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Klinik für Vaskuläre
und Endovaskuläre
Chirurgie

Halsschlagaderverengung – Carotisstenose

Bei der Carotisstenose handelt es sich um eine Einengung (Stenose) der Halsschlagader. Diese Stenosen bilden sich meist an der Aufzweigung zur Gesichts- und Hirnschlagader aus und stellen eine typische Erscheinung der Atherosklerose dar.

Nur wenige Erkrankungen sind wissenschaftlich so gründlich untersucht worden wie die Halsschlagaderverengung. Diese Untersuchungen konnten nachweisen, dass die Operation der Halsschlagader ab einer Einengung von 50 bzw. 70 % hochwirksam ist, einen Schlaganfall zu verhindern und damit einer alleinigen Medikamentenbehandlung eindeutig überlegen.

Internationalen Leitlinien entsprechend operieren wir Patient*innen mit sehr starken Einengungen über 70 %, auch wenn bisher keine Symptome aufgetreten sind.

Vorkommen | Tritt eine Carotisstenose häufig auf und wer erkrankt daran?

In Deutschland erleiden 200.0000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Davon sind 30.000 durch Einengungen (Stenosen) der Halsschlagader verursacht. Patient*innen, von denen wir wissen, dass sie Risikofaktoren für eine Arteriosklerose haben (Angina pectoris, Herzinfarkt, Schaufensterkrankheit, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus), untersuchen wir daher gezielt auf das Vorliegen einer Carotisstenose.

Symptome | Woran bemerke ich eine Carotisstenose?

Eine asymptomatische Stenose bleibt häufig unbemerkt und wird daher zufällig diagnostiziert.

Bei einer symptomatischen Stenose gehen einem Schlaganfall oft Warnsignale voraus: Vorübergehende Gefühlsstörungen oder Schwäche in einem Arm und/oder Bein, Gesichtsnervenlähmung, Sprachstörungen, kurzzeitige Sehstörungen auf einem Auge, in der Fachsprache Transitorische ischämische Attacke (TIA) bzw. Amaurosis fugax. Manche Patient*innen erleiden „kleine“ Schlaganfälle, bei denen neurologische Ausfälle länger bestehen, jedoch keine vollständige Halbseitenlähmung eingetreten ist. Diese Patient*innen werden am UKM auf einer speziellen Schlaganfallstation behandelt, der Stroke Unit, die zur Klinik für Neurologie gehört. Stellt sich dabei heraus, dass die Symptome durch eine Einengung der Halsschlagader hervorgerufen wurden, besteht die dringende Indikation, die Engstelle operativ zu beseitigen.

Diagnose | Wie wird die Diagnose einer Carotisstenose gestellt?

Die Diagnose einer Carotisstenose kann mittels Ultraschall, MR Angiographie oder CT Angiographie gestellt werden.

Therapie | Wie wird die Carotisstenose behandelt?

Wir sind Teil des Neurovaskulären Netzwerk Westfalen+ und darin für die offene Behandlung von Carotisstenosen zuständig.

Die gut zu erreichenden Verkalkungen in der Halsschlagader sind durch offene Ausschälungen gut zu behandeln. Je nach anatomischer Gegebenheit operieren wir klassisch mit Längseröffnung der Halsschlagader (Thrombendarteriektomie, TEA). Der Verschluss erfolgt dann mit Hilfe eines „Flickens“ (Patch) aus Kunststoff oder körpereigener Vene, damit durch die Naht keine erneute Engstelle eintritt.

Eine Alternative stellt die Eversionsendarteriektomie dar, bei der die Hirnschlagader schräg abgetrennt wird. Der Vorteil dieser Technik liegt darin, dass bei der Rekonstruktion auf einen Patch verzichtet werden kann. Gleichzeitig ist es damit sehr gut möglich, die oft pathologisch verlängerte Hirnschlagader zu kürzen und damit eine Knickbildung zu beseitigen.

Eine Stentimplantation empfehlen wir derzeit vorwiegend Patient*innen, die Begleiterkrankungen mit einem erhöhten Operationsrisiko haben.

Qualitätssicherung

Die Operation der Carotisstenose unterliegt einer externen Qualitätskontrolle durch das IQTIQ, die die Indikationsstellung, OP-Technik und Ergebnisse erfasst. Die offene Carotisoperation hat sich durchgehend als sehr sicheres Verfahren erwiesen, das alle Qualitätsansprüche erfüllt.

Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

Albert-Schweitzer-Campus 1

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