Mit der Unterstützung von Psychoonkologen, Schlucktherapeuten, Ernährungsberatern und Sozialarbeitern findet Silvia Puke seitdem kontinuierlich zurück ins normale Leben. Ernährt wird sie hauptsächlich über eine PEJ-Sonde, die Nahrung direkt in den Magen-Darm-Trakt führt.
Die psychosoziale Komponente ist bei Patienten, die plötzlich auf eine Trachealkanüle angewiesen sind, nicht zu unterschätzen. Nichts ist mehr wie vorher: Nicht das Atmen, nicht das Sprechen, nicht das Essen. „Um Frau Puke eine weitgehende Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, erfolgte eine intensive Schlucktherapie und Anleitung zu speziellen Schluckübungen, die sie auch zuhause machen kann. Außerdem bekommt sie eine logopädische Therapie, um die Deutlichkeit der Sprache zu verbessern. Unser Ansatz ist interdisziplinär. Wir arbeiten auch mit Ergotherapeuten und natürlich Ernährungsmedizinern. So werden Patienten nach und nach wiedereingegliedert“, weiß Demir. Und Sylvia Puke selbst sagt: „Ich habe echte Fortschritte gemacht. Erst traut man sich ja gar nichts mehr zu und möchte sich am liebsten verkriechen. Jetzt weiß ich: Ich werde solange an mir arbeiten, bis ich vielleicht die Trachealkanüle überhaupt nicht mehr brauche.“
Von Schluckbeschwerden betroffen sind nicht nur Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren. Auch nach einem Schlaganfall, bei Multipler Sklerose oder Parkinson oder sogar bei fortgeschrittener Demenz können Betroffene unter Dysphagie leiden. Symptome sind ein ständiges „Kloßgefühl“ im Hals, Verschlucken von Nahrung oder Husten sowie häufiges Räuspern. Letztlich vermeiden Betroffene gemeinsame Mahlzeiten, weil sie sich genieren. Die interdisziplinäre Therapie wird auf das jeweilige Krankheitsbild entsprechend abgestimmt. In jedem Fall aber bringt eine gelungene Behandlung - die maßgeblich auch von der Mitarbeit des Patienten abhängt - ein Stück wiedergewonnene Lebensqualität.