. Eckart von Hirschhausen hat einen Erklärfilm über die Station gedreht – mit den ehemaligen Patienten Carolin und Noah in den Hauptrollen. Darin erklären die beiden, wie der Alltag auf der Station aussieht, wie das Essen schmeckt und was im Spielzimmer so los ist. Heute wurde der Film erstmals den Kindern und Eltern auf der Station gezeigt und gefeiert wurde natürlich auf dem roten Teppich mit Popcorn, Süßigkeiten und jeder Menge Spaß. 

„Nur zusammen kommt man weiter!"

Betroffene gründen regionale Selbsthilfegruppe für Menschen mit neuroendokrinen Tumoren im Münsterland.

„Das kommt bestimmt vom Stress.“ Als Sandra van Schöll vor gut zwei Jahren immer mal wieder unter Bauch- und Rückenschmerzen litt, ahnte sie zunächst nichts Böses. Erst als während des gemeinsamen Herbsturlaubs mit ihrem Mann starke Koliken auftraten, ging die heute 43-Jährige zu ihrem Hausarzt, um die Ursachen abklären zu lassen. Die ersten Untersuchungen lieferten keine eindeutigen Ergebnisse. Doch im Juni vergangenen Jahres erhielt van Schöll die erschreckende Diagnose: ein neuroendokriner Tumor (NeT) am Übergang zwischen Bauchspeicheldrüse und Zwölffingerdarm. „Ich habe erst mal eine Mauer um mich gebaut“, erinnert sich die Mutter von drei Kindern an diese schwierige Zeit. „Heute weiß ich, dass das falsch war!“ Deswegen zögerte van Schöll nicht lang, als sie von Mitgliedern der Selbsthilfegruppe des Netzwerks NeT e.V. gefragt wurde, ob sie die Leitung einer neuen Regionalgruppe Münsterland übernehmen würde. Die Gründungsveranstaltung findet am Dienstag, 12. März 2019, im UKM (Universitätsklinikum Münster) statt.

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Musiker unterstützen mit Weihnachtskonzert das Zentrum für Krebsmedizin

Musizieren für einen guten Zweck: Bereits seit 46 Jahren spendet die Stadtkapelle Dülmen e.V. den Reinerlös ihres Weihnachtskonzertes. In diesem Jahr veranstalteten die Musiker ihr Konzert am dritten Adventssonntag in der Aula des Schulzentrums in Dülmen zugunsten des CCCM (Comprehensive Cancer Center Münster).

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Dr. Urs Papst-Gieger erklärt die PIPAC-Theraphie

Bauchfellkrebs wird zumeist sehr spät diagnostiziert – oft erst dann, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist. Mit dem fortschrittlichen PIPAC-Verfahren haben die Experten im UKM (Universitätsklinikum Münster) nun jedoch eine weitere Behandlungsoption, um die Prognosen zu verbessern. „Das Ziel dieser neuen Therapie ist, bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung das Tumorwachstum auszubremsen, Lebenszeit zu gewinnen und dabei die Lebensqualität zu erhalten“, sagt Dr. Urs Pabst-Giger, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am UKM.

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Ausgezeichnete Teamarbeit gegen Krebs

Mehr als 40 universitäre Kliniken, Organzentren und Institute im Zentrum für Krebsmedizin des UKM überzeugten gemeinsam bei der Qualitätsprüfung im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft. Auch das neue Speiseröhrenkrebszentrum wurde zertifiziert.

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