Häufig gestellte Fragen:

Vielfach wird die Förderung mittels Gebärdensprache diskutiert. Benötigt ein hochgradig hörgeschädigtes Kind denn Gebärden?
Um diese Frage zu beantworten, müssen jedes Kind und seine Familie genauer betrachtet werden. Hörgeschädigte Kinder, die früh mit Hörgeräten/ CI versorgt werden und mit hörenden Eltern, also in einem lautsprachlichen Umfeld aufwachsen, lernen die Lautsprache ihrer Eltern in aller Regel und brauchen keine Gebärden. Sie können -  bei entsprechender Förderung - eine Regelschule besuchen. Nur in einzelnen Ausnahmefällen liegen bei dieser Gruppe Störungen im Spracherwerb vor, so dass das Erlernen der Deutschen Gebärdensprache notwendig ist. Auch bei hochgradig hörgeschädigten Kindern, die erst spät mit einer für sie optimalen Hörtechnik versorgt wurden, ist es oft sinnvoll, Gebärden unterstützend zur Lautsprache anzubieten. Eltern erhalten bei uns zu diesen Themen gezielte Beratung durch unsere erfahrenen Logopädinnen.

Und was ist mit der Mimik und Gestik ?
Der Einsatz von Mimik und natürlichen Alltagsgesten (z.B. das Winken oder die Komm-Geste) - eingebunden in das lautsprachliche Angebot der Eltern - ist für die frühe Kommunikationsentwicklung wichtig und empfehlenswert. 

Wann ist denn die Gebärde die Muttersprache ?
Wenn Eltern selbst hauptsächlich im Alltag gebärden, da sie dieses Sprachsystem aufgrund ihrer eigenen Hörschädigung nutzen, so ist das die Muttersprache für ihr Kind. Wenn gehörlose Eltern sich außerdem eine Cochlea Implantation für Ihr Kind wünschen und es im Alltag neben seinen Eltern auch von hörenden Menschen betreut wird, steht einem Zweitspracherwerb (Lautsprache) nichts im Wege.

Was ist aber, wenn ein Kind neben der Hörschädigung noch zusätzliche Beeinträchtigungen hat?
Bei Kindern mit einer Mehrfachbehinderung wird gemeinsam mit den Eltern die Zielsetzung an die individuellen kindlichen Entwicklungsvoraussetzungen angepasst. Dabei steht stets die größtmögliche Teilnahme am sozialen Leben im Vordergrund. Die Entwicklung des Hörens, der Sprache und Kommunikation sowie des Spielens sind eng miteinander verknüpft. In der ganzheitlich ausgerichteten Hör und Sprachtherapie bespricht die Therapeutin den jeweils nächsten Entwicklungsschritt des Kindes und gibt Ihnen als Eltern ganz konkrete Anregungen für die Förderung im Alltag. Besonders mehrfach behinderte Kinder und deren Eltern profitieren von der auf die spezifische Behinderung abgestimmte Therapie. Bei Kindern mit Zusatzbeeinträchtigungen kann eine durch Gebärden unterstützte Kommunikation (GuK) sinnvoll sein.

Und wie wird mein Kind nach der Hör-Sprachtherapie gefördert?
Im Anschluss an die Hör-Sprachtherapie in unserer Klinik kann die Förderung der Lautsprache in einer logopädischen Praxis am Wohnort der Familie ambulant fortgeführt werden. In jährlichen Abständen begleiten wir die Kinder und ihre Familien bei allen Fragen um das Hören und Sprechen bis ins Grundschulalter und darüber hinaus.
 
 
 
 
 
 
 

Ihr Kontakt zum CICM

Bei Erwachsenen
Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
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T: +49 251 / 83 - 56811 oder 56814
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Bei Kindern Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie
Sekretariat:  Fr. Kleine, Tagesklinik
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Email: phonpaed(at)­ukmuenster(dot)­de

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