Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie


Dezember 2020

  • Zum Jahreswechsel

Ein wirklich ungewöhnliches Jahr neigt sich dem Ende. Voller Zuversicht sind wir in das Jahr gestartet, doch dann kam Covid-19 und die Welt veränderte sich. Gemeinsam standen die Bediensteten der Pflege und die Ärztinnen und Ärzte vor bis dato nicht gekannten Herausforderungen. Diesen haben wir uns im Klinikalltag und in der Forschung gestellt und werden dies auch im kommenden Jahr wieder tun. Die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie bedankt sich für ihren unermüdlichen Einsatz. Wir kennen den Satz von Albert Schweitzer: "Gesundheit ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Gesundheit." Die Ereignisse des Jahres haben uns gelehrt, wie aktuell diese Aussage ist und sie wird unser Leben und das unserer Patientinnen und Patienten auch im kommenden Jahr bestimmen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben eine stabile Gesundheit und ein erfolgreiches neues Jahr!


  • Euroanaesthesia 2020 - European Anaesthesiology Congress

Einmal im Jahr veranstaltet die European Society of Anaesthesiology (ESAIC) unter dem Begriff EUROANAESTHESIA einen der weltweit größten anästhesiebezogenen Kongresse. 2019 fand dieser Kongress in Wien statt und die Planung sah für 2020 Barcelona vor. Die Covid-19 Pandemie machte dies jedoch unmöglich und so veranstaltet die European Society of Anaesthesiology and Intensive Care erstmals einen virtuellen Kongress.

353 Referenten aus 43 Ländern wurden eingeladen, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit den virtuell zugeschalteten Kolleginnen und Kollegen zu teilen. Weltweit schaltete sich über 5.500 Mediziner zu und besuchten so den Kongress. Auch unsere Klinik war erneut mit mehreren Vorträgen und Rednern vertreten. So referierte Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Zarbock zur Bedeutung der Akuten Nierenschädigung in der perioperativen Medizin. Als weitere Vortragende waren Univ.-Prof. Dr. med. Esther Pogatzki-Zahn, gleich mit mehreren Fachvorträgen Rund um die perioperative Schmerzmedizin und Dr. med. Raphael Weiss mit der Vorstellung des Renal Protective Network vertreten. Die Gesellschaft wertete diesen ersten virtuellen Kongress als Erfolg und blickt optimistisch in das Jahr 2021.


September 2020

  • 6. European Trauma Course am UKM

Seit nunmehr sechs Jahren bietet die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Münster, diesjährig das erste Mal unter der Organisation von Oberärztin Dr. med. Hanna Mittag und Dr. med. Dennie Scholle,  den European Trauma Course (ETC) im Studienhospital Münster an. Die Nachfrage ist jeweils groß und so war auch der diesjährige Kurs ausgebucht.

Der ETC ist ein Projekt der European Trauma Course Organization (ETCO) und vermittelt ein teamorientiertes Behandlungskonzept für das innerklinische Schockraummanagement. Der zertifizierte Kurs dient als Voraussetzung zur Auditierung für ein lokales oder regionales Traumazentrum.

Von Freitag bis einschließlich Sonntag wurden anspruchsvolle Fallszenarien zum Schockraummanagement bearbeitet. Den Mediziner stehen dabei 16 speziell zertifizierte Instruktoren von sechs verschiedenen Universitätskliniken und Maximalversorgern für den theoretischen Input und das intensive praktische Training zur Verfügung. Insgesamt 30 unterschiedliche Szenarien wurden durchgespielt.

Eine gewisse Anspannung ist immer vorhanden, denn schließlich wollen alle in den anspruchsvollen Simulationen auch vor den Kolleginnen und Kollegen bestehen. Veranstalter und auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren hoch zufrieden und erfreut, dass alle Anwesenden den Kurs erfolgreich bestanden haben.


  • Sepsis: Ein Notfall, bei dem jede Minute zählt

In Deutschland erkranken pro Jahr zwischen 280.000 und 350.000 Menschen an einer Sepsis. Fast ein Viertel der Patienten stirbt an der Erkrankung. Da die Symptome einem grippalen Infekt ähneln können, wird die Sepsis oft nicht sofort erkannt. Auch die Zahl der jungen, primär gesunden Menschen, die erkranken, ist beträchtlich.

