Sind alle Bypass angelegt worden, wird die Klemme auf der Körperschlagader wieder abgenommen, das Herz wird wieder durchblutet und beginnt häufig von allein wieder zu schlagen. Manchmal wird ein Elektroschock am Herzen abgegeben um wieder einen gleichmäßigen Herzrhythmus zu erzielen oder es werden über ein Schrittmacherkabel Impulse abgegeben. Nun wird schrittweise die Herz-Lungenmaschine ausgeschaltet.
Mit speziellen Ultraschallsonden messen wir den Blutfluss durch die Bypassgefäße. Finden sich regelrechte Messwerte kann die Operation beendet werden.
Wie wird die Wunde wieder verschlossen?
Am Brustkorb wurde zu Beginn der Operation das Brustbein durchtrennt. Damit dieser Knochen wieder fest verwachsen kann, müssen seine beiden Hälften fest wieder miteinander verbunden werden. Es werden rostfreie Edelstahldrähte eingezogen, die den Knochen stabilisieren.
Um eine gute Knochenheilung zu ermöglichen sollen sie insbesondere die Arme in den ersten 8-12 Wochen nach der Operation nicht stark belasten.
Das bedeutet:
- Nicht schwer heben (nicht schwerer als 5 kg)
- Wenn sie die Arme belasten, dann am Besten gleichmäßig beide Arme
Durch unsere Physiotherapeuten bekommen Sie detaillierte Verhaltenshinweise und Anleitung.
Die Gewebsschichten über dem Knochen werden mit Nähten wieder zusammengehalten. Welches Nahtmaterial für die Haut verwendet wird, hängt vom Hautzustand ab und wird vom Chirurgen entschieden.
Bin ich nach der Operation von der koronaren Herzerkrankung geheilt?
Da eine ganz neue Blutversorgung entstanden ist, sollten die Beschwerden wie Engegefühl der Brust und Luftnot verschwinden. Die Verkalkungen und somit die koronare Herzerkrankung bestehen jedoch fort. Um ein Fortschreiten der Erkrankung auch nach der Operation aufzuhalten, sollten Sie die in Ihrem Fall zugrundeliegenden Risikofaktoren minimieren.
Das bedeutet: Das Rauchen aufgeben, Blutdruck und Cholesterinspiegel unter ärztlicher Aufsicht einstellen lassen, Übergewicht reduzieren, und auf eine strenge Einstellung des Blutzuckers achten. So schaffen Sie optimale Voraussetzungen um lange von der Operation zu profitieren.
Leitlinien zur Versorgung der Koronaren Herzerkrankung:
(1) Developed with the special contribution of the European Association for Percutaneous Cardiovascular Interventions (EAPCI), Authors/Task Force Members, Wijns W, Kolh P, Danchin N, Di Mario C, et al. (2010) Guidelines on myocardial revascularization: The Task Force on Myocardial Revascularization of the European Society of Cardiology (ESC) and the European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS). European Heart Journal 31 (20): 2501-2555