Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse wird ein individueller Behandlungsplan entwickelt. So sollte zunächst die Erkrankung, die den Pruritus verursacht, behandelt werden. Auch juckende oder schmerzende Kratzspuren müssen behandelt werden. Bei langjährigem Pruritus ist jedoch häufig trotz intensiver Ursachensuche der ursprüngliche Grund des Symptoms nicht mehr erkennbar. In diesen Fällen kann der Juckreiz nach einem bestimmten Stufenprogramm symptomatisch innerlich und/oder äußerlich therapiert werden.
Stationärer Aufenthalt
In manchen Fällen empfiehlt es sich, einen kurzen, stationären Aufenthalt wahrzunehmen. Notwendige Untersuchungen können so gebündelt durchgeführt werden. Auf Basis einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eines kompakten Untersuchungsprogrammes machen wir uns auf die Suche nach der Ursache des chronischen Pruritus. Sollten wir während der Untersuchungen eine Grunderkrankung finden, empfehlen wir weitere Untersuchungen und Therapien.
Noch während des stationären Aufenthaltes wird die für Sie individuell angepasste Therapie eingeleitet.
Cremes und Lotions
Es stehen eine ganze Reihe von Salben, Cremes und Lotions zur Verfügung, die eine kurzfristige juckreizlindernde Wirkung haben. Diese Präparate können Sie selber bei starkem Juckreiz anwenden. Während eines stationären Aufenthaltes können Sie unterschiedliche Präparate ausprobieren, um das für Sie geeignete zu finden.
Medikamentöse Therapien
Zur Therapie von Pruritus stehen immer noch zu wenige effektive antipruritische Therapien zur Verfügung. Basierend auf der geltenden Leitlinie und unseren Erfahrungen können wir Ihnen eine äußerliche und innerliche medikamentöse Behandlung anbieten. Es stehen eine ganze Reihe erprobter und neu entwickelter Medikamente zur Verfügung. Die von uns eingeleiteten Therapien müssen über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Häufig ist eine Therapie über Monate notwendig. Dazu bieten wir regelmäßige Besuche in unserer Ambulanz des KCP an. Hier bitten wir Sie regelmäßig Fragebögen auszufüllen, die uns über den Verlauf Ihres Symptoms Auskunft geben.
Innovative Therapien
In den letzten Jahren hat die klinische Forschung innerhalb der Dermatologie auch hinsichtlich des chronischen Pruritus große Fortschritte erzielt. Das KCP gehört hier zu den führenden Forschungszentren und führt zahlreiche klinische Studien durch. Insofern können wir unseren Patienten innerhalb klinischer Prüfungen innovative Behandlungsansätze und neue Substanzen gegen das belastende Symptom anbieten.
Psychosomatische Begleitung
Pruritus ist keine rein organische Erkrankung, auch Faktoren wie chronische Stressbelastung verursachen oder verstärken das Symptom. Der ständig vorhandene Pruritus schränkt die Lebensqualität erheblich ein; Freizeitgestaltung, Arbeit und Partnerschaft leiden unter der Situation. Oft sind Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Gefühle von Hoffnungslosigkeit bis hin zu schweren Depressionen die Folge.
Das Bewältigungsvermögen jedes Patienten ist anders, oft kommen die Betroffenen mit den Auswirkungen ihrer Krankheit nur schwer allein zurecht. In diesen Fällen ist eine psychosomatische Beratung sinnvoll, umso mehr als dass ein erfahrener Psychosomatiker bislang übersehene auslösende Faktoren für den Pruritus entdecken kann. In Einzelgesprächen können Sie eine solche Begleitung wahrnehmen.
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