Als Jens Weidemann im April dieses Jahres mit Fieber und starken Bauchschmerzen in die Notaufnahme des UKM (Universitätsklinikum Münster) gebracht wurde, wussten seine Familie und er noch nicht, dass er eine Sepsis hat. „Ich hatte klassische Grippesymptome und fand meinen Zustand nicht bedrohlich. In der dritten Nacht verschlechterte sich aber mein Zustand rapide“, erzählt der 42-Jährige. Bereits in der Notaufnahme wurde ihm die Diagnose einer Sepsis gestellt. Es kam zu einem akuten Nierenversagen, einem leichten Lungenversagen und einem septischen Schock. Neun Tage verbrachte der Patient auf der Intensivstation – zwei davon musste er beatmet werden. „Es war mir nicht bewusst, dass diese Krankheit solche bedrohlichen Verläufe nach sich ziehen kann“, so Weidemann.

Die Sepsis, im Volksmund Blutvergiftung genannt, ist eine Reaktion des Körpers auf eine schwere Infektion, die die eigenen Gewebe und Organe schädigt. „Grundsätzlich kann jede Infektion eine Sepsis verursachen – sei es eine Lungenentzündung, eine Schnittverletzung oder ein infizierter Insektenstich. Auslöser sind in den meisten Fällen Bakterien, Viren oder Pilze“, erklärt Prof. Dr. Christian Ertmer, Leiter der operativen Intensivtherapie am UKM. Nicht automatisch entsteht daraus eine Sepsis. „Erst wenn die Infektion und die darauffolgende Entzündungsreaktion ein kritisches Maß überschreiten, kommt es zu einer Sepsis mit Schädigung anderer Organe“, so Ertmer.

Problematisch ist, dass sich eine Sepsis manchmal nur schwer diagnostizieren lässt. Es beginnt scheinbar harmlos: Die typischen Symptome sind Fieber mit Schüttelfrost, Glieder- und Bauchschmerzen – Beschwerden, die auch auf einen grippalen Infekt zutreffen. Dennoch gibt es Anzeichen, die auf eine Sepsis hinweisen: plötzliche Verwirrtheit, erhöhter Puls, niedriger Blutdruck, schnelle Atmung und Atemnot. Treten die genannten Symptome gemeinsam auf, sollten Betroffene nicht zögern und ärztlichen Rat suchen. „Denn wenn die Symptome nicht sofort behandelt werden, kann dies zu Schock, Multiorganversagen und in kürzester Zeit zum Tode führen“, sagt Ertmer.

Trotz der schädlichen Folgen wird die Sepsis oft unterschätzt. Schätzungen zufolge treten jährlich zwischen 280.000 und 350.000 neue Fälle auf. Dabei stirbt fast ein Viertel der Betroffenen an Folgen der Erkrankung. Es ist zudem laut Ertmer falsch anzunehmen, dass eine Sepsis nur chronisch schwerkranke Patienten erwischt. In Einzelfällen erkranken auch junge, gesunde Menschen. „Es ist wichtig, auch junge Patienten darauf zu evaluieren, ob sie eine Sepsis haben könnten. Denn die zügige Einleitung der lebensrettenden Therapie erhöht die Überlebenschancen und vermindert Sepsis-Folgen“, so Ertmer.

Jens Weidemann hatte Glück, dass die Infektion bei ihm rechtzeitig erkannt und behandelt wurde: „Heute geht es mir ganz gut, dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe mich zu 95 Prozent erholt.“


August 2020

  • Erstes wissenschaftliches Treffen der Klinischen Forschungsgrupe 342

Die Corona-Pandemie übt einen großen Einfluss auf den Alltag aus. Dies spiegelt sich sowohl in den Kliniken als auch in den Forschungslaboren wider. Umso wichtiger ist es, dass der wissenschaftliche Fortschritt und die Weiterentwicklung in Bezug auf Krankheitsentstehung und Therapie nicht ins Stocken kommt. Aus diesem Grund kommt dem einleitenden Vortrag von Prof. Peter Pikkers der Radboud-Universität Nijmegen beim ersten wissenschaftlichen Treffen der neuen interdisziplinären Forschungsgruppe KFO 342 eine besondere Bedeutung zu. Die Forschungsgruppe hat die Organdysfunktion im Rahmen systemischer Inflammationssyndrome als Schwerpunkt. Prof. Pickkers referierte zu dem Thema „Das Immunsystem bei Sepsis – Das vergessene Organ als Behandlungsziel“. Er gilt als Experte für die pharmakologische Modulation der angeborenen Immunantwort in kritisch kranken Patienten. Seine Arbeit konzentriert sich dabei besonders auf die Folgen einer Sepsis für die Organfunktion.  Das Treffen wurde zudem durch zwei weitere wissenschaftliche Vorträge aus den KFO342-Projekten ergänzt und abgerundet.

Univ.-Prof. Dr. med. Jan Rossaint, koordinatorischer Leiter der Forschungsgruppe, und Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Zarbock, Sprecher der Forschungsgruppe, waren mit dem digitalen, interdisziplinären Austausch überaus zu frieden. „Die Sepsis und ihre Folgen sind Hauptgründe für schwere Verläufe auf der Intensivstation. Wir können unser Verständnis und unsere Therapieansätze nur verbessern, wenn wir uns in einem stetigen gemeinsamen Austausch befinden“, so Univ.-Prof. Zarbock. „Genau diese fächerübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht die interdisziplinäre Forschungseinheit KFO 342“, fügt Univ.-Prof. Rossaint hinzu. „Wichtig ist es, gerade in diesen Zeiten in Kontakt zu bleiben und Erfahrungen zu teilen“. Mit diesen Worten bedankten sich Zarbock und Rossaint bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Videokonferenz.

 


  • Jan Rossaint erhält Professur

Unser langjähriger Mitarbeiter und Oberarzt Dr. med. Jan Rossaint ist zum Universitätsprofessor für „Organprotektion“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Münster ernannt worden.

Wir freuen uns sehr und gratulieren herzlich!


Juli 2020

  • Minister Laumann: Unterstützung durch das Virtuelle Krankenhaus bei der Behandlung von COVID-19 wirkt

Drei Monate nachdem die Landesregierung aufgrund der Corona-Pandemie den vorzeitigen Startschuss für die Vorstufe des Virtuellen Krankenhauses Nordrhein-Westfalen gegeben hat, kann eine erste positive Bilanz gezogen werden. Über sogenannte Telekonsile steht teilnehmenden Krankenhäusern bei der Behandlung von COVID-19-Erkrankten die intensivmedizinische und infektiologische Expertise der Universitätsklinken Aachen und Münster landesweit zur Verfügung.

Mehr Infos

 


Mai 2020

  • Hohe Auszeichnung für unseren ehemaligen Klinikdirektor

Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) würdigte unseren ehemaligen Klinikdirektor Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h. c. Hugo Van Aken, FRCA, FANZCA mit der Heinrich-Braun-Medaille. Sie ist die höchste Auszeichnung, die die DGAI verleihen kann und wurde bisher in 70 Jahren nur zwölfmal verliehen. Mit der Verleihung verband die DGAI die Würdigung des Lebenswerkes von Prof. Van Aken. Er hat sich um die Entwicklung des Fachgebietes Anästhesiologie und Intensivmedizin auf nationaler und internationaler Ebene außergewöhnlich verdient gemacht, so die DGAI.

Prof. Van Aken, heute Ärztlicher Direktor des UKM, hatte im Jahr 1995 unsere Klink übernommen. Mit 85 Ärzten, 120 Pflegekräften und 20 weiteren Mitarbeitern hatte die Klinik bereits damals eine beachtliche Größe, die Prof. Van Aken kontinuierlich ausgebaut hat. Die Klinik verfügte zu diesem Zeitpunkt über drei Intensivstationen mit insgesamt 20 klinikeigenen Intensivbetten. Im Jahr 2012 wurde die "Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin" umbenannt in "Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie". Hierdurch wurde deutlich, dass auch die Schmerztherapie eine zentrale Rolle innerhalb unserer Klinik spielt.

Bis zum Jahr 2013 wurde die Intensiv- und Observationsbettenkapazität weiter ausgebaut, so dass seitdem auf fünf Intensivstationen bis zu 67 Intensivpatienten behandelt werden können.

Im Bereich der klinischen Anästhesie werden zudem jährlich in mehr als 35 OP-Sälen und 14 Arbeitsplätzen außerhalb der Operationssäle (Non-Operating-Room-Anaesthesia, "NORA") über 37.000 Anästhesien durchgeführt, davon etwa ein Drittel bei Hochrisikopatienten (ASA ≥ 3). Im Zuge der Steigerung der Fallzahlen und der Umsetzung des Arbeitszeitgesetzes wurde die Anzahl der ärztlichen Mitarbeiter seit 1995 mehr als verdoppelt.

Seit 1. Oktober 2016 ist Herr Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Zarbock der Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am UKM. "Wir freuen uns sehr für Herrn Prof. Van Aken. Es ist zudem eine hohe Bestätigung für die stetige Weiterentwicklung der Anästhesiologie und Intensivmedizin, die er selbst mit geprägt hat.", so Prof. Zarbock.


März 2020

  • Klinik auf dynamische Lageentwicklung vorbereitet


Auch die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie hat sich auf die aktuelle Situation eingestellt.
So werden z.B. Veranstaltungen, Fortbildungen und Besprechungen mit mehr als 25 Teilnehmern/innen nicht durchgeführt. Verschiedene weitere Vorbereitungen und Stufenpläne werden derzeitig der Situation gemäß angepasst. Wir stehen hierbei in engem Kontakt mit dem Vorstand des UKM und den anderen Kliniken, stimmen die Maßnahmen ab und stellen uns auf eine dynamische Lageentwicklung ein.


Februar 2020

  • Repetitorium weiterhin fest etabliert


Es ist am Anfang des Jahres mittlerweile ein fest etablierter Termin, denn dann laden die Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Münster und das Institut für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Klinikums Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie für Anästhesiologische Fortbildung (DAAF) zum »REPETITORIUM« nach Münster ein.
Es handelt sich dabei um ein einwöchiges Update, welches sich im jährlichen Wechsel mit den wichtigsten Themen in der Anästhesiologie und Intensivmedizin beschäftigt.

Auf Grund der guten Reputation der Veranstaltung waren die mehr als 200 Teilnehmerplätze binnen kürzester Zeit ausgebucht.
Neben einer Vielzahl von Fallbesprechungen und dem Erfahrungsaustausch stehen Themen wie Pharmakologie, Atmen und Beatmung, Anästhesie für spezielle klinische Zielgruppen (herzkranke Patienten/Kinder/Schwangere/Stillende), Gerinnung und Transfusion, spezielle Formen der Regionalanästhesie, Notfall und Narkose, Schmerztherapie, (Neuro-) Endokrinologie im OP und Medizinrecht im Mittelpunkt dieses Repetitoriums.

Die Veranstaltungsleiter, Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Zarbock und Prof. Dr. Martin Welte, zeigten sich überaus zufrieden, denn es war erkennbar, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den rund 60 Fachvorträgen,Diskussionsrunden, Workshops, Fallbesprechungen und der Einbindung erfahrener praktizierender Kolleginnen und Kollegen dankbar partizipierten.


 
 
 
 

Kontakt

Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie

Univ.-Prof. Dr. med.
Alexander Zarbock
Direktor der Klinik

Albert-Schweitzer-Campus 1
Gebäude A1
48149 Münster

T: +49 251 / 83-4 72 52
F: +49 251 / 83-4 86 67

zarbock(at)uni-muenster(dot)de

Anfahrt über
Albert-Schweitzer-Str. 33
48149 Münster

Informationen zur Anfahrt
Anfahrt mit Google Maps

Veranstaltungen

Hier finden Sie Informationen zu unseren Veranstaltungen:Eine vollständige Übersicht unserer Veranstaltungen finden Sie hier